Nachdem Michael Wendler seinen Jury-Posten bei "DSDS" aufgegeben hatte und dazu übergegangen war, krude Verschwörungserzählungen im Internet zu verbreiten, verlor er zahlreiche Werbeverträge. Er durchlebt daher gerade finanziell eine schwierige Phase. Hinzu kommt: Sein Ex-"Weddingplaner" Timo Berger verlangt von ihm rund 30.000 Euro – den Betrag hatte der Unternehmer zur Organisation der Hochzeit aufgewendet, die wegen Corona abgesagt wurde.
In den letzten Wochen suchte Berger den Wendler mehrmals in den USA auf, um das Geld einzutreiben. Zudem sprach er aber auch immer wieder in den Medien über den geforderten Betrag. Nun verkündete der Wendler auf Instagram, dass er eine gerichtliche Verfügung gegen Berger erwirkt habe. Dabei erweckt er aber einen falschen Eindruck, wie Medienanwalt Christian Solmecke gegenüber watson erklärt.
Michael Wendler vertritt die Ansicht, dass Berger keinen Anspruch auf das Geld hat. Gegen die Äußerungen des Geschäftsmannes, er sei dessen Schuldner, wehrte sich der Schlagerbarde sogar auch rechtlich. Gemäß einem Gerichtsbeschluss vom 25. Januar dürfe Berger jetzt tatsächlich nicht mehr öffentlich behaupten, der Wendler schulde ihm Geld, meint der 48-Jährige. Dazu führt er aus:
In einer Instagram-Story ergänzte Michael Wendler zudem den Appell: "Wir fordern hiermit sämtliche Medien auf, ihre unwahre Berichterstattung zu korrigieren und Berichte zu löschen in denen die Behauptungen von Herrn Timo Benjamin Berger aufgegriffen wurden!" Berger selbst hingegen dürfe nicht weiter sinngemäß behaupten, "Michael Wender habe die streitgegenständliche Reise Mitte April gebucht".
Der "Egal"-Interpret vermittelt auf Instagram den Eindruck, der Streit zwischen Timo Berger und ihm sei nun gerichtlich geklärt und er quasi "freigesprochen". Dem ist aber gerade nicht so. Die einstweilige Verfügung trifft nämlich gerade kein Urteil darüber, ob Wendler nun Schuldner ist oder nicht. Anwalt Christian Solmecke erörtert die Situation in einem Statement für watson:
Heißt also: Die Schulden-Frage wird vermutlich erst noch in einem gesonderten Verfahren geklärt, welches der einstweiligen Verfügung nachgelagert ist. Letztgenannte legt indes nur fest, dass Timo Berger bestimmte öffentliche Äußerungen untersagt sind – das ist durchaus ein großer Unterschied.
Wenn der Wendler demnach seinen Instagram-Beitrag mit "Timo Berger verurteilt" betitelt, ist das aus juristischer Sicht denkbar unsauber formuliert, da ein gerichtliches Urteil bis hierhin gar nicht existiert, sondern lediglich eine Verfügung im Rahmen des vorläufigen Rechtsschutzes.
Diese hat übrigens auch für die von Michael Wendler ungeliebten Medien keine direkten Folgen, sondern allein für Timo Berger als Einzelperson. Solmecke stellt diesbezüglich klar:
Aber ob der Sänger sich wirklich die Mühe macht, gegen die von ihm angeprangerten Medien gesondert vorzugehen? Das darf dann doch bezweifelt werden. Schließlich besteht weiterhin die Möglichkeit, dass Timo Berger in einem ordentlichen Gerichtsverfahren am Ende Recht bekommt und Wendler zahlen muss. In dem Fall könnte sich der ehemalige "DSDS"-Juror von der jetzigen Verfügung buchstäblich nicht mehr viel kaufen.
Wendler wäre aus dem Grund gut beraten gewesen, den Beschluss vom 25. Januar eine Nummer bescheidener auf Instagram zu feiern. Timo Berger reagierte bislang übrigens noch nicht öffentlich auf die Verfügung gegen sich.