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"Sommerhaus der Stars": Wie viel Kalkül steckt hinter Lishas und Lous Verhalten?

V.l.: Michaela Scherer, Caroline Robens und Lisha.

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"Das Sommerhaus der Stars": Zwischen Caro Robens und Lisha flogen kurz vor dem Finale die Fetzen.
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Mobbing, Intrigen und Hasstiraden: Wie viel Kalkül steckt hinter Lishas und Lous "Sommerhaus"-Verhalten?

01.11.2020, 19:02
anna-lena kramer
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Alles hat ein Ende. So auch die fünfte Staffel von "Das Sommerhaus der Stars". Am Sonntagabend entscheidet sich, welches Liebesduo das Promipaar des Jahres und somit auch um 50.000 Euro reicher wird. Dabei gab es dieses Mal keine Folge, die nicht für ordentlich Zündstoff sorgte. Doch kann man das alles noch als Unterhaltung bezeichnen?

Nach dem Mobbing-Eklat gegen Claudia Obert bei "Promis unter Palmen" in Sat.1 haben sich viele Fans des Trash-TV-Universums – einschließlich meine Wenigkeit – gefragt: Können solche diffamierenden Handlungen noch getoppt werden? Und ja, offensichtlich können sie das! Denn schon in Folge eins der RTL-Trash-Show kochten die Emotionen hoch. Kaum zu glauben, dass dabei die Spuck-Attacke von Kubilay Özdemir, dem On-Off-Freund von Georgina Fleur, gegen den Bachelor Andrej Mangold dabei das geringste Übel sein würde.

RTL setzt auf Slut-Shaming und Mobbing

Schon kurz nach dem freiwilligen Exit der einstigen Turteltauben geriet jene Missetat bereits in Vergessenheit. Denn mit den Nachrückern Eva Benetatou und ihrem Chris zogen zwei Kandidaten in den Bocholter Promi-Knast, gegen die sich im Nullkommanichts fast alle Mitinsassen verbündeten. Denn wer eine Koalition mit den Neuankömmlingen anstrebte, wurde ebenfalls zum Feind erklärt. Also zumindest Andrej und seine Herzdame taten dies und zogen schnell auch die anderen Pärchen auf ihre Seite. Die ganze Aufregung nur, weil das vergangene Dreiecks-Hickack zwischen Eva, Andrej und Jenny noch immer nicht abseits der Kameras ausdiskutiert wurde.

Vielen Zuschauern stoß die Eva-Verschwörung übel auf. Deswegen musste ausgerechnet das Bachelor-Pärchen herbe Kritik von der Community einstecken. Nachdem auch noch einige Kooperationspartner die Zusammenarbeit mit den Influencern beendet hatten, musste ein anderer Schuldiger her. Und so versuchten sie, den Schwarzen Peter ihrem Heimatsender höchstpersönlich in die Schuhe zu schieben. Der Schnitt würde so manche Ereignisse nicht richtig darstellen. Folge: Eine mehrwöchige Social-Media-Pause musste her, die erst vor wenigen Tagen beendet wurde.

Karma is a Bitch

Doch das war nur ein kleiner Teil des großen Dramas. Nachdem Eva als Siegerin eines Spiels hervorgegangen war, konnte sie entscheiden, welches Paar direkt aus dem Wettbewerb ausscheidet. Die Wahl fiel ihr nicht schwer und somit verbannte sie Team "Bachelor" aus dem nordrhein-westfälischen Feriendomizil. Pure Erleichterung bei Team "Evris". Und auch in den Wohnzimmern freuten sich viele Beobachter über den Triumph der Außenseiter. Doch die nächsten Bosskämpfe ließen nicht lange auf sich warten.

Bis sich ein neues Pärchen dazu auserkoren sah, in die Fußstapfen von Andrej und Jenny zu treten, dauerte es nicht lange: Lisha und Lou übernahmen die Rolle. Die Youtuber ließen keine Möglichkeit aus, um ihren Gegenspielern, allen voran Eva und Chris, eins auszuwischen. Und dann ging die Pöbel-Parade erst richtig los. Während Lisha der ganzen Fernsehnation gezeigt hat, dass sie das Beleidigungsalphabet wie das Einmaleins beherrscht, schaffte ihr Partner es nicht, aus ihrem Schatten herauszutreten. Selbst da dürfte so manchen Fan das Lachen im Hals stecken geblieben sein.

Alles nur Fassade?

Obwohl Team Youtube mit seinen Aussagen nicht gerade zu den Zuschauerlieblingen gehört, wächst seine Fanbase stetig weiter. Ich wundere mich auch ein wenig über das, was ich im TV von den beiden zu sehen bekomme. Denn die Eheleute wohnen in meiner direkten Nachbarschaft. Obwohl ich mit ihnen persönlich noch nichts am Hut hatte, sollen sie laut Aussagen eng befreundeter Anwohner außerhalb des Internets sehr zuvorkommend und hilfsbereit sein. Da stellt sich schnell die Frage: Provoziert das Paar seine Kontrahenten bewusst, weil sie wissen, dass man mit solch derben Aktionen viel Sendezeit gewinnt? Das wissen die Top-Hassprediger wohl nur selbst.

