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WM 2022: Argentinien gewinnt wildes Finale – Fan-Chaos vor dem Spiel

221218 Lionel Messi of Argentina kisses the FIFA World Cup, WM, Weltmeisterschaft, Fussball Trophy after the FIFA World Cup 2022 final between Argentina and France on December 18, 2022 in Doha. Photo: ...
Lionel Messi ist Weltmeister und krönt mit dem Titel seine sagenhafte Karriere. Bild: imago/bildbyran
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WM 2022: Argentinien gewinnt wildes Finale – Fan-Chaos vor dem Spiel

18.12.2022, 18:5518.12.2022, 19:50
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Argentinien ist Weltmeister. Im Finale am Sonntagnachmittag im Lusail Stadion in Doha setzte die Mannschaft um Weltstar Lionel Messi in einem aufregenden Finale mit 7:5 nach Elfmeterschießen durch.

Durch den Erfolg konnte Lionel Messi bei seiner letzten WM den lang ersehnten Titel gewinnen und seine Karriere krönen.

Die Tore

1:0 Lionel Messi (23./Elfmeter)
2:0 Angel di Maria (36.)
2:1 Kylian Mbappé (80./Elfmeter)
2:2 Kylian Mbappé (82.)
3:2 Lionel Messi (109.)
3:3 Kylian Mbappé (117./Elfmeter)

Elfmeterschießen:
3:4 Kylian Mbappé
4:4 Lionel Messi
Kingsley Coman verschießt
5:4 Paulo Dybala
Aurelien Tchouameni verschießt
6:4 Leandro Paredes
6:5 Kolo Muani
7:5 Montiel

Der Tweet des Spiels

Es war die große Frage, die über dem Turnier schwebte: gewinnt Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo bei der jeweils letzten WM den größten Titel im Weltfußball?

Während Ronaldo mit Portugal im Viertelfinale an Marokko scheiterte, schaffte es Messi tatsächlich ins Finale. Der Twitter-Account "Out of Context Football" postete daher eine Weltkarte, wo die Menschen dem Argentinier die Daumen drückten.

Abgesehen von natürlich Frankreich, war die französische Flagge lediglich bei Portugal zu sehen. Denn Cristiano Ronaldo dürfte es alles andere als gerne sehen, wenn sein größter Konkurrent der vergangenen 15 Jahren diesen Titel gewinnt.

Kuriosität der Partie

90.000 Fans sorgten im Lusail Stadium für eine euphorische Stimmung. Besonders die zahlreichen argentinischen Fans feuerten schon weit vor dem Spiel ihr Team an.

Das große Problem: die Anreise für die Zuschauenden war überaus beschwerlich. Zwar fanden schon zuvor einige WM-Spiele im Lusail-Stadion statt, doch am Finaltag gab es jede Menge Chaos.

"Spiegel"-Reporter Jan Göbel berichtete von einer "hoffnungslos übefüllten" Metro-Station am Stadion. "Menschenmassen drängelten sich durch die Gänge, kein Fenster war geöffnet, der Boden war bereits nass vom Schweiß", berichtete er. In seiner direkten Nähe sollen zwei Menschen zusammengebrochen sein.

Die Station wurde laut des Reporters vor Ort anschließend vorübergehend sogar gesperrt und die Fans mussten zwei Stationen vorher aussteigen. Das bedeutete jedoch auch, einen kilometerlangen Fußmarsch hinter sich zu bringen. "Das ist zum Anstoß nicht zu schaffen", erklärte er.

DIE Szene des Spiels

Die eine Szene des Spiels zu finden, ist fast unmöglich. Denn das war, um mal in der Sprache von Fifa-Präsident Gianni Infantino zu bleiben, "das beste WM-Endspiel aller Zeiten". Die Partie hatte alles zu bieten, was man erwartet.

Neue Rekorde, die durch die Weltstars Messi und Mbappé, aufgestellt wurden. Tolle Kombinationen, die mit wunderbaren Treffern von di Maria und Mbappé abgeschlossen wurden. Frankreichs Einwechselspieler, Marcus Thuram und Randal Kolo Muani, die schon in der ersten Halbzeit in die Partie kamen und dem Spiel ganz neue Energie verliehen. Und auf beiden Seiten perfekt getimte Abwehraktionen.

Es war definitiv nicht die "beste Weltmeisterschaft aller Zeiten", aber auf alle Fälle ein Finale, das im positiven Sinne Werbung für den Fußball als Sport.

Zitat der 90 Minuten

"Die Argentinier spielen ein Finale, wir nicht", sagte Frankreichs Trainer Didier Deschamps in der Halbzeit der Partie beim französischen Fernsehen. Und das fasste die Gemengelage ganz gut zusammen.

Die Südamerikaner waren von Beginn an zielstrebiger, selbstbewusster und spielten mit der Überzeugung, das Finale unbedingt gewinnen zu wollen. Das blieb auch bis zur 80. Minute so, doch dann wachte Frankreich auf und kam innerhalb weniger Minute wieder in der Partie. ​

Zahl des Spiels: 4

Mit seinem insgesamt 13. WM-Tor zog Lionel Messi an der brasilianischen Fußballlegende Pelé vorbei. Davon erzielte er allein bei dieser Endrunde in Katar vier Tore vom Elfmeterpunkt.

Der Sportjournalist Thomas Poppe witzelte dabei auf Twitter: "Mit der Regel Messi in jedem Spiel einen Elfer schießen zu lassen, hat die FIFA ein sehr interessantes Element getestet, dass man auch in der Bundesliga überdenken sollte, wenn wieder mehr Spannung rein soll."

Und Messi brach noch einen jahrelangen Rekord von Lothar Matthäus. Denn mit seinem 26 WM-Spiel löste er den deutschen Rekordspieler ab. Zudem ist er der erste Spieler, der bei einer WM in der Gruppenphase und allen K.O.-Spielen einen Treffer erzielte.

Hinzu kommen insgesamt 21 Torbeteiligungen (13 Tore und acht Vorlagen) bei WM-Endrunden – mehr als jeder andere Spieler seit der Datenerfassung 1966.

Doch Messi war nicht der einzige, der unglaubliche Zahlen ablieferte. Kylian Mbappé ist der erste Spieler, der vier Tore in WM-Endspielen erzielt hat.

Der Schiri-Moment

Schiedsrichter Szymon Marciniak zögerte nicht lang, als er in der 22. Minute nach dem Foul von Dembélé an di María auf Elfmeter entschied. Und auch der Elfmeter für Frankreich war absolut korrekt. "Er zieht und zieht, und lässt nicht los", sagte ARD-Kommentator Tom Bartels zum Foul von Nicolás Otamendi an Frankfurts Kolo Muani.

Bei den Argentiniern sorgte die Ansetzung eines europäischen Schiedsrichters schon vor dem Finale für Kritik. Doch bereits im WM-Finale 2014 gegen Deutschland pfiff mit Nicola Rizzoli ein Italiener.

Der 41-jährige Pole hatte mit der Partie und den vielen kleinen Diskussionen keine Probleme. Und auch auf die Schwalbe von Marcus Thuram kurz vor Ende der regulären Spielzeit fiel der Unparteiische nicht herein. Daher gab es enorm Lob von allen Seiten für den Referee.

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