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WM 2022: Skandal um Hymne-Sänger nach Menschenrechtsfrage – Musiker äußert sich

HOLLYWOOD FL - MAY 05: Maluma performs during the Formula 1 Miami Grand Prix Kick Off Concert at Hard Rock Live held at the Seminole Hard Rock Hotel & Casino on May 5, 2022 in Hollywood, Florida.  ...
Der kolumbianische Weltstar Maluma singt gemeinsam mit US-Rapperin Nicki Minaj und der Libanesin Myriam Fares die offizielle WM-Hymne "Tukoh Taka".Bild: IMAGO/MediaPunch
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WM 2022: Skandal um Hymne-Sänger nach Menschenrechtsfrage – Musiker bezieht Stellung

20.11.2022, 11:4920.11.2022, 11:51
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Zum Start der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar zeigt sich zunehmend, wie brisant Fragen nach den Menschenrechtsverletzungen in dem Gastgeberland für die Vertreter:innen des Turniers sind.

Erst am Samstag hat Fifa-Präsident Gianni Infantino die Diskriminierung von Minderheiten in Katar mit folgendem schrägen Vergleich relativiert: Er wisse selbst, wie sich Ausgrenzung anfühle, weil er in seiner Kindheit wegen seiner roten Haare gemobbt wurde, sagte Infantino in einer Pressekonferenz.

Zuvor hatte schon der katarische WM-Botschafter für einen Skandal gesorgt, indem er in der ZDF-Dokumentation behauptete, Homosexuelle hätten einen geistigen Schaden und Schwulsein sei eine Sünde.

Fragen nach Menschenrechten bringen WM-Vertreter in Bedrängnis

Beide Auftritte riefen nicht nur hierzulande eine Welle der Empörung hervor. Beim Thema Menschenrechte kann man sich gehörig in die Nesseln setzen, das scheint allen Vertreter:innen des Turniers inzwischen bewusst zu sein.

Womöglich hat dieser Gedanke auch den kolumbianischen Sänger Maluma beschäftigt. Maluma, der gemeinsam mit US-Rapperin Nicki Minaj und der Libanesin Myriam Fares die offizielle WM-Hymne "Tukoh Taka" singt, wurde in einem Interview am Freitag explizit auf die Menschenrechtsverletzungen in Katar angesprochen – und löste mit seiner Reaktion einen echten Skandal aus.

"Tukoh Taka" heißt die Hymne der Fußball-WM in Katar.Video: YouTube/TCE FILMZ

"Muss ich diese Frage beantworten", fragte Maluma jemanden hinter der Kamera, der antwortete: "Du musst dazu nichts sagen." Der Sänger legte daraufhin das Mikrofon weg, stand auf und verließ das Studio. Zu dem israelischen Interviewer sagte er dann vorwurfsvoll: "Das macht man einfach nicht." Im Hinausgehen schob er dann noch hinterher: "Sie sind unhöflich."

Maluma bezieht auf Instagram Stellung

Später äußerte sich Maluma dann auf Instagram zu der Aufregung um seine Zusammenarbeit mit der Fifa und dem katarischen Regime. Es sei seine Aufgabe und sein Vermächtnis, "Freude in alle Ecken der Welt zu bringen". "Wenn einige nicht kommen wollen, ist es ihr Problem. Aber ich bin hier, um Licht in die ganze Welt zu bringen", schreibt der Sänger auf Spanisch.

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bild: screenshot/instagram/maluma

Auch Nicki Minaj musste sich wegen des WM-Songs schon viel Kritik anhören. In den sozialen Medien wurde sie für ihre Kooperation mit der Fifa schwer angefeindet.

Dua Lipa will mit WM nichts zu tun haben

Andere berühmte Musikerinnen haben sich schon von der WM distanziert. Kürzlich hatte Popsängerin Dua Lipa klargestellt, dass sie keine Pläne habe, im Rahmen der umstrittenen WM in Katar aufzutreten, und auf die Menschenrechtslage in dem Land hingewiesen. Die 27-jährige Britin reagierte damit auf Spekulationen, denen zufolge sie bei der Eröffnungsfeier am kommenden Sonntag in Katar singen werde.

"Ich freue mich darauf, Katar zu besuchen, wenn das Land alle Menschenrechtszusagen erfüllt hat, die es gemacht hat, als es zum Gastgeber der Weltmeisterschaft ernannt wurde", teilte Dua Lipa mit.

(nik/ mit Material von dpa)

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