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"Markus Lanz": Atze Schröder entschuldigt sich bei Holocaust-Überlebender – in Tränen

Atze Schröder emotional wie nie.
Atze Schröder emotional wie nie.Bild: screenshot zdf
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Lanz: Atze Schröder entschuldigt sich bei Holocaust-Überlebender – und weint

07.02.2020, 16:36
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Zu einer emotionalen Situation kam es bei der Sendung von Markus Lanz am Donnerstagabend. Anlässlich des 75. Holocaust-Gedenktages war die Auschwitz-Überlebende Eva Szepesi und ihre Tochter eingeladen. Mit in der Runde war auch Komiker Atze Schröder, der zunächst auffallend ruhig blieb. Doch dann fing er an, über die Geschichte seiner Familie zu sprechen. Und die hat einen besonderen Bezug zur Holocaust-Überlebenden Eva Szepesi. Am Ende der Sendung entschuldigte