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"Stern TV": 1985 wurde sie mit HIV geboren – So geht es Schirin Bogner heute

Schirin Bogner wurde seit ihrer Kindheit von "Stern TV" begleitet. Nun war sie länger nicht mehr im TV aufgetreten – bis jetzt.
Schirin Bogner wurde seit ihrer Kindheit von "Stern TV" begleitet. Nun war sie länger nicht mehr im TV aufgetreten – bis jetzt.Bild: screenshot tvnow
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30 Jahre "Stern TV": 1985 mit HIV geboren – So geht es Schirin Bogner heute

05.09.2020, 09:04
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Bereits über 1.400 Sendungen wurden seit April 1990 von "Stern TV" ausgestrahlt. 21 Jahre lang war Showmaster Günther Jauch der Kopf der Sendung, wurde dann allerdings 2011 von Steffen Hallaschka abgelöst. Der 48-Jährige führte durch die vierstündige Sondersendung anlässlich des 30-jährigen Bestehens von "Stern TV". An seiner Seite war Jauch, der mit ihm die größten Highlights der Sendung präsentierte. Dabei zog der "Wer wird Millionär"-Moderator auch seine ganz eigene Bilanz. Er legte schonungslos dar, worauf er heute sehr gut verzichten kann.

In dieser langen Zeit nahmen laut RTL 10.700 Gäste im Studio Platz. Sogar die heutige Bundeskanzlerin Angela Merkel plauderte 1991 munter mit Jauch. Neben den emotionalen Rückblicken blieb besonders der Auftritt von Gaby Köster den Zuschauern im Gedächtnis, die nach ihrem Schlaganfall 2011 vor laufenden Kameras über ihren Gesundheitszustand sprach. Und auch das Schicksal von Schirin Bogner sorgt bis heute für einen der emotionalen Höhepunkte bei "Stern TV".

Steffen Hallaschka und Günther Jauch: Die beiden führten durch die Jubiläumssendung.
Steffen Hallaschka und Günther Jauch: Die beiden führten durch die Jubiläumssendung.Bild: screenshot tvnow

Der emotionalste Moment

Schirin Bogner wird seit 28 Jahren von "Stern TV" begleitet. Ihr Schicksal bewegt bis heute Millionen von Zuschauern. Sie ist mit HIV zur Welt gekommen. In der Sendung traf sie nach langer Zeit wieder auf Günther Jauch, der sich noch gut an das kleine Mädchen von damals erinnern konnte. Heute sagt Jauch: "HIV hat das Leben vieler massiv verändert." Hallaschka fügte hinzu:

"Eine HIV-Infektion galt damals als sicheres Todesurteil. Ihre Geschichte hat uns bis heute zum Glück nicht mehr losgelassen."
Schirin Bogner: Schon von klein auf wird sie von "Stern TV" begleitet.
Schirin Bogner: Schon von klein auf wird sie von "Stern TV" begleitet.Bild: screenshot tvnow

1985 wurde Schirin in Österreich geboren, ihre Eltern waren drogenabhängig. Zu ihrem Leben gehörten von Anfang an regelmäßige Arztbesuche dazu. Freunde und Bekannte wandten sich von ihr ab. Schirin sagte damals: "Die anderen Kinder behandeln mich, als wenn ich kein Mensch wäre."

1993, mit acht Jahren, erzählte sie im Studio von ihren großen Plänen: "Ich möchte 100 Jahre alt werden." Schirin musste bereits mit jungen Jahren massenhaft Medikamente zu sich nehmen, später künstlich ernährt werden und wog eine Zeit lang nur noch 26 Kilo. Damals formulierte sie ihren Hoffnungsschimmer so: "Mein größer Wunsch ist, aufzuwachen und keine Schmerzen zu haben."

Schirin Bogner: In der Jubiläumsfolge erzählte sie, wie es ihr heute geht.
Schirin Bogner: In der Jubiläumsfolge erzählte sie, wie es ihr heute geht.Bild: screenshot tvnow

Dann wurde sie plötzlich jahrelang nicht mehr in der Sendung gezeigt. In der Live-Sendung traf Schirin nach längerer Zeit wieder auf Günther Jauch. Ihre Abwesenheit erklärte sie so: "Meine Oma war krank. Dann kam der Punkt, wo ich die Entscheidung treffen konnte, ob ich wieder in die Öffentlichkeit will." Steffen Hallaschka sagte schließlich zu Günther Jauch: "Als Schirin das erste Mal hier war, mussten Sie davon ausgehen, dass es kein Happy End gibt." Der "Wer wird Millionär"-Moderator entgegnete: "Viele andere sind gestorben." Schirin klärte schließlich über ihren Gesundheitszustand auf:

"Den Gedanken an das Sterben gab es nicht. Ich bin auch heute noch an dem Punkt, wo ich mich frage, was hat dazu beigetragen, dass ich heute noch lebe. Angstfrei bin ich nicht, aber schmerzfrei. Ich bin nicht infektiös."
Steffen Hallaschka, Schirin Bogner und Günther Jauch: Die drei sprachen über ihren aktuellen Gesundheitszustand.
Steffen Hallaschka, Schirin Bogner und Günther Jauch: Die drei sprachen über ihren aktuellen Gesundheitszustand.Bild: screenshot tvnow

Der OMG-Moment

Als Günther Jauch und Steffen Hallaschka das Studio betraten, fiel sofort ihre besondere Garderobe auf. Jauch stellte sofort klar: "Die haben uns verpflichtet, in so einem Outfit zu kommen. Was Sie anhaben, ist das Outfit der zweiten Sendung. Am Anfang habe ich meine Klamotten noch alleine ausgesucht."

