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Twitch-Star MontanaBlack kassiert Shitstorm für Hakenkreuz-NFT

MontanaBlack schaut verdutzt
MontanaBlack sorgte mit einem Giveaway für einen Eklat im Netz – und versuchte nicht einmal, sich zu rechtfertigen. Bild: Screenshot / Twitch / MontanaBlack88
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Twitch-Star MontanaBlack bekommt Shitstorm für Hakenkreuz-NFT – und gibt dürftige Erklärung ab

20.01.2022, 10:00
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MontanaBlack zählt zu den erfolgreichsten, aber auch zu den kontroversesten Twitch-Stars Deutschlands. Auf der Livestreaming-Plattform hat er mittlerweile 3,7 Millionen Follower, Hunderttausende schauen zu, wenn er zum Zocken oder für Reaktionen und Realtalks live geht. Etliche Highlight-Clips belegen, dass in seinen Streams alles passieren kann, denn ein Blatt vor den Mund nimmt Marcel Eris, wie MontanaBlack mit bürgerlichem Namen heißt, eigentlich nie.

So sind diverse Ausraster von ihm legendär, aber auch unüberlegte Aussagen und Witze über Themen wie Feminismus oder Politik sorgten für diverse Netz-Eklats in der Vergangenheit. Gerade erst verschaffte er sich allerdings wieder ein Standing bei der Social-Media-Gemeinde, als er Impfgegner als "Schmutz" bezeichnete.

Nun folgt jedoch der nächste immense Shitstorm für den gebürtigen Buxtehuder, den er in der Form sicherlich nicht hat kommen sehen: Er startete ein mittlerweile gelöschtes NFT-Giveaway auf Twitter in Kooperation mit der Firma Kongdo Club. Der Eklat an der Sache: Auf einem Bild ist ein gespiegeltes Hakenkreuz zu sehen gewesen.

MontanaBlack wirbt für Hakenkreuz-NFT

Als NFTs bezeichnet man sogenannte Non-Fungible Tokens. Dabei handelt es sich um ein geschütztes, nicht ersetzbares Objekt, das einem festen Besitzer in der Blockchain zugeschrieben ist. In der Blockchain basiert alles aufeinander, die hingeschriebenen Informationen können also weder verändert noch gefälscht werden.

Der Handel mit NFTs boomt momentan vor allem bei Influencern und Musikern, die des Öfteren Devotionalien digitalisieren und das "Original" zerstören. So konnte man beispielsweise das NFT von Kool Savas' "King of Rap"-Textblatt erwerben.

MontanaBlack tat sich hingegen mit Kongdo Club für ein Gewinnspiel zusammen, das mittlerweile womöglich abgebrochen wurde. Zu gewinnen gab es dabei Whitelist-Plätze, um beim Release der Tokens früher dabei sein zu können. Bei den NFTs handelte es sich um Avatare von Affen, einer von ihnen sorgte allerdings schnell für Aufsehen, denn auf dem Werbeausschnitt auf Montes Twitter-Kanal war das Tier mit einer Hakenkreuzbinde zu sehen.

Der Hashtag "#Monte" rauschte auf Twitter am Dienstagabend in die Trends, etliche Fans wunderten sich darüber, dass MontanaBlack offensichtlich das gespiegelte, verfassungswidrige Symbol übersehen haben könnte. "Monte scheint sich nicht mal anzugucken, wofür er Geld bekommt", wetterte ein Kommentator, der Youtuber Tanzverbot, mit dem Monte derzeit einen Disput hat, twitterte: "Geil Monte, hab übel Bock 'nen Affen mit Hakenkreuz-Armbinde zu gewinnen."

Der 33-Jährige löschte den skandalträchtigen Gewinnspiel-Post schnell wieder, da war es aber natürlich schon zu spät und der Shitstorm in vollem Gange. Übrigens: Der Rest des Avatars, der im Posting nicht zu sehen war, mildert die Situation überhaupt nicht. Auf der Website von Kongdo Club ist das komplette Bild des "Hitler-Affen" zu sehen, auch die typische Seitenscheitel-Frisur ist zu erkennen, aus den Augen kommen noch dazu rote Laserstrahlen.

Monte zeigt keinerlei Einsicht

Der Vorwurf an den Twitch-Star scheint klar: Er habe es bei seinem Vermögen eigentlich nicht nötig, Gewinnspiele für NFTs auszurichten, macht es aber dennoch und scheint sich mit den Werbepostings nicht einmal genau zu beschäftigen. Seitens des Anbieters bleibt es abzuwarten, was damit bezweckt werden sollte, das ist bislang nicht wirklich klar.

Monte äußerte sich nach vehementer Nachfrage seiner Twitch-Zuschauer am Dienstagabend kurz zum Eklat, spielte die Situation deutlich herunter und setzte sich mit dem geschichtlichen Kontext, auf den das Token anspielt, gehörig in die Nesseln:

"Ich persönlich hätte es vermutlich gar nicht gelöscht, gehört ja auch zur Historie dazu. Nur weil irgendwo ein Hakenkreuz zu sehen ist, salutiert nicht jeder gleich und steht stramm und grüßt Adolf. Diese ganze Nazi-Scheiße gehört halt leider auch zu dem, was damals passiert ist, dazu."

"Keine Pointe", schrieb ein Nutzer den Stream-Ausschnitt und in den weiteren Kommentaren sind etliche Clown-Emojis zu finden. Eine schlüssige Erklärung dürfte der Streamer damit also nicht abgegeben haben. Es bleibt abzuwarten, ob er sich noch ein weiteres Mal dazu äußern wird.

(cfl)

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