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"Bin ich schlauer als ...": Evelyn Burdecki erkennt ihre Muttersprache nicht

Evelyn Burdecki startet mit einem riesigen Patzer in die RTL-Show
Evelyn Burdecki startet mit einem riesigen Patzer in die RTL-Showbild: screenshot rtl
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"Bin ich schlauer als ...": Evelyn Burdecki erkennt ihre Muttersprache nicht

15.02.2021, 12:36
Dirk Krampitz
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Oliver Pocher ist schlauer als 88 Prozent der Deutschen. Es folgen Verona Pooth (59 Prozent) und Günther Jauch, der mit 51 Prozent nur auf Platz drei gelandet ist. So lautet das Ergebnis der ersten Staffel der RTL-Show "Bin ich schlauer als…?" vor einem Jahr.

Die zweite Staffel startet nun mit Dschungelcamp-Gewinnerin Evelyn Burdecki. Wohl nicht wenige Zuschauer haben die Titel-Frage in ihrem Fall wohl mit einem selbstgefälligen "Ja, ich bin schlauer" beantwortet. Aber die Blondine sorgt für gleich mehrere Überraschungen in der Intelligenz-Show. Am Anfang bekennt sie:

"Ich muss mich heute vor ganz Deutschland komplett nackig machen, also nicht was ihr denkt: meine Gehirnzellen nackig machen. Ich hatte gemischte Gefühle – was kannst Du gewinnen, was kannst Du verlieren?"
Evelyn Burdecki

In der Tat, blamieren kann sie sich eigentlich nicht. Gerade das ausgestellte Nichtwissen ist schließlich ihr Kapital.

Burdecki hat vorab einen Intelligenztest absolviert unter der Aufsicht von Neurowissenschaftler Professor Martin Korte von der TU Braunschweig, der auch im Studio dabei ist. Dort erledigen Schauspieler Daniel Donskoy, Fernsehmoderator Pierre M. Krause und "Alles was zählt"-Star Caroline Maria Frier dieselben Aufgaben. Zusätzlich wurden vorab 1000 repräsentativ ausgesuchten Deutsche dieselben Aufgaben gestellt, um eine Vergleichsbasis zu haben.

Auf dem "chicen Chefprofessorenstuhl" im Gespräch mit Professor Martin Korte von der TU Braunschweig.
Auf dem "chicen Chefprofessorenstuhl" im Gespräch mit Professor Martin Korte von der TU Braunschweig.bild: screenshot rtl

"Man soll sich mit schlauen Menschen umgeben, das färbt dann ab", schmeichelt Evelyn dem Wissenschaftler Korte, der sie in einem telegen-heruntergekommenen Industriebau zum Test empfängt. "Das ist ja wie in einer Instagramstory, ein richtig chicer Chefprofessorstuhl", sagt sie als sie ihren Ratesessel erblick. Zuerst geht es um das Fachgebiet "Sprache". Da kennt sie sich aus, plappert drauflos über Geschlechtsunterschiede: "Ich glaube, die Frau redet mehr, die hat einfach mehr zu erzählen, die hat Haare, die hat Schminke die hat Klamotten." Männer würden ja immer sieben Tage dieselbe Jeans tragen. Gender-Kommunikationstheorie à la Burdecki.

Angst, dass ihre Mutter sie blockt

Dann geht es zur Aufgabe: "Über allen Gipfeln" von Goethe wird in einer fremden Sprache vorgetragen und die Kandidaten müssen sich unter vier Möglichkeiten entscheiden. Die erste Sprache klingt reichlich kehlig, Portugiesisch ist damit schonmal raus. Evelyn guckt erst froh, stutzt dann. Die Tochter einer Polin ist verunsichert. Polnisch? Russisch? Bulgarisch? "Klingt alles ähnlich." Sie entscheidet sich für Russisch. Pierre M. Krause entscheidet sich auch für Russisch, Daniel Donskoy und Caroline Frier beide für Polnisch. Richtig ist: polnisch. "Ich erkenne meine Muttersprache nicht", ist Evelyn Burdecki entsetzt. Sie hat zwar einige polnische Worte erkannt, weitere dann aber nicht. "Meine Mutter wird mich enterben, sie wird mich blocken auf Instagram Whats app, telefonisch, alles, was es gibt", versucht Evelyn Burdecki ihre Pein mit einem Wortfluss wegzuspülen.

Abgelaufene Weihnachtsmänner

Das fängt ja gut an an. Aber dann schlägt sich Burdecki gar nicht so schlecht im Laufe des Abends. Sie kennt zwar die südamerikanische Sprache Quechua nicht ("hört sich an wie was zu essen", "In Südamerika wird amerikanisch gesprochen.") aber lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Zwischendurch beißt sie immer wieder zur Stärkung in einen Schokoweihnachtsmann, den sie sich als Nervennahrung zur Prüfung mitgebracht hat. "Meine Mutter schenkt mir manchmal Sachen die schon abgelaufen sind", darunter seien auch "Ostermänner und -frauen". Jauch stutzt: "Das sind meist doch Hasen."

