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Markus Lanz: Norbert Röttgen scharf kritisiert: "Grandios schiefgegangen"

Markus Lanz mit seinen Gästen am Dienstagabend.
Markus Lanz mit seinen Gästen am Dienstagabend.Bild: screenshot zdf
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Röttgen bei "Lanz" scharf kritisiert: "Grandios schiefgegangen"

19.02.2020, 13:02
dirk krampitz
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Am Tag, als sich mit Norbert Röttgen auch noch ein vierter möglicher Fraktions-Chef und CDU-Kanzlerkandidat an die Öffentlichkeit wendete, war das natürlich auch das Thema bei Markus Lanz.

Was für die Öffentlichkeit spontan wirken mag, war wohl intern weniger überraschend. "So spontan macht man so etwas nicht", urteilt Journalistin Eva Quadbeck über die Entscheidung. Ihr Arbeitgeber, die "Rheinische Post" hat gute Verbindungen zu Röttgen, aber sie plaudert nur wenig aus dem Nähkästchen. "Es ist aber nicht so, dass es seit Wochen in der Schublade lag", lässt sie sich noch entlocken. Die Entscheidung zur Kandidatur von Röttgens sei auf der Münchner Sicherheitskonferenz gefallen. Das bestätigt auch ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen: "Es war Thema auf der Konferenz."

Lob für Jens Spahn

Röttgen sei jemand, der die "alte CDU wiederherstellen" und irgendwie auch die alte Bundesrepublik wolle, beschreibt Quadbeck den Reiz und die Zielgruppe von Röttgen. Er befriedige die Sehnsucht der Leute, die sich unter Merkel zurückgesetzt fühlten. Sportmoderator Marcel Reif hingegen setzt auf Jens Spahn.

"Natürlich ist das sexy und jung."
Marcel Reif über Jens Spahn

Spahn stehe nicht für die alte CDU und habe bisher vieles bewirkt. Zum Beispiel die Impfpflicht. Lanz nennt das sogar ein "Meisterwerk". Auch Quadbeck empfindet sie als "Husarenstück", das sei genau Spahns Qualität.

Scharfe Kritik an Röttgen

Aber natürlich hat es auch seine Gründe, dass Röttgen nicht von Anfang an auf der Liste der Kandidaten stand. Seine Analysen seien zwar brillant, aber Wahlkampf könne er nicht. "Grandios schiefgegangen" sei sein letzter, sagt Quadbeck. Und er könne "schlecht 'ne Wurst mit ein paar Leuten essen", ist man sich in der Runde einig. Und das gehöre nun mal auch zu einem Politiker. Die Bürgernähe fehlt also.

Nur eine von vielen radikalen Gruppen

Als Nächstes geht es um die Radikalisierung, extreme Gruppierungen und den BND. Dazu hat Elmar Theveßen, Journalist vom ZDF, recherchiert. Der Amerika-Korrespondent spricht über den Abhörskandal "Rubikon". Demnach haben BND und CIA über Jahrzehnte gemeinsam Staaten ausspioniert, auch befreundete Länder. Es sei eine steigende Radikalisierung auf allen Seiten zu beobachten. Die rechte Terrorgruppe, die gerade vom BND hochgenommen wurde, sei "nur eine von vielen Gruppierungen, die bereit sind, zur Tat zu schreiten". Sportmoderator Marcel Reif, der aus einer jüdischen Familie stammt, beunruhigt das sehr: "Wenn es ein Einzelfall wäre ..." Er ist alarmiert.

Extremismus-Experte Olaf Sundermeyer zeichnet auch keine rosigen Aussichten an die Wand. Leute wie Björn Höcke (AfD) wollten "das System kippen" und hätten "Unterstützung von radikalen Truppen". Der Faschismus reckt sein hässliches Haupt durch Europa. Und auch Journalistin Quadbeck meint mit Blick auf die Wahlen in Thüringen: „Sie wollen aus der Demokratie die Demokratie abschaffen.“

Und schon ist die Runde wieder beim CDU-Kandidaten: Sundermeyer glaubt:

"Friedrich Merz ist der Kandidat, der für die AfD am gefährlichsten werden könnte."

Und er sei der einzige Kandidat, der von der AfD ernst genommen wird. Gerade läuft Merz mit einem Zitat durch alle Medien, dass er die klassischen Medien eigentlich überflüssig findet. Journalistin Eva Quadbeck hält dem entgegen: "Er ist rhetorisch sehr gut, aber er kann sich immer vergaloppieren." Sie zweifle nicht daran, dass er für Pressefreiheit stehe, obwohl er ja jüngst mit Äußerungen über klassische Medien ziemlich angeeckt ist. Aber es ist wohl noch ein langer Weg bis zur Kanzlerkandidatur. Für wen auch immer.

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