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"heute-show" spottet über Gesundheitsminister: "Wozu Satire, wenn es Spahn gibt?"

Oliver Welke schoss gegen den scheidenden Gesundheitsminister.
Oliver Welke schoss gegen den scheidenden Gesundheitsminister. zdf/screenshot
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"heute-show" schießt gegen Gesundheitsminister – "Wozu Satire, wenn es Spahn gibt?"

28.11.2021, 12:58
Jürgen Winzer
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Es ist ein schweres Erbe, das die scheidende GroKo der jungen Ampel hinterlässt. Corona ist die schwerste Hypothek, da dramatischer denn je. Da braucht es echte Superhelden! Oliver Welke und die "heute-show" begrüßten am Freitagabend die "Fünf Freunde" der Ampel, die "Avengers der Herzen": Vor 2G+mäßig gesichertem Publikum – Welke: "Ich habe gehört, einige haben sogar geduscht!" – gab sich der Moderator textsicher und brachte die Titelmelodie der "Fünf Freunde" in neuer Textversion über "Olaf, Chris und Rob, Saskia und Annalehenaha" zum Besten. Als Lektüre empfahl er den "besten Band der Serie": "Fünf Freunde haben große Pläne, aber keine Ahnung, wo das Geld herkommen soll."

Die Ampel-Helden wurden von Welke aber für vielversprechende Ideen gelobt. Und für ihre Verschwiegenheit, die es sogar den "Lobbyisten-Lurchen" unmöglich machte, Interna aus den Verhandlungen zu spionieren. Auch die Fähigkeit, für jeden ein Zuckerli ins Paket zu schmuggeln, zeige, dass die Ampel "ein Kind der Liebe" (Welke) sei. Die Grünen kriegen den Kohleausstieg, die SPD den höheren Mindestlohn und die FDP kein Tempolimit und keine Steuererhöhung. Tolle Gaben im "Ampel-Sack" von "Nikolaf" und "Knecht Christian" also.

Die Ampel-Helden von SPD, Grünen und FDP sind für Oliver Welke wie die "Fünf Freunde" oder auch die "Avengers der Herzen".
Die Ampel-Helden von SPD, Grünen und FDP sind für Oliver Welke wie die "Fünf Freunde" oder auch die "Avengers der Herzen". zdf/screenshot

Es wurde schon viel zu viel Zeit verschenkt. Vor allem im Sommer, als statt Vorbereitung auf die nächste Corona-Welle lieber Wahlkampf betrieben wurde. "Da wollte keiner unpopuläre Entscheidungen treffen." Die Quittung zahlten jetzt alle: Dass wir jetzt in einen Lockdown für alle schlitterten, sei die Strafe für den Wahlkampf im Sommer. Welke: "Todesursache: Wahlkampf. Wer hätte das gedacht?" Jens Spahn wahrscheinlich nicht.

"Wozu braucht man Satire, wenn es Jens Spahn gibt?"

Der lag mit etlichen Ansichten und Äußerungen daneben. "Was der Mann hinterlässt", so Welke, sei unglaublich. Er widerspreche sich, behaupte falsche Dinge, erinnere sich nicht korrekt und verunglimpfe dann auch noch ein "Top-Produkt" (Welke) wie den Impfstoff Moderna. Das Fazit des Moderators: "Wenn der nicht abgewählt wäre, müsste man ihn echt bei Ebay einstellen." Nun müsse unter Demnächst-Bundeskanzler Olaf Scholz ein Plan her. Olaf Schubert (Michael Haubold) sah beim Namensvetter großes Potenzial. "Seine schärfste Waffe ist seine fehlende Ausstrahlung", meinte Schubert. "Ihm traut man absolut nichts zu – nicht mal was Schlechtes".

Vielversprechende Gaben? Oliver Welke zeigte sich erfreut über die Ampel-Heiligen "Nikolaf" Scholz und "Knecht Christian" Lindner.
Vielversprechende Gaben? Oliver Welke zeigte sich erfreut über die Ampel-Heiligen "Nikolaf" Scholz und "Knecht Christian" Lindner. zdf/screenshot

Auch Scholz kann kein Geld herzaubern. Das sah Schubert aber entspannt. Sein Tipp, "wie bei allen Regierungen": Schulden machen und die dann kostenlos als "Starthilfe" an die nächste Generation weiterreichen. Schubert: "Die Jugend will schließlich das Klima retten, also soll man ihr auch die Chance geben, das zu bezahlen. Das gehört zum Erwachsenwerden dazu, dass man Verantwortung übernehmen muss." Zumal es durch die neue Regierung Gegenleistungen en masse gäbe. "Das freut mich für meine Kinder in Sachsen: Die können bald mit 16 Jahren mit Tempo 280 völlig bekifft mit dem Auto über die Autobahn direkt vor die Wahlurne fahren und AfD wählen. Mehr Freiheit geht ja nicht."

Die Patrioten haben sich verzockt

Wie Studien zeigten, gibt es einen Zusammenhang zwischen AfD und Corona-Zahlen. Welke: "Je besser das Wahlergebnis der AfD in einer Region, desto schlechter ist dort die Impfquote." Friedemann Weise ergänzte in seiner Rubrik "Ratschläge in die Fresse", dass rund die Hälfte der Ungeimpften AfD gewählt hätte – und sich damit ganz offensichtlich verzockte. Denn die Impfskepsis und Impfverweigerung führe letztlich nur zum Schaden dessen, was der Patriot gemeinhin doch schützen solle und wolle: Deutschland. Wenn die Impfverweigerung zu vieler alle wieder in den Lockdown treibe, dann leide die deutsche Wirtschaft, die deutsche Kultur.

Weise klagte, dass sich Deutschland peinlich darstelle. Obwohl hierzulande einer der besten Impfstoffe erfunden worden sei, hätte Deutschland eine schlechte Impfquote. Weises Fazit: "Frankreichs Präsident Macron hat Corona als Krieg bezeichnet, als Weltkrieg gewissermaßen. Und wir Deutschen sind schon wieder dabei, ihn zu verlieren." "In diesem Sinne: frohen ersten Advent!"

"Alle Jahre wieder kommt Corona an"

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