3 Milliarden? Kein Problem für Facebook Gründer Mark Zuckerberg.Bild: www.imago-images.de
Digital
25.04.2019, 05:4125.04.2019, 05:42
Facebook rechnet damit,
dass die jüngsten Datenschutz-Skandale das Online-Netzwerk bis zu
fünf Milliarden Dollar kosten werden.
- Im Zusammenhang mit entsprechenden Ermittlungen der US-Handelsbehörde FTC legte Facebook im vergangenen Quartal bereits drei Milliarden Dollar beiseite.
- Insgesamt könne die Belastung auch fünf Milliarden Dollar erreichen, teilte das Unternehmen nach US-Börsenschluss am Mittwoch mit.
- Die Ermittlungen der FTC können zum Beispiel mit einer Strafe oder mit einem Vergleich enden. Auslöser für die Untersuchung war vor allem der Skandal um Cambridge Analytica.
Das hier war der letzte Streich:
Facebook hat Geldreserven von über 45 Milliarden Dollar...
Die
Anleger zeigten sich entspannt nach der Ankündigung der Rückstellung:
Die Aktie legte im nachbörslichen Handel zeitweise um mehr als vier
Prozent zu.
Die Vorsorge drückte zugleich den Gewinn im vergangenen Quartal
auf 2.43 Milliarden Dollar nach knapp fünf Milliarden ein Jahr zuvor.
Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 26 Prozent auf gut 15
Milliarden Dollar. Nach wie vor werden 93 Prozent der Werbeerlöse auf
Mobilgeräten wie vor allem Smartphones erwirtschaftet.
Die Zahl monatlich aktiver Nutzer wuchs binnen drei Monaten um
rund 60 Millionen auf 2.38 Milliarden. Täglich kamen zu dem
Online-Netzwerk 1.56 Milliarden Nutzer nach 1.52 Milliarden im
Vorquartal.
In Europa legte die Zahl mindestens ein Mal im Monat aktiver
Nutzer um 3 Millionen auf 384 Millionen zu. Im vergangenen Jahr war
die europäische Nutzerzahl zeitweise zurückgegangen, vermutlich wegen
der Umstellung durch die Datenschutz-Grundverordnung DSGVO, bei der
neue Zustimmungen zur Datenverarbeitung eingeholt werden mussten.
Die Zahl der Mitarbeiter wuchs seit Jahresbeginn von knapp 35.600
auf fast 37.800. Facebook erweitert unter anderem ständig die Teams,
die unerlaubte oder kriminelle Inhalte löschen. Das Online-Netzwerk
stand im vergangenen Quartal in der Kritik unter anderem wegen des
Live-Videos des Anschlags auf zwei Moscheen im neuseeländischen
Christchurch, das auf der Facebook-Plattform gestreamt worden war.
Im Fall Cambridge Analytica hatte der Entwickler einer
Umfrage-App vor Jahren einige Informationen von Millionen
Facebook-Nutzern an die Datenanalyse-Firma weitergegeben. Facebook
betont zwar, er habe damit gegen die Regeln verstoßen. Das
Online-Netzwerk geriet dennoch in die Kritik, weil die
Datenweitergabe überhaupt möglich war - und weil Facebook zwar schon
seit Ende 2016 davon wusste, aber sich mit der Zusicherung zufrieden
gab, dass die Daten gelöscht worden seien.
(aj/dpa)
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