So sollen die Anlagen von Heliogen aussehen. Bild: heliogen
Ein geheimnisvolles Solar-Start-up hat angeblich eine revolutionäre Technik entwickelt, die helfen soll, den Planeten vor der Klimakrise zu retten. Die Technik soll den industriellen CO2-Ausstoß massiv senken.
Der Name des Start-ups: Heliogen.
Prominenter Investor: Bill Gates.
Das Clean-Tech-Unternehmen war bislang unter dem Radar geflogen, wie CNN berichtet. Nun sei es aber aus seinem "Stealth Mode" aufgetaucht. Und zwar mit einer potenziell weltverändernden Ankündigung: Man habe eine Möglichkeit entdeckt, Künstliche Intelligenz (KI) und ein Spiegelfeld zu nutzen, um so viel Sonnenlicht zu reflektieren, dass es extreme Hitze über 1000 Grad Celsius erzeugt. Darüber berichten mehrere US-Medien.
Dank dieses Durchbruchs könne erstmals konzentrierte Sonnenenergie genutzt werden, um die extreme Wärme zu erzeugen, die bei der Herstellung von Zement, Stahl, Glas und anderen industriellen Prozessen benötigt wird.
CNN
Zement-Herstellung ist nach Öl und Kohle die drittgrößte CO2-Emissionsquelle der Welt. Es wird erwartet, dass die Zement-Produktion wegen der Urbanisierung in den Entwicklungsländern und des Wirtschaftswachstums weiter wächst.
Heliogen wird von Private-Equity-Investoren und Unternehmern finanziell unterstützt, die glauben, dass die Solar-Technologie den umweltbelastendsten Branchen helfen könnte, ihre CO2-Emissionen zu senken, schreibt der "Guardian".
Zu den frühen Investoren gehörten die US-Milliardäre Bill Gates und Patrick Soon-Shiong (Nant Capital).
Der Microsoft-Gründer wird mit den Worten zitiert, er sei erfreut über die "vielversprechenden Entwicklung". Ziel sei es, eines Tages fossile Brennstoffe ganz zu ersetzen.
Bill Gates
Heliogen verwendet Software, um eine große Anzahl Spiegel so auszurichten, dass sie das Sonnenlicht auf ein Ziel reflektieren und eine Wärmequelle schaffen, die fast dreimal so intensiv ist wie bisherige kommerzielle Solar-Systeme.
Dabei setzt das Team von Wissenschaftlern und Ingenieuren unter der Leitung des Firmengründers und CEO Bill Gross auf Algorithmen.
Durch das Spiegelfeld werde so viel Wärme erzeugt, dass die Technologie genutzt werden könne, um massenhaft Wasserstoff zu erzeugen. Auf umweltschonende Weise. So ließe sich Treibstoff für Lastwagen und Flugzeuge erzeugen.
Bill Gross, Gründer und CEO
Ein Problem bleibt wie bei jeder Solar-Technologie: Wenn die Sonne nicht scheint, fehlt die nötige Energie. Mit einem Speichersystem will Heliogen laut CNN dieses Problem umgehen.
Nachdem nun ein erster Durchbruch laut dem Start-up gelungen ist, müssen die Entwickler Investoren überzeugen, damit die Technologie sich auch in großem Maßstab beweisen kann.
Für Aufsehen hat das mysteriöse Start-up jedenfalls schon jetzt gesorgt.
(dsc)