Die Rammstein-Tour ist durch die Vorwürfe gegen Sänger Till Lindemann bislang nicht beeinträchtigt. Zwar kommt es am Rande der Shows in Deutschland immer wieder zu Demonstrationen, dennoch ging bislang jeder Auftritt über die Bühne.
In Berlin, wo die Band gleich dreimal spielt, protestierten am Wochenende beispielsweise mehrere hundert Menschen außerhalb des Olympiastadions. In den vergangenen Wochen war zudem eine Petition im Umlauf, mit dem Ziel, die Konzerte zu verhindern beziehungsweise die Politik zum Handeln aufzufordern.
Im Zuge der Berlin-Konzerte befürchten die Fans nun, dass es nicht bei Demonstrationen außerhalb des Stadions bleibt. Um Störungen des Ablaufs um jeden Preis zu vermeiden, machen daher skurrile Vorschläge die Runde.
Ein Fan-Account weist zum einen auf eine Demonstration vor dem Stadion hin. Doch damit nicht genug: Angeblich plant eine Gruppe von Protestierenden, sogar ins Stadion zu gelangen, um vor Ort die Konzerte zu stören. Dies soll an allen drei Berlin-Terminen der Fall sein. Die letzte Rammstein-Show in Berlin ist für den 18. Juli terminiert.
Auf Grundlage der Annahme fordern sich die Rammstein-Fans nun aber zur "Detektiv-Arbeit" im Stadion auf. So wird über den Fan-Account folgender Tipp geteilt:
Zumindest theoretisch wäre es durchaus möglich, dass auch Rammstein-Gegner ins Stadion gelangen, denn beim offiziellen Eventim-Fansale waren zwischenzeitlich wieder zahlreiche Karten für die zunächst ausverkauften Berlin-Konzerte verfügbar geworden.
Tatsächlich gab es beim zweiten Rammstein-Konzert in Berlin am Sonntag einen Zwischenfall. Zwei Personen, die sich an Kabelschächten zu schaffen machten, wurden wegen Sabotage-Verdachts von der Polizei abgeführt. In sozialen Netzwerken erntet der Vorschlag der Fans derweil einiges an Spott.
Ein User fragt sich, wie das Ausfragen anderer Personen im Publikum wohl konkret vonstattengeht. Er stellt sich folgenden Dialog vor:
In den Kommentaren gibt ein anderer Nutzer zu bedenken: "Mal ehrlich, mindestens die Hälfte ist für die riesen Dildo-Schaumkanone mit eingebauten Flammenwerfer da und nicht für die Musik."
Eben diese traditionelle Rammstein-Einlage, bei der Lindemann auf einer Penis-Kanone reitet, ist derzeit allerdings sowieso aus dem Ablauf gestrichen. Der Song "Pussy" gehört momentan nicht zur Setlist.
Nachtrag der Redaktion: Die Staatsanwaltschaft Berlin hatte im Juni nach den Vorwürfen gegen Till Lindemann Ermittlungen aufgenommen. Diese wurden Ende August eingestellt. Die Auswertung der Beweise habe keinen hinreichenden Tatverdacht ergeben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Den entsprechenden Artikel findet ihr hier.