Burdecki will nach Holland, landet in München

Evelyn gewinnt immer mal wieder bei Fragen und Aufgaben, richtig punkten tut sie aber bei den Geschichten. Zum Beispiel beim Aufgabengebiet "Orientierungvermögen". Evelyn erzählt wie sie einmal aus Düsseldorf nach Holland fahren wollte und erst kurz vor München gemerkt hat, dass sie falsch war. "Ich habe es gemerkt am Radio. Die Menschen in München sprechen ja anders. Man hat manchmal schlechte Tage, Herr Jauch. Natürlich habe ich auf die Straße geguckt, aber mein Kopf war woanders."

Professor staunt über Evelyn

Beim eigentlichen Spiel müssen die Kandidaten von mehreren Wegen den einzig richtigen um zuvor eingeblendete Hindernisse herum auswählen. Evelyn beweist Bauernschläue und markiert die Hindernispositionen mit ihren Fingern auf dem Schirm. Der Professor ist voller Anerkennung. "Es ist völlig ok die Regeln bis an die Grenzen zu treiben und sie sogar auch auszuhebeln. Das war eine Idee, an die wir ehrlicherweise gar nicht gedacht haben."

Nach der Runde sieht es auf einmal richtig gut für sie aus. "Im Moment ist sie doppelt so schlau wie die Deutschen", sagt Moderator Jauch beim Blick auf die Punktetafel. Daniel Donskoy ist ein ehrgeiziger Konkurrent. Caroline Frier hingegen schlägt sich schlechter als sie könnte: Sie gibt dreimal ihre Antwort zu spät, deshalb kann sie nicht gewertet werden.

Hat ein "Losergesicht": Moderator Pierre M. Krause.
Hat ein "Losergesicht": Moderator Pierre M. Krause.bild: screenshot rtl

Dem hinten herumkrebsenden Pierre M. Krause ruft Günther Jauch zu. "Herr Krause, jetzt bitte nicht dieses Losergesicht." Der antwortet nur: "Das ist mein Gesicht, ich habe ein Losergesicht."

Schminken beim Autofahren

Bei "Menschenkenntnis" geht es darum, zu erkennen, welcher von vier eingespielten Schauspielern etwas unerwartet Ekliges gegessen oder getrunken hat und danach in die Kamera gelogen hat, dass es lecker war. Essig statt Wasser, Fischsoße statt Cola oder ein Schaumkuss mit Wasabi. Evelyn glaubt, sie hat Menschenkenntnis, weil sie von Freundinnen zu Dates mitgenommen wird als Ratgeberin. Dass sie selbst immer mal wieder die falschen Männer getroffen hat, wundert sie nicht. "Wenn man dann verliebt ist, ist die Menschenkenntnis platt." Allerdings landet sie auch bei diesem Spiel keinen Treffer. Beim Multitasking (auf Evelynisch: "Multitasting") gesteht sie, dass sie sich manchmal beim Autofahren die Lippen schminkt, wenn sie spät dran ist bei einem Termin.

Daniel Donskoy entkorkt eine Weinflasche mit einer Luftpumpe.
Daniel Donskoy entkorkt eine Weinflasche mit einer Luftpumpe.bild: screemshot rtl

Und so spielt sie sich durch weitere Runden wie "Logik", "Aus dem Leben" (Wir lernen: Wodka hält Schnittblumen frisch, Bananen lassen Avocados schneller reifen). Und mit einer Ballpumpe kann man einen Wein entkorken, indem man einen Überdruck in der Flasche erzeugt. Daniel Donofsky zeigt es gern, nachdem er es richtig geraten hat.

Burdecki stößt Jauch vom Treppchen

So geht zieht es sich manchmal etwas zäh bis zum letzten Spiel "Sehen", wo Evelyn bei einer Slot-Machine die Anzahl der Promi-Köpfe, die neben den üblichen Symbolen durchrattern, ziemlich gut zählt. (Evelyn: "Wissen Sie Herr Professor, manchmal habe ich mehr Glück als Verstand.")

Am Ende gewinnt aber Daniel Donskoy. Er ist intelligenter als 63 Prozent der Deutschen. Evelyn wird mit 55 Prozent Zweite. Carolin (47 Prozent) Dritte und Pierre M. Krause landet auf dem letzten Platz mit gerade einmal 43 Prozent. Die Überraschung nach Evelyns katastrophalen Fehlstart mit der polnischen Sprache: Sie stößt Gastgeber Jauch (51 Prozent) vom dritten Platz der bisherigen Bestenliste.

Und sie freut sich: "Herr Jauch, Sie werden der Grund sein, warum ich bald heiraten werde. Weil ich hier beweisen konnte, dass ich doch ein bisschen schlauer bin als alle denken."

Gast bei "Wer weiß denn sowas?" nicht zu stoppen: Kai Pflaume überfordert

"Wer weiß denn sowas?" unterscheidet sich von anderen Quiz-Formaten durch seine speziellen Fragen, die zumeist niemand aus dem Stand beantworten kann. Oft gilt es daher, durch Herleitungen zumindest in die Nähe der Lösung zu kommen. Umso beeindruckender war der Auftritt von Ingolf Lück in der Ausgabe vom 26. März.

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