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Rammstein: Making-Of zu "Ausländer" zeigt: Das ist mit Video gemeint

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Rammstein: Making-of zu "Ausländer" enthüllt, wie Video eigentlich gemeint ist

16.11.2019, 10:19
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Was bitte war das? So oder so ähnlich erging es wohl vielen Rammstein-Fans im Frühsommer dieses Jahres, als sie das endgültige Video zum Song "Ausländer" sahen. Rammstein hatte wieder einen lupenreinen PR-Skandal geschaffen – nun erklärt die Band in einem Making-of-Video ihre Beweggründe für die Ästhetik.

Das war im Video von Rammstein zu sehen:

Nochmal zur Erinnerung: In "Ausländer" ist zu sehen, wie die Mitglieder der Band auf dem Meer in einem Schlauchboot fahren und das erinnert an Geflüchtete, die die gefährliche Fahrt über das Mittelmeer auf sich nehmen, um nach Europa zu gelangen. Dabei sind in den vergangenen Jahren Tausende ums Leben gekommen. Dazu sagt Jörn Heitmann, der Regisseur des Videos im Making-of:

"Was man bei dem Titel 'Ausländer' machen muss: Rammstein in ein Gummiboot setzen und sie über das Meer paddeln lassen. Denn: Das ist das, was du absolut nicht tust. Das ist für mich Rammstein. Du haust der Gesellschaft einfach ihre eigenen Bilder vor den Latz."

Das Motiv des Flüchtlingsbootes war es dann auch, das dem Musikvideo den Rahmen gab. Denn es beginnt damit, dass Rammstein im Schlauchboot auf einer Insel ankommen und es endet damit, dass alle Bandmitglieder, mit Ausnahme von Flake, der erst vergessen und dann zurückgehalten wird, die Insel wieder auf dem Schlauchboot verlassen.

"Eine Satire draus zu machen, ist die einzige Möglichkeit mit Rassismus umzugehen."
Jörn Heitmann

Angekommen auf der Insel geben Rammstein bei einem Stamm schwarzer Ureinwohner die weißen Kolonialisten. Und dabei lassen sie kein Klischee aus.

  • Der weiße Mann, der sich die schwarze Frau zu eigen macht.
  • Der weiße Mann, der mit den Ureinwohnern ums Feuer tanzt.
  • Der weiße Mann, der den Schwarzen in die Welt der Künste einweiht.
  • Der weiße christliche Mann, der den schwarzen Kindern die Bildung und den Glauben bringt.
  • Der weiße Mann, der die wilden Tiere jagt.

Was ganz schön viel Klischee ist, passt verdammt gut zum Text des Songs und der damit verbundenen Metaebene. Denn: Auf textlicher Ebene ist der Song eindeutig. Es geht um Globalität statt Nationalität. Um den deutschen Weltenbürger auf Reisen im Ausland. Um den deutschen Globetrotter als Feindbild. Um einen, der die Damen in den fremden Ländern mit pseudo- weltgewandten Kauderwelsch beeindrucken will.

Genau das wollte man durch die Nutzung authentischer Materialien auf beiden Seiten deutlich hervorheben, wie im Making-of-Video weiter erklärt wird. Beispielsweise stand im (historischen) Seidenanzug von Flake noch "Deutsch-Südwest-Afrika", eine deutsche Kolonie auf dem Gebiet des heutigen Namibia.

"Die Frauen und Kinder, die da sind, das sind ganz normale Leute. Die haben wir so angezogen, wie einen Stamm. (...)
Ich hatte sehr viel Hemmungen das in Afrika mit einer afrikanischen Crew zu vermitteln, was wir da eigentlich machen wollen. Ich hab da ganz klar Grenzen überschritten, die man eigentlich heute nicht mehr überschreitet. Man trägt nicht einen weißen Mann auf einer Sänfte durch den Dschungel."
jörn heitmann

Das alles bezweckt beim Zuschauer vor allem eins: Der weiße Mann im neuen Video kommt da genauso unsympathisch und rüpelhaft daher, wie er schon im Text beschrieben wird.

"Ich wollte unbedingt was für die Kulturen tun und zeigen, dass wir alle für die Etikette und das, wie man uns wahrnimmt, verhärtet sind. Dieses 'Ich bin anders als du und diesen ganzen Bullshit' – damit wollte ich unbedingt brechen."
jörn heitmann

Auch bei der Side-Story hat Rammstein sich etwas gedacht:

Im Video verrät Heitmann außerdem etwas, das für Fans der Band wenig überraschend, aber dennoch ein netter Zusatz sein dürfte: "Die Side-Story mit Richard und Flake ist aus der Idee heraus geboren, dass Flake auch auf der Bühne immer der ist, der auf der aktuellen Tour mit dem Flammenwerfer über die Bühne gescheucht wird."

Auch kein Zufall übrigens: Geschossen wird auf Flake mit einer russischen Kalaschnikow – eine Anspielung auf seine ostdeutsche Herkunft.

Trotz des ernsten Themas: Rammstein hatten sehr viel Spaß

Das Fazit: "Klar ist das ein Funride – wir wollten Spaß haben bei dem Video. Das ist ein Spaßsong. Aber da steckt auch ganz viel Spaß drin, der einem im Hals stecken bleibt, weil wir uns halt über Jahrhunderte wie die Axt im Wald benommen haben."

Hier kannst du das ganze Making of sehen:

(hd)

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