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WM 2022: Weibliche Fans aus Iran sicher – "wurde heimlich ausspioniert"

Mandatory Credit: Photo by Javier Garcia/Shutterstock 13634738a Female Iranian fans show their support for protests in Iran Wales v Iran, FIFA World Cup, WM, Weltmeisterschaft, Fussball 2022, Group B, ...
Iranische Frauen setzen während der WM auch in katarischen Stadien Zeichen. Bild: imago / shutterstock
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WM 2022: Weibliche Fans aus dem Iran sind sicher, heimlich ausspioniert worden zu sein

29.11.2022, 17:3729.11.2022, 17:38
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Noch nie war in der Sportgeschichte eine Fußball-WM so politisch wie das Turnier in Katar. Das liegt am Gastgeber, einigen Maßnahmen der Fifa und den Umständen, unter denen die WM vergeben, vorbereitet und durchgeführt wurde.

Hinzu kommt die iranische Nationalmannschaft. Aufgrund der aktuellen Proteste im Land sind die Augen sehr auf den Teilnehmer, seine Spieler und die Fans gerichtet.

Erst recht im ersten Spiel. Die Mannschaft sang vor der Begegnung gegen England demonstrativ die Nationalhymne nicht mit. Auf den Tribünen ergab sich ein gespaltenes Bild: Ein Teil der Menschen jubelte dem Team zu, zeigte die offizielle Staatsflagge. Der andere Teil protestierte, zeigte Plakate und Flaggen aus der Vor-Revolutionszeit mit dem Slogan "Frau, Leben, Freiheit". Trotzdem drückten offenbar viele Menschen im Iran den Engländern und nicht dem eigenen Team die Daumen.

Omid Nouripour, Bundesvorsitzender der Grünen und Fußball-Fan, sprach am Dienstag bei Magenta TV vor der dritten und im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale entscheidenden Partie gegen die USA über die Situation der Nationalmannschaft.

Omid Nouripour: "Das zeigt auch, wie unmenschlich der Druck ist"

Der Politiker war sichtlich aufgewühlt, war im Gespräch mit Moderatorin Anett Sattler mehrfach den Tränen nahe: "Im Iran wurde seit Wochen nicht mehr gejubelt nach Toren. Nach dem 1:0 in der Nachspielzeit haben sie dann gejubelt und dafür werden sie jetzt kritisiert. Beim 2:0, beim Tor von Ramin Rezaeian, freut er sich einen Augenblick und dann fällt ihm auf, dass sich das im Iran momentan nicht gehört. Dann fängt er an zu weinen. Das ist unglaublich bewegend. Das zeigt auch, wie unmenschlich der Druck auf den iranischen Nationalspielern ist."

Wie angespannt die Lage für iranische Fans sogar im Ausland ist, bekamen nun vor allem Anhängerinnen in Katar zu spüren. In einer Reportage, die "The Athletic" veröffentlicht hat, berichten mehrere Iranerinnen, dass sie sich in Katar nicht sicher und beobachtet fühlen. Eine sagt: "Ich wurde heimlich ausspioniert."

Ein Fan erzählte, dass sie gesehen habe, wie ein Mann mit Fernglas den iranischen Fanblock beobachtet habe – und zwar dauerhaft, ohne das Spiel zu verfolgen. Eine andere Frau erzählt von einem Mann, der eine Gruppe von Frauen im Hijab filmte, während er durch das Stadion lief.

Diese Beobachtungen decken sich mit Äußerungen von Menschenrechtsorganisationen, die davon überzeugt sind, dass das iranische Regime Menschen nach Katar entsandt hat, um Iranerinnen zu beobachten, die bei der WM in Katar Spiele im Stadion besuchen.

Die Frauen, die sich sicher sind, in Katar ausspioniert zu werden, äußern die Angst, die die Menschenrechtler ebenfalls haben: Es könnte passieren, dass das Regime sie brutal bestrafen wird, sobald sie zurück in ihrer Heimat sind.

Im Iran war es über Jahrzehnte hinweg für Frauen verboten, ins Fußballstadion zu gehen. Im Frühjahr durften sie erstmals nach mehr als 40 Jahren wieder ein Fußballspiel live sehen. Damals wurden 28.000 Karten und somit 30 Prozent des Teheraner Azadi-Stadions für Frauen zur Verfügung gestellt. Es war aber damals nur ein "Test". Das iranische Sportministerium ließ im März mitteilen: Falls das Ergebnis positiv sein sollte, werde demnächst auch in anderen Städten Frauen Zutritt in die Stadien gewährt.

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