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Nach Kritik an "Dahmer": Was Netflix bei "The Watcher" anders macht

"The Watcher" bei Netflix basiert auf einer wahren Geschichte.
"The Watcher" bei Netflix basiert auf einer wahren Geschichte.Bild: Netflix
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Netflix-Hit "The Watcher" – die wahre Geschichte hinter der Mini-Serie

21.10.2022, 09:13
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Der Hype um True-Crime-Formate bricht nicht ab. Sowohl Podcasts als auch Serien aus diesem Genre sind gefragt wie nie. Kaum ein Netflix-Abonnent kommt wohl derzeit an "Dahmer" vorbei. Allerdings ist die Serie, die das Leben des gleichnamigen Serienmörders beleuchtet, auch sehr umstritten.

Vor allem wurde von Angehörigen der Opfer des Serienkillers kritisiert, dass die Verfilmung retraumatisierend für sie sei. Außerdem seien die Angehörigen der Opfer auch zuvor weder von Netflix noch von den Macher:innen gefragt worden, ob sie mit der filmischen Aufbereitung des Erlebten einverstanden seien. Diesen Fehler hat Netflix bei einer anderen derzeit sehr beliebten Mini-Serie hingegen sehr bewusst vermieden.

Achtung, die folgenden Abschnitte enthalten Spoiler der Serie "The Watcher".

"The Watcher": Darum geht es im Netflix-Hit

Seit dem 13. Oktober ist die siebenteilige Serie "The Watcher" bei Netflix abrufbar. Es geht um die Familie Bannock, die aus der Stadt in ein idyllisches Traumhaus in der Vorstadt zieht. Doch bereits kurz nach dem Einzug erhalten sie bedrohliche Briefe, die immer von "The Watcher" – also dem Beobachter – unterzeichnet sind. Der besagte Beobachter scheint sowohl die Lebensumstände der Bannocks als auch die Geschichte des Hauses sehr genau zu kennen. Seine Bemerkungen, vor allem in Bezug auf die zwei Kinder der Familie, driften immer weiter ins Bedrohliche ab und lassen das vermeintliche Traumhaus schnell zum Albtraum werden.

Bei der Suche nach dem Absender der Briefe geraten immer mehr Personen aus der Nachbarschaft und dem Umfeld in den Fokus der Bannocks. Immerhin verhalten sich fast alle Menschen in der Umgebung auf irgendeine Art verdächtig. Doch der tatsächliche Stalker wird bis zum Schluss nicht gefunden. Es ist lediglich anhand von DNA-Proben klar, dass die Briefe von einer weiblichen Person versendet worden sind.

Doch was steckt hinter der Psycho-Thriller-Miniserie? Tatsächlich basiert die Produktion auf wahren Begebenheiten, die zum ersten Mal 2018 in einem Artikel des Online-Magazins "The Cut" erläutert wurden. Anders als bei "Dahmer – Monster" wurde die echte Opferfamilie aber zuvor von den Serienmacher:innen und Netflix kontaktiert und die Rechte an der Verwertung der Geschichte abgekauft. Aber wie viel Wahrheit steckt in der Serie "The Watcher"?

Die wahre Geschichte hinter "The Watcher"

Bei der echten Opferfamilie handelt es sich um das Ehepaar Maria und Derek Broaddus, die 2014 ihr für 1,4 Millionen Dollar erworbenes Haus in der Kleinstadt Westfield im Bundesstaat New Jersey beziehen wollten. Zuvor wollten sie es einigen Renovierungsarbeiten unterziehen – genau wie in der Serie. Das Ehepaar hat allerdings anders als in der Serie sogar drei Kinder.

Besonders stark haben sich die Macher:innen bei den zugesendeten Briefen an den wahren Fall gehalten. Dabei wurden sogar ganze Passagen wortwörtlich übernommen.

Die Broaddus' wollten das Haus zunächst renovieren und erhielten noch vor dem Einzug bedrohliche Briefe. Dies ist wiederum ein Unterschied zur Serie. In seinem ersten Schreiben behauptete der echte "Watcher", dass seine Familie das Haus bereits seit Generationen überwache. In einem zweiten Brief wurde geschildert, dass auch schon die Vorbesitzer-Familie in die Flucht getrieben wurde.

Naomi Watts und Bobby Cannavale spielen die Hauptrollen in "The Watcher".
Naomi Watts und Bobby Cannavale spielen die Hauptrollen in "The Watcher".Bild: Netflix

Daraufhin zog das Paar Broaddus die Reißleine und schaltete die Polizei ein, die Familie blieb fortan dem Grundstück fern. Dennoch erhielten sie einen dritten Brief, in dem es hieß: "Wo seid ihr hin?"

Zwar ermittelten die Behörden fieberhaft, doch die Identität der Person hinter dem "Watcher" konnte nie festgestellt werden. Es gibt lediglich Vermutungen. Demnach könnte die Person weiblich sein (hierauf deuten DNA-Spuren auf einem Umschlag hin) und aus der unmittelbaren Nachbarschaft stammen.

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