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WM 2022

WM 2022: Nach Angriffen und wildem Streit – deutscher Schiri spricht

Josema Gimenez of Uruguay reacts against German referee Daniel Siebert after the FIFA World Cup, WM, Weltmeisterschaft, Fussball soccer match of the group phase between Ghana and Uruguay at Al-Janoub  ...
Daniel Siebert leitete bei der WM 2022 in Katar zwei Begegnungen.Bild: imago / Agencia EFE
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WM 2022: Nach Attacken und wilden Diskussionen – deutscher Schiri äußert sich

15.12.2022, 15:1420.02.2023, 00:05
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Nicht nur für Spieler, auch für Schiedsrichter ist die Weltmeisterschaft das Highlight der sportlichen Karriere. Für Daniel Siebert ging der Traum von einer WM in Katar in Erfüllung. Er leitete zwei Partien, unter anderem das Spiel zwischen Uruguay und Ghana.

Bei diesem Spiel stand der Referee im Mittelpunkt. Denn: Die Mannschaft um Luis Suárez war lange Zeit auf Achtelfinalkurs. Da im Parallelspiel allerdings Südkorea überraschend gegen das favorisierte Portugal gewann, fehlte Uruguay gegen Ghana am Ende ein Tor zum Weiterkommen. Doch dieser Treffer wollte nicht mehr fallen.

Daniel Siebert stand nach dem Abpfiff im Mittelpunkt

Entsprechend emotional waren die Spieler aus Uruguay nach der Partie. Und sie schossen sich auf Daniel Siebert ein, weil sie sich um zwei Elfmeter betrogen fühlten. Nach Abpfiff stürmten mehrere Spieler auf den Schiedsrichter zu, diskutierten mit ihm wutentbrannt.

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Unter den Protestierenden befand sich auch der Innenverteidiger José María Giménez, der aktuell im Dienst von Atlético Madrid steht. Der 27-Jährige nahm direkt Kurs auf Daniel Siebert, der während seines Abgangs in die Kabine auch von Fifa-Offiziellen abgeschirmt und geschützt wurde. Giménez ließ sich nicht zurückhalten und traf einen Offiziellen der Fifa mit dem Ellbogen am Kopf.

Dafür wird er viele, viele Spiele gesperrt werden. Bis zu 15 Begegnungen stehen aktuell noch im Raum.

Am Mittwoch, vor dem Halbfinale zwischen Frankreich und Marokko, trat nun Daniel Siebert bei Magenta TV auf. Und sprach dort über seine Erlebnisse.

"Ist da ein Traum in Erfüllung gegangen?", fragte ihn Moderatorin Anna Kraft. "Ja, absolut", antwortete er. Siebert erzählte, wie sehr er sich über die Nominierung gefreut habe und wie stolz er sei, sein Ziel erreicht zu haben. Zwei Spiele wollte er leiten, "das habe ich geschafft". Weshalb er auch nicht traurig war, dass seine WM-Reise dann zu Ende ging.

Jose Gimenez from Uruguay, complains to the referee Daniel Siebert GER during the match between Ghana and Uruguay, for the 3rd round of Group H of the FIFA World Cup, WM, Weltmeisterschaft, Fussball Q ...
Daniel Siebert musste nach der Partie mit einigen Spielern aus Uruguay diskutieren.Bild: imago / sports press photo

Angesprochen auf die Partie zwischen Uruguay und Ghana war Siebert um Sachlichkeit bemüht. "Wir machen das als Schiedsrichter nicht für solche Szenen. Das ist eine Schattenseite, damit kann man umgehen, darauf wird man vorbereitet." Doch deshalb würde er die Schiedsrichterei nie aufgeben. Im Gegenteil. Vielmehr genieße er all die positiven Seiten dieser Aufgabe.

Fifa bestätigt: Sieberts Pfiff war richtig

Wichtig sei für ihn gewesen, dass die Entscheidungen während der Partie richtig gewesen sind. Daran hat er auch bis heute keinen Zweifel. Und: "Die Fifa hat mir bezüglich dieser Szene nach dem Spiel recht gegeben."

Siebert ergänzte, dass ihm ganz genau bewusst war, um wie viel es geht. "Man weiß, dass eine Entscheidung in der 93. Minute die Gruppenphase auf den Kopf stellen kann." Wie man damit als Unparteiischer umgehen könne, wurde er gefragt. Und antwortete trocken: "Da muss man stabil bleiben."

(sw)

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