Interessant zu wissen wäre auch, warum die VUPs (das U steht für Unimportant) in jeder Folge aufs Neue verbale Kriege untereinander ausgefochten haben. Lag es daran, dass RTL es geschafft hat, die Crème de la Crème der besten Trash-TV-Hetzer Deutschlands für sich zu gewinnen? Oder könnte es auch daran gelegen haben, dass der Sender den Kühlschrank der Z-Celebritys immer wieder mit Alkohol aufgefüllt hat? Denn dieser wurde dort Abend für Abend ausgeschenkt – und sorgte mehrfach für Stunk. Eine konkrete Antwort gibt es auch leider auf diese Frage nicht. Aber es wäre denkbar.

Wer pöbelt, gewinnt?

Und was war eigentlich mit den Spielen? Die gab es ja auch noch und sie sind ja bekanntlich ein essenzieller Teil, um 50.000 Euro reicher zu werden. Denn schließlich setzen sich die Teilnehmer nicht umsonst solchen seelischen Strapazen aus. Aber diese zumeist abenteuerlichen Herausforderungen waren in diesem Jahr ein wenig in den Hintergrund gerückt. Dabei waren sie womöglich die einzigen wirklich unterhaltsamen Parts der Show. Zumindest dann, wenn die Stars bei den Wettkämpfen mit Allgemeinbildung glänzen konnten – oder eben nicht.

Neben all den Hasstiraden, die jeder im Haus zu spüren bekommen hat, fragt man sich kurz vor Schluss, ob dabei vielleicht trotzdem die ein oder andere Freundschaft entstanden ist. Die Formation rund um den Bachelor-Clan scheint noch immer zu bestehen. Und Caro und Andreas Robens verbrachten sogar ein paar Tage mit ihren Ex-Mitstreitern Annemarie Eilfeld und Freund Tim in Leipzig.

Eine neugewonnene Freundschaft allerdings dürfte bei so manchem Fan ein riesengroßes Fragezeichen aufkommen lassen. Denn nachdem Andreas und Caro in der vergangenen Folge Lisha und Lou den Nominierungsschutz entzogen hatten, waren die Robens für die Influencer eigentlich gestorben. Sogar eine Caro-Voodoopuppe wurde kurzerhand malträtiert. Doch die Aktion scheint keine nachhaltigen Spuren hinterlassen zu haben, wie im Netz zu lesen ist:

Die große Abrechnung live im TV – nicht mit RTL!

In einem Punkt scheint sich die Hausgemeinschaft übrigens letztendlich einig gewesen zu sein: Sie forderten von RTL, die Wiedersehens-Show live auszustrahlen, um einige Dinge, die angeblich im Fernsehen falsch dargestellt wurden, ins rechte Licht zu rücken. Ganz ohne Schnitt, versteht sich. Doch darauf ließ sich der Kölner Sender nicht ein. So werden die unausgefochtenen Streitpunkte mit allergrößter Wahrscheinlichkeit in die sozialen Netzwerke verlagert – oder spätestens beim nächsten Promiboxen "ausdiskutiert".

Egal, wer am Sonntagabend als Sieger der Show hervorgeht: Die meisten Kandidaten haben etwas gewonnen – und zwar neue Follower und mediale Aufmerksamkeit. Ob Letztere positiv oder negativ ist, ist erst mal zweitrangig.

Weniger ist mehr

Mit dem "Sommerhaus der Stars"-Finale und dem anschließenden Wiedersehen geht nun also eine neue Interpretation von Spaß-Show für alle Trash-TV-Enthusiasten zu Ende. Dieses Mal ist RTL allerdings ein wenig über das Ziel hinausgeschossen. Solche Formate leben zwar von polarisierenden Persönlichkeiten und heftigen Auseinandersetzungen. Dabei sollte aber noch immer definiert werden, wie weit Entertainment gehen darf und ob Mobbing ein Faktor ist, der ebenfalls dazu zählt. Für mich hört das Vergnügen bei solchen Angelegenheiten auf.

Mir ist nur eine Szene im Gedächtnis geblieben, die mich wirklich zum Lachen gebracht hat: Die, in der Intelligenzbestie Lou seiner Liebsten in schwindelerregender Höhe pantomimisch den Begriff "Damenbinde" erklären sollte. Mehr positive Emotionen wurden bei mir während der gesamten Ausstrahlung nicht hervorgerufen.

Vielleicht wäre es hilfreich, wenn RTL den Zugang zu alkoholischen Getränken zukünftig etwas einschränkt. Dann käme es vielleicht auch wieder zu Konflikten, die auch ohne inflationäre Nutzung von Fäkalsprache zur Unterhaltung der Trash-Liebhaber beitragen.

Nach Laura Müllers Musik-Debüt: Medienexpertin bezeichnet Video zum "Fremdschämen"

Laura Müller hat ihren ersten eigenen Song "Superstar" veröffentlicht. Das Video feierte am 18. April auf Youtube seine Premiere. Zuvor gab es viele Spekulationen darum, was denn von ihr kommen werde. Verheißungsvoll schrieb sie auf Instagram: "Ich habe mich getraut und meinen ersten Clip gedreht." Sie zeigte sich mit zwei Männern, die oberkörperfrei waren. Laura selbst präsentierte sich in Unterwäsche samt Strapsen. Weiter meinte sie: "Ab dem 15. April gibt es die ersten Behind-the-Scenes-Fotos und Videos auf Onlyfans."

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