Der Juve-Youngster Moise Kean (Nr. 18) wurde während des ganzen Spiels gegen Cagliari Calcio mit Affenlauten und rassistischen Rufen beleidigt. Bild: LaPresse/Alessandro Tocco/via www.imago-images.de
Als Juventus Turin am 2. April dieses Jahres in Cagliari mit 2:0 gewann, sorgte nicht das Resultat für Aufsehen, sondern das Verhalten der Cagliari-Anhänger gegenüber Moise Kean. Der Juve-Youngster wurde während des ganzen Spiels mit Affenlauten und rassistischen Rufen beleidigt.
Kean ließ die Antwort auf dem Platz folgen, in der 85. Minute sorgte er mit dem 2:0 für den italienischen Rekordmeister für die endgültige Entscheidung. Danach stellte er sich demonstrativ vor den Cagliari-Block, und jubelte stillstehend mit ausgebreiteten Armen. Die Beschimpfungen wurden noch lauter, es flogen Bierbecher und das Spiel musste unterbrochen werden.
Die Antwort. bild: lapresse/alessandro tocco/via www.imago-images.de
Neben Kean wurde mit Blaise Matuidi auch Juves zweiter schwarzer Spieler – wie bereits im Vorjahr – während der Partie rassistisch beleidigt. Gestern wurde nun die Strafe gegen das Fehlverhalten der Fans von Cagliari Calcio von der italienischen Liga mittels Pressemitteilung bekanntgegeben:
Keine.
Deswegen sei beschlossen worden, keine Sanktionen gegen Cagliari zu verhängen.
Im gleichen Schreiben wurden übrigens die folgenden Vereine für Verfehlungen ihrer Fans mit Geldbußen belegt:
Bereits nach dem Vorfall sorgte Juve-Verteidiger Leonardo Bonucci für negative Schlagzeilen, als er den Vorfall runterspielte und Kean eine Mitschuld gab: "Ich denke, die Schuld ist 50:50 verteilt. Moise hätte nicht so jubeln sollen und die Curva hätte nicht so reagieren sollen. Wir sind Profis, wir müssen mit gutem Beispiel vorangehen und niemanden provozieren."
Juve-Trainer Massimilliano Allegri verurteile die Vorfälle damals, ahnte aber bereits, dass die Verfehlungen keine Konsequenzen haben werden.
Juve-Trainer Allegri nach der Partie.
(zap)