"Die Schlange" bei Netflix beschäftigt sich mit der wahren Geschichte des Serienmörders Charles Sobhraj, der es in den 70er Jahren auf westliche Touristen auf dem Hippie trail in Südostasien abgesehen hatte. Bekannt ist er durch die Medien auch unter der Bezeichnung "Bikini-Killer".
Zwar handelt es sich bei "Die Schlange" um ein True-Crime-Format, ganz ohne fiktionale Elemente kommt die Story am Ende aber nicht aus. Wie Autor und Produzent Richard Warlow nun im Interview mit der "Los Angeles Times" verriet, ist eine Figur sogar komplett frei erfunden. Jedoch gibt es dafür einen plausiblen Grund.
Direkt in der ersten Episode lernen die Zuschauer die Rucksacktouristin Celia Wilson kennen. Dort trifft sie auf Teresa Knowlton, die wiederum tatsächlich ein Opfer von Charles Sobhraj war. Die Macher wollten ein spezielles Augenmerk auf Teresa lenken, wobei die Einführung Celias sehr half. Dazu erklärt Warlow näher:
In "Die Schlange" checken die Frauen in das gleiche Hostel in Bangkok ein und teilen sich ein Zimmer. Außerdem kommt es zu einem gemeinsamen Sightseeing-Ausflug. Dann gesteht Teresa, dass sie in Wahrheit gar nicht zum Bergwandern in Thailand ist. Vielmehr möchte sie Nonne in einem buddhistischen Kloster werden. Diese Absicht ist bei Netflix übrigens dann wieder historisch korrekt dargestellt.
Später trennen sich die Wege der Frauen, als Teresa Zeit mit Sobhraj und seinem Schergen Ajay Chowdhury auf einer Party verbringt – vor dem Beginn ihres neuen Lebensabschnitts möchte sie noch einmal richtig Spaß haben. Jedoch wird sie kurz darauf unter Drogen gesetzt, ausgeraubt und zum Ertrinken ins Meer geworfen.
Die Leiche der echten Teresa Knowlton wurde im Oktober 1975 im Golf von Thailand gefunden. Die Tatsache, dass sie einen Bikini mit Blumenmuster trug, brachte Sobhraj den Spitznamen "Bikini Killer" ein. Die Behörden verdächtigten ihn allerdings erst eine Weile später, nachdem weitere Rucksacktouristen spurlos verschwanden. Schließlich gestand er: "Ich habe sie getötet, weil sie Drogen transportiert hat."
(ju)