Seit knapp einer Woche auf dem Markt sorgt Lady Colin Campbells Enthüllungsbuch "Meghan and Harry – The real Story" für Furore unter Fans des britischen Königshauses. Das 331 Seiten umfassende Werk belegt beim Versandriesen Amazon mittlerweile den ersten Platz in der Rubrik Royal-Biografien. Was die Palast-Insiderin in ihrem Buch ausplaudert, dürfte weder Queen Elizabeth noch der "Firma", wie sie ihre Familie intern nennt, gefallen.
Denn Meghan wird als berechnender Emporkömmling dargestellt, Prinz Harry als schwer verliebtes "Hündchen", das seiner Frau jeden Wunsch von den Lippen abliest. Nur in einem Kapitel bedacht die Autorin Meghan mit neutralen, fast schon positiven Worten: Donald Trumps Besuch im Buckingham Palast.
Zur Erinnerung: Im Juni vergangenen Jahres reisten der US-Präsident und Gattin Melania auf Einladung der Queen nach London, großes Staatsbankett zu seinen Ehren im Buckingham Palast inklusive. Bei einem vorherigen Empfang sollte er mit Mitgliedern der britischen Königsfamilie plaudern. Prinz Harry schaute auf Wunsch seiner Großmutter vorbei. Nur Meghan, die trotz der Hochzeit noch immer US-Bürgerin war, blieb fern. Ein absoluter Affront gegen "ihren" Präsidenten. Warum sich die ehemalige Schauspielerin nicht blicken ließ? Dies glaubt Lady Colin Campbell zu wissen. Sie schreibt: "Meghan hat eine pathologische Abscheu ihm gegenüber." Und weiter:
Die Queen soll von Meghans Fernbleiben "not amused" gewesen sein. Nur einer konnte ihr kaum übelnehmen, wie sie den US-Präsidenten hatte auflaufen lassen: Schwiegervater Prinz Charles. Der hatte sich 2005 in eine ähnliche Position gebracht, als er sich weigerte, den chinesischen Präsidenten Hu Jintao zu treffen.
Und auch Harry soll in diesem Punkt (wie immer) zu seiner Frau gestanden haben. Meghan hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie für den US-Präsidenten nur "Verachtung" übrig habe, so die Autorin. Öfter soll im Hause Sussex der Spruch gefallen sein:
Harry sei stets der Ansicht gewesen, dass Meghan "ein Recht auf ihre politische Meinung habe und keiner sie davon abhalten darf, diese zu äußern." Überhaupt seien Meghans politische Sichtweisen "so gut, dass auch jeder andere sie haben sollte und jene, die sie nicht teilten, bräuchten einfach eine Erleuchtung." Erst kürzlich hatte Meghan in einem emotionalen Video den "Black Lives Matter"-Aktivisten ihre Unterstützung zugesagt.
Die Sussexes und Trump werden, auch wenn sie jetzt wieder in Meghans US-Heimat leben, wohl auf keinen gemeinsamen Nenner mehr kommen. Vor ihrem Umzug nach Los Angeles hatte der US-Präsident auf Twitter erklärt, keinesfalls für Meghans und Harrys Sicherheitskosten aufkommen zu wollen, auch wenn er "ein großer Freund und Bewunderer der Queen und des Vereinigten Königreichs" sei. Die Sussexes reagierten, für ihre Verhältnisse ungewöhnlich, prompt: Über einen Sprecher ließen sie mitteilen, dass sie Trumps Geld auch gar nicht haben wollen und für alle Kosten selbst aufkommen.
(ab)