Das Glück der Erde auf dem Rücken der Pferde: Für Queen Elizabeth II. begann diese Leidenschaft früh und hält bis ins hohe Lebensalter an. Erst vor wenigen Wochen zeigte sie sich beim Pferderennen in Ascot – selten lachte die Queen zuletzt so ausgelassen in die Kameras wie dort. Umso schmerzlicher dürfte es für sie sein, am Samstag nicht am geplanten Besuch des traditionsreichen Pferderennens in Epsom teilnehmen zu können.
Bis zur Corona-Pandemie hat Elizabeth II. das Rennen während ihrer gesamten Regierungszeit nur zwei Mal verpasst.
Eigentlich findet das Rennen im Rahmen der Feierlichkeiten zu ihrem 70. Thronjubiläum statt. Doch die 96-jährige Queen musste aus gesundheitlichen Gründen absagen. Die "BBC" berichtete mit Verweis auf den Buckingham-Palast, die Königin lasse sich von ihrer Tochter Prinzessin Anne vertreten. Sie selber werde das Derby im Schloss Windsor vor dem Fernseher verfolgen.
Anlässlich des Jubiläums veröffentlichte der Palast Erinnerungen in Form von Bildern der Queen auf Twitter.
Die Feierlichkeiten ziehen sich über mehrere Tage. Ob Queen Elizabeth an den restlichen Veranstaltungen im Rahmen ihrer Jubiläumsfeier teilnehmen kann, ist derzeit noch unklar.
Mit der traditionellen Parade "Trooping the Colour" hatten in London am Freitag die offiziellen Feiern von Queen Elizabeth II. begonnen. Thronfolger Prinz Charles hatte Elizabeth in Vertretung seiner Mutter die Militärschau auf dem Gelände Horse Guards Parade abgenommen.
Die 96-Jährige, die zuletzt gesundheitlich angeschlagen war, verfolgte das Spektakel im nahe gelegenen Buckingham-Palast. Lauter Jubel brauste auf, als sie sich zu diesem Anlass zwei Mal auf dem Balkon des Palasts zeigte. In einem blauen Kleid nahm die Monarchin lächelnd die Huldigungen entgegen.
Wie mehrere britische Medien berichten, soll Herzogin Kate einem Gast erzählt haben, wie die Queen den ersten Tag der Feierlichkeiten erlebt hat. "Es ging ihr gut, es war nur sehr anstrengend gestern, aber sie hatte eine wirklich schöne Zeit", wird die Herzogin von der BBC zitiert.
Doch den Dankgottesdienst zu ihren Ehren am Freitag hatte die 96-Jährige abgesagt. Wegen Mobilitätsproblemen fielen kürzlich immer wieder Termine für Queen Elizabeth aus.
Mit eigenen Reden wollen Thronfolger Prinz Charles und sein Sohn Prinz William bei einem Mega-Konzert am Samstag in London die Queen würdigen. Das zweieinhalbstündige Spektakel bildet den Höhepunkt des dritten Tages der Jubiläumsfeierlichkeiten.
Ob sie dort dabei sein wird? Eine Teilnahme galt am Samstagmorgen jedenfalls noch als unwahrscheinlich.
Auf ihrer Residenz, Schloss Windsor, wollte sie stattdessen ihren Enkel Prinz Harry und dessen Familie empfangen, die zu den Feierlichkeiten erstmals gemeinsam aus den USA angereist war.
Unterdessen erreichten die Queen zahlreiche Glückwünsche aus der ganzen Welt. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Königin Elizabeth II. zum 70-jährigen Thronjubiläum als "Vorbild" gewürdigt. "In den vergangenen siebzig Jahren gab es zwölf deutsche Bundespräsidenten – aber nur eine Queen Elizabeth", sagte Steinmeier in einer am Freitag veröffentlichten Videobotschaft auf Englisch.
Mit ihrer Entschlossenheit und ihrer ruhigen Hand sei sie ein Vorbild für die Briten ebenso wie für die Deutschen gewesen. "Und nun, wo in Europa wieder Krieg geführt wird, ist Ihr unermüdlicher Einsatz für dauerhaften Frieden zwischen den Völkern ein Quell der Hoffnung und der Inspiration."
(ast/mit Material von dpa)