ARD: Neuer "Tatort" bricht heute mit Figuren-Klischees und setzt neue Maßstäbe
Corinna Harfouch ermittelt seit 2022 als Kriminalhauptkommissarin neben Mark Waschke, der wiederum in der berühmten Krimi-Reihe die Figur von Robert Karow verkörpert. Mit ihrem Einsatz folgte Harfouch auf Meret Becker, welche die Rolle der Kriminalhauptkommissarin Nina Rubin übernahm. Nach dem 15. Fall war für sie Schluss.
Becker stieg aus, weil sie sich anderen künstlerischen Aufgaben widmen und auf Neues konzentrieren wollte, gab damals die ARD bekannt.
Corinna Harfouch freute sich über die Möglichkeit und meinte zu ihrem neuen TV-Job: "Ich fand es sofort eine großartige Idee, 'Tatort'-Kommissarin in Berlin zu werden." In ihrem neuen Fall, der heute zur Primetime in der ARD ausgestrahlt wird, befindet sich der Tatort zwischen der Bundesdruckerei und einer Lieferdienstfirma.
"Tatort: Erika Mustermann": Darum geht es
In einer Berliner Seitenstraße kommt ein junger Lieferdienst-Fahrer ums Leben. Er wird von einem Auto überfahren, während er mit dem Fahrrad unterwegs ist. Zunächst wird von einem Verkehrsunfall ausgegangen, es stellt sich jedoch heraus, dass es sich doch um einen Mord handelt.
Susanne Bonard (Corinna Harfouch) und Robert Karow (Mark Waschke) beginnen, im Umfeld des Opfers zu ermitteln. Bei der Person handelt es sich um einen Mann, der ursprünglich aus Venezuela stammt. Mit seinem Bruder und einem Freund lebte er in einer WG, alle drei hatten keine Aufenthaltspapiere.
Der Tote arbeitete in Berlin unter falschem Namen. Nach und nach stellt sich heraus, dass das Opfer eine Affäre mit einer älteren Frau hatte, die als Sicherheitsmitarbeiterin in der Bundesdruckerei arbeitet. Bonard und Karow wittern einen bösen Zusammenhang.
Berliner "Tatort" mit Alleinstellungsmerkmal
Hinter dem neuen "Tatort: Erika Mustermann" steckt Regisseur Torsten C. Fischer. Vor dem Start des jüngsten Berliner Falls gibt er in einem Interview mit dem rbb Einblicke darin, worauf sich das Publikum gefasst machen kann.
Fischer gibt zu verstehen: "Die Recherche und die Begegnung mit den venezolanischen Schauspielern haben bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen."
Und weiter: "Wie sich ihre persönliche Verletzlichkeit mit der Härte einer Großstadt verbindet – wie sie jeden Tag neu bestehen müssen – das verändert auch heute noch jeden Tag meinen Blick auf die 'Fixie-Rider'."
Fischer hat inzwischen weit mehr als 20 "Tatort"-Folgen realisiert, dazu zählen Episoden aus Köln und Dortmund. Dies ist sein dritter Berliner Fall. Warum für ihn der Hauptstadt-"Tatort" so besonders ist, erklärt er folgendermaßen:
Heute wird das allerdings anders. Der Regisseur betont: "Belastet durch die politischen Entwicklungen unserer aktuellen Zeit, haben Mark Waschke, Corinna Harfouch und ich uns diesmal allerdings vorgenommen, nicht Konflikte untereinander auszuspielen, sondern Respekt und sogar Freundlichkeit im Umgang miteinander zu setzen."
