Wieder Streik bei Ryanair – fast 40 Prozent der Flüge in Deutschland fallen aus
Wer am Freitag mit Ryanair fliegen will, muss sich auf ziemlich viele Ausfälle einstellen. Gewerkschaften in sechs europäischen Ländern haben zu der neuerlichen Streikwelle aufgerufen. In Deutschland beteiligen sich die Piloten der Vereinigung Cockpit (VC) und die bei Verdi organisierten Flugbegleiter.
Flughafen in Weeze: Hier geht erst mal nichts archivBild: AP
So viele Flüge fallen aus:
Zunächst war unklar wie viele Flüge ausfallen.
- Neben 150 abgesagten Europaflügen sollten zunächst nach Aussage von Marketing-Chef Kenny Jacobs noch einmal 35 bis 45 Verbindungen von und nach Deutschland gestrichen werden.
- Später hieß es dann auf Twitter, es seien nach der VC-Ankündigung "weniger als 100" Flüge abgesagt worden.
- Eine Gewerkschaftsvertreterin nannte am frühen Freitagmorgen deutlich höhere Zahlen. Man rechne im Laufe des Tages mit deutschlandweit 250 gestrichenen Flügen, sagte Mira Neumaier von Verdi.
- Nach einer Flugplan-Auswertung des Portals "Airliners.de" hat die irische Fluggesellschaft bis zum Freitagvormittag 133 Verbindungen von und nach Deutschland gestrichen. Das wären knapp 40 Prozent des üblichen Angebots. Die Zahlen könnten sich im Laufe des Tages noch erhöhen.
- 26 Starts wurden der Auswertung zufolge in Berlin-Schönefeld abgesagt, in Frankfurt waren es 10, in Weeze 9 und in Hamburg 8.
Keine Flugstreichungen wurden für Memmingen, München, Nürnberg, Stuttgart und Baden-Baden registriert. Dazu kommen noch ausgefallene Flüge aus dem Ausland mit deutschen Zielen, da auch in anderen europäischen Ländern gestreikt wird.
Das wollen die Streikenden:
An dem zweiten europaweiten Streik von Piloten und Flugbegleitern sind Beschäftigte aus Spanien, Portugal, Belgien, Italien, den Niederlanden und Deutschland beteiligt. Das fliegende Personal will höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen nach dem jeweiligen nationalen Recht erreichen.
Verdi erklärte, Ryanair habe "auch nach vier Verhandlungsrunden kein zufriedenstellendes Angebot" vorgelegt. "Das Angebot ist völlig unzureichend", kritisierte Verdi-Vorstandsmitglied Christine Behle. Ryanair biete "zu wenig Geld" und eine "lange Laufzeit über vier Jahre". Außerdem halte das Unternehmen an der Ungleichbehandlung von Beschäftigten und Leiharbeitern fest und lehne eine Personalvertretung ab.
Verdi zufolge ist die Streikbeteiligung in Deutschland sehr hoch. "Es gab starke Einschüchterungen seitens des Unternehmens. Insofern ist es großartig, dass sich die Kollegen beteiligen", so Sprecherin Neumaier.
An den beiden größten deutschen Ryanair-Basen in Frankfurt und Berlin hat Verdi für den Vormittag Kundgebungen angekündigt, zu denen auch Teilnehmer aus anderen Standorten erwartet werden. In Berlin will Verdi-Chef Frank Bsirske zu den Streikenden sprechen. Verdi beteiligt sich zum zweiten Mal an den Streiks bei Ryanair, für die VC-Piloten ist es das dritte Mal.
(gam/dpa)
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