Schon vor dem Staffelstart des Dschungelcamps war den meisten Fans wohl klar: Tessa Bergmeier wird für Wirbel, Stress und Zickereien sorgen. Es bewahrheitete sich bereits am ersten Tag. Was sich mittlerweile aber auch einige Zuschauende fragen dürften: Inwieweit hängt ihr Auftreten mit ihrer bipolaren Erkrankung zusammen? Denn unter dieser leidet die 33-Jährige und macht daraus kein Geheimnis.
Mit "Punkt 12" sprach Tessa bereits vor ihrem Einzug ins Camp ganz offen über ihre Bipolarität. 2010 war sie wegen ihrer Erkrankung erstmals in einer Klinik. Zuvor war sie ein Jahr lang depressiv, sie habe damals gar nicht mehr wirklich gewusst, wer sie war, erklärt sie RTL. Nach dem Tief habe jedoch eine manische Phase eingesetzt. Sie sei euphorisch und kreativ gewesen, schildert sie. "Irgendwann kann der Körper das gar nicht mehr kompensieren und dreht dann ab. Denn du schläfst nicht mehr, du bist nur noch wach", beschreibt Tessa die manische Seite der Erkrankung.
Durch die bipolare Erkrankung sei sie nach eigener Aussage im Dschungelcamp sogar zu 60 Prozent schwerbehindert, habe einen Schwerbehindertenausweis. Mittlerweile sei sie aber medikamentös so gut eingestellt, dass von der Erkrankung nichts mehr zu spüren sei, stellt sie am dritten Camp-Tag klar.
Dennoch bleibt angesichts ihrer emotionalen Ausbrüche im Dschungel die Frage: Steckt dahinter vielleicht doch die bipolare Erkrankung? Oder ist sie einfach von Natur aus eine Drama-Queen? Ihre Freundin und Australien-Begleiterin Charlotte weiß, gespielt ist da nichts. Tessa sei "sehr emotional, sehr impulsiv". "Das ist keine Masche. Die ist zu Hause genauso", stellt sie im Gespräch mit RTL klar.
"Sie hat schon ein bisschen Angst, dass sie falsch verstanden wird. Man muss sich sehr viel Zeit nehmen, um sie zu verstehen. Sie ist sehr emotional. Das wirkt vielleicht manchmal ein bisschen nervig, ist aber auch total toll, weil man immer weiß, woran man ist", nimmt sie ihre Freundin außerdem in Schutz.
Also scheint Tessa einfach eine Drama-Queen zu sein, die immer wieder aneckt – ungeachtet ihrer Erkrankung. Dass das tatsächlich der Fall sein kann, bestätigt bei "Punkt 12" auch die Psychologin Julia Grote:
Ihr Verhalten könne demnach auch einfach am Dschungel-Stress liegen, auf den jeder anders reagiert und den jeder anders kompensiert, meint die Psychologin.
Bipolare Erkrankungen haben laut der Psychologin verschiedene Ursachen. So sei es bei manchen Menschen Veranlagung, teils habe es genetische Gründe. Es könne aber auch durch "belastende biografische Ereignisse" kommen, wie sie erklärt. Ob es letztendlich zur Erkrankung kommt, habe außerdem viel damit zu tun, welchem Stress man im täglichen Leben ausgesetzt sei. Auf die Frage, ob die Krankheit heilbar sei, reagiert die Psychologin ausweichend. Es gebe Phasen, da sei kein Symptom vorhanden. Zudem macht sie, genau wie Tessa, deutlich: Man könne lernen, mit der Krankheit zu leben.