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ZDF streicht beliebte Serien aus Programm – Zuschauer sauer

Mainz, Deutschland 14. November 2022: Hauptgebäude des ZDF in Mainz mit dem Logo: ZDF Zweites Deutsches Fernsehen, Mainz Rheinland-Pfalz *** Mainz, Germany 14 November 2022 main building of ZDF in Mai ...
Das ZDF setzt mindestens drei Sendungen ab.Bild: imago images/Fotostand
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100 Millionen Euro für neues Konzept: ZDF streicht beliebte Serien aus dem Programm

05.02.2023, 10:02
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Im Durchschnitt sind Zuschauer:innen des ZDF 65 Jahre alt. Zu alt für den Sender, wie Intendant Norbert Himmler bereits im November 2022 angemerkt hatte. Um in Zukunft auch jüngere Menschen zu begeistern, plant das ZDF neue Inhalte. Mit drastischen Folgen: gleich drei Sendungen sollen abgesetzt werden. Zwei weitere stehen noch zur Diskussion.

ZDF verabschiedet sich von mindestens drei Sendungen

100 Millionen Euro sollen beim ZDF in neue Sendungen investiert werden, um der "modernen Welt gerecht zu werden". Da der Plan, mit ZDFneo eine jüngere Zielgruppe zu erreichen, offenbar scheiterte, sollen neue Projekte nun Platz im Hauptprogramm der Rundfunkanstalt erhalten.

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Starten wird das ZDF nun vorerst mit der Streichung von drei seiner Sendungen, wie unter anderem "DWDL" berichtet. Demnach wird etwa das Vorabendmagazin "Leute heute" nach 25 Jahren eingestellt. Trotz durchschnittlich drei Millionen Zuschauer:innen pro Folge. Die letzte Sendung soll Ende Juli, spätestens Ende September 2023 laufen.

Karen Webb, die das Magazin seit 2007 moderiert, bestätigte das Aus der "Bild am Sonntag". Sie bedauere das Ende der Promi-Sendung. Es sei allerdings ihr Job, "offen für den digitalen Wandel zu sein".

ARCHIV - 26.01.2007, Bayern, M�nchen: Die Moderatorin Karen Webb sitzt im ZDF-Studio des Magazins "Leute heute". Das ZDF stellt in der zweiten Jahresh�lfte sein People-Magazin �Leute heute�  ...
Karen Webb hat die ZDF-Show "Leute heute" 16 Jahre lang moderiert.Bild: dpa / Volker Dornberger

ZDF setzt zwei Krimi-Serien ab

Wie das ZDF am Freitag bekannt gab, wird auch die "Soko Hamburg" bald eingestellt. Zwar soll in diesem Jahr noch die sechste Staffel produziert werden, danach werde die Krimi-Serie aber nicht weiter fortgesetzt. Genauso wird es auch "Letzte Spur Berlin" ergehen. Nach elf Jahren soll in diesem Jahr die letzte Staffel abgedreht werden – womit beide Serien 2024 ihr TV-Ende finden werden.

Marek Erhardt spielt als Schauspieler einen Polizeikommissar in der ZDF-Serie Soko Hamburg. Hier posiert er an einem alten Streifenwagen, VW Käfer, der Hamburger Polizei. Hamburg, der 29.01.2023 Marek ...
Marek Erhardt spielt in der "Soko Hamburg" den Kommissar Oskar Schütz. Bild: imago images/Andre Lenthe

Laut Informationen der "Bild am Sonntag" laufen außerdem noch zwei weitere Formate Gefahr, abgesetzt zu werden. Demnach spiele das ZDF momentan auch mit dem Gedanken, keine weiteren Inga-Lindström- und Rosamunde-Pilcher-Filme zu produzieren.

Derartige Maßnahmen sind laut ZDF-Programmdirektorin Nadine Bilke für eine zukunftsfähige Programmentwicklung nötig. Dennoch bedauere sie, "dass wir uns von erfolgreichen und liebgewonnenen Programmen trennen müssen".

Publikum wütend über Auswahl der Sendungen

Ebenso traurig ist wohl nun auch ein Teil des ZDF-Publikums. Besonders "Letzte Spur Berlin" bezeichnen zahlreiche Nutzer:innen auf Twitter als "richtig gut". Andere setzen sich auch für die Fortführung von "Soko Hamburg" ein. So bezeichnet ein Nutzer die Sendung deutlich verärgert ber die Neuigkeiten als "die mit Abstand beste der Soko-Serien". Seiner Meinung nach ist sie für jüngeres Publikum sehr wohl geeignet.

Fans einer weiteren beliebten Serie müssen sich derzeit keine Sorgen machen: "Der Bergdoktor" wird weiterhin fortgesetzt. Auch diese Entscheidung stößt auf Kritik im Netz. Schließlich seien die Inhalte der Ärzte-Serie in jeder Staffel beinahe "identisch", so die Meinung eines Twitter-Users. Die Auswahl der abgesetzten Sendungen können Kritiker:innen offenbar nicht nachvollziehen.

ZDF enthüllt überraschend hohe Aufklärungsquote von "Aktenzeichen XY... Ungelöst"

Bereits seit 2002 präsentiert Rudi Cerne die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... Ungelöst". Das Format gibt es allerdings bereits seit 1967. Millionen Menschen sitzen regelmäßig vor dem Fernseher, wenn Verbrechen- oder Vermisstenfälle Thema werden. Dabei arbeitet der Sender eng mit den jeweiligen Kriminalstellen zusammen. Darüber hinaus wird das TV-Publikum um Mithilfe gebeten.

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