Jauch sagt über sein einstiges Outfit:

"Es war damals die Zeit – heute schämt man sich."
Günther Jauch und Steffen Hallaschka: Die beiden Moderatoren führten gemeinsam durch die Jubiläumssendung.
Günther Jauch und Steffen Hallaschka: Die beiden Moderatoren führten gemeinsam durch die Jubiläumssendung.Bild: screenshot tvnow

Hallaschka erinnerte Jauch im Laufe der Show immer wieder an seine Zeit bei "Stern TV" und auch an den Moment, wo der Moderator entschied, die Sendung nicht weiter moderieren zu wollen. Dabei konnte er sich eine Spitze in Richtung Jauchs damaliger ARD-Sendung nicht verkneifen: "Sie haben gesagt, Sie machen was Seriöses, Talk bei den Öffentlich-Rechtlichen. Wollten Sie wieder an der 'Stern TV'-Tür anklopfen?" Seine Antwort folgte prompt und eindeutig: "Wenn ich eine Tür zugemacht habe, mache ich sie nicht wieder auf. Das hat sich bewährt."

Günther Jauch und Steffen Hallaschka: Während der Sendung fiel auch die eine oder andere Spitze.
Günther Jauch und Steffen Hallaschka: Während der Sendung fiel auch die eine oder andere Spitze.Bild: screenshot tvnow

Später stichelte Hallaschka bei Jauchs Anomoderation erneut: "Er kann's noch." Jauch sagte daraufhin prompt "weg" und warf die Moderationskarte in Richtung Hallaschka.

Der bewegendste Moment I

Drei Jahre, nachdem Schauspielerin Gaby Köster einen Schlaganfall erlitten hatte, gab sie im Jahr 2011 Steffen Hallaschka ein bewegendes Interview über ihr schweres Schicksal. Nach der Fernsehabstinenz betrat sie die Bühne und sagte damals zu den applaudierenden Zuschauern: "Setzt euch bitte hin, ich habe nichts Besonderes gemacht, ich war nur krank." Trotz der körperlichen Folgen verlor sie nicht ihren Humor. Im Studio erklärte sie nun, wie es ihr fast zehn Jahre nach der Diagnose geht. Hallaschka kündigte sie mit folgenden Worten an: "Ein Schlaganfall hätte fast ihr Leben gekostet."

Gaby Köster: Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 2011, wo sie nach dem Schlaganfall ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte.
Gaby Köster: Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 2011, wo sie nach dem Schlaganfall ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte.Bild: screenshot tvnow

Seit 2008 ist ihre linke Seite gelähmt. Der Weg zurück ins Leben erforderte Gaby Köster viel Kraft. Ihr Buch "Ein Schnupfen hätte auch gereicht" wurde ein Bestseller und verkaufte sich über 250.000 Mal. Als sie jetzt erneut das "Stern TV"-Studio betrat, wird sie wieder von Steffen Hallaschka gestützt und zu ihrem Sessel begleitet. Im Gespräch mit dem Moderator sagte sie über ihren Auftritt vor neun Jahren:

"Das ging mir damals sehr nahe. Ich habe mich mit meinem Management beraten und gesagt, ich mache das erst, wenn ich es kann."
Gaby Köster: Jetzt berichtete die Schauspielerin, wie es ihr mittlerweile geht.
Gaby Köster: Jetzt berichtete die Schauspielerin, wie es ihr mittlerweile geht.Bild: screenshot tvnow

Paparazzi hätten sich nach Bekanntwerden ihres Schlaganfalls als Gärtner verkleidet und bei der Klinik, wo sie behandelt wurde, Fotos gemacht. Wenn sie heute Aufnahmen von damals sehe, erkenne sie sich nicht mehr wieder: "Das ist ein komisches Gefühl und ich denke, das ist eine andere." Was sie als Nächstes vorhat, erklärte Köster zum Schluss ihres Auftritts: "Ich möchte gerne mit Flüchtlingskindern malen. Ich glaube, wenn die Kinder malen, tut es ihren Seelen gut."

Der bewegendste Moment II

Im April verstarb Norbert Blüm im Alter von 84 Jahren. Unter Kanzler Helmut Kohl (CDU) war er während der Regierungszeit Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung. In den vergangenen Jahren stach Blüm besonders durch sein soziales Engagement hervor. Auch seinen Einsatz bei "Stern TV" im Flüchtlingslager von Idomeni hat die Zuschauer bewegt. Damals sagte er in dem Beitrag empört: "Stacheldraht gegen Kinder und nicht gegen Armeen. Europa schäm dich!" Bei den 30 größten Momenten von "Stern TV" wurde er auf Platz eins gewählt. Im Gespräch mit Günther Jauch und Steffen Hallaschka sprach seine Frau Marita Blüm über seine letzten Stunden und seine Tatenkraft, die bis zum Schluss anhalten sollte:

"Er war eben ein alter Mann. Ich habe nie versucht, ihm das Engagement auszureden. Ich wusste, dass es ihm wichtig war."
Marita Blüm: In der Sendung war sie sehr emotional, als sie über ihren Mann Norbert Blüm sprach.
Marita Blüm: In der Sendung war sie sehr emotional, als sie über ihren Mann Norbert Blüm sprach.Bild: screenshot tvnow

Zum Schluss hatte er eine besonders schwere Zeit. Marita Blüm erklärte: "Elf Monate hat er im Krankenhaus verbracht. Er hat ganz Schreckliches mitgemacht. Die Reha hat nicht viel gebracht, er lag da rum. Dann haben wir ihn nach Hause geholt. Das war die beste Idee. Er konnte gar nichts mehr."

Steffen Hallaschka, Marita Blüm und Günther Jauch: Die drei erinnern sich an den Politiker zurück.
Steffen Hallaschka, Marita Blüm und Günther Jauch: Die drei erinnern sich an den Politiker zurück.screenshot tvnow

Doch der ehemalige Politiker sei zu Hause glücklich gewesen. Über seine letzten Stunden berichtete sie: "Dann war ganz plötzlich Schluss, innerhalb von vier Minuten war es vorbei. Dann habe ich ihn in den Arm genommen." Besonders bewegt hätte sie ein Brief von Günther Jauch, den er ihr geschrieben hat. Darin stand: "Der letzte Satz war: 'Jetzt weiß er wieder mehr als wir.' Das erzähle ich jedem."

Überraschung des Abends

Auch Virologe Hendrik Streeck war Teil der Jubiläumssendung. Dabei ging es natürlich um die derzeitige Corona-Situation. Die Show wurde übrigens mit Publikum aufgezeichnet. Die Zuschauer und Mitarbeiter der Sendung mussten sich vorher allesamt einem Corona-Test unterziehen. Zudem meinte Hallaschka überraschend:

"Die Gäste kommen aus Heinsberg. Streeck hat die Proben analysiert. Alle an der Sendung beteiligten Personen sind negativ."
Hendrik Streeck: Der Virologe sprach über das Coronavirus und die Situation in Heinsberg.
Hendrik Streeck: Der Virologe sprach über das Coronavirus und die Situation in Heinsberg.Bild: screenshot tvnow

Der Virologe erklärte: "Heinsberg ist ein Ursprung von der Pandemie in Deutschland. Es war ein relativ kleiner Raum, wo 400 Leute damals in einer Halle gefeiert haben. Wegen Lärmschutz waren die Fenster geschlossen." Streecks Heinsberg-Studie sorgte für großes Aufsehen.

Streeck erklärte, wie sich das Virus bei der damaligen Karnevalsfeier in Gangelt derart ausbreiten konnte. "Wir sehen einen Zusammenhang zu den Lüftungsanlagen. Wer also näher an einer Zuluft-Anlage gesessen hat, der hat sich eher infiziert als jemand, der bei der Abluft gesessen hat", so der Virologe. "In solchen Fällen, wo viele Menschen aufeinandertreffen, gemeinsam feiern und schlechte Luft herrscht, spielen Aerosole wirklich eine Rolle." 44 Prozent der Menschen hätten sich bei der Karnevalsfeier so mit dem Coronavirus infiziert.

Über die kommenden Monate sagte er: "Herbst und Winter sehe ich kritisch. Wir werden gezwungenermaßen näher aneinander sein."

Die Corona-Tests: Der Sender zeigte, dass die Mitarbeiter und Gäste getestet wurden.
Die Corona-Tests: Der Sender zeigte, dass die Mitarbeiter und Gäste getestet wurden.Bild: screenshot tvnow

Doch wenn man bestimmte Regeln einhalte, könne man gut mit dem Virus umgehen. Abstand und Masken würden die Infektionsdosen runtersetzen. Damit es auch wirklich jeder Zuschauer verstanden hat, erklärte Hallaschka schließlich noch einmal: "Wir halten im Studio Abstand – obwohl alle negativ getestet wurden. Endlich wieder eine Sendung mit Publikum."

RTL-Zuschauer von Panne bei neuer Show "Drei gegen Einen" genervt

Die letzten Tage verliefen für Elton nicht wirklich erfreulich. Zunächst wurde er von ProSieben als "Schlag den Star"-Moderator abgesetzt, dann stellte RTL das Kult-Quiz "Blamieren oder Kassieren" ein. Am 20. April brachte der Sender zum Ausgleich allerdings ein neues Elton-Format an den Start: "Drei gegen Einen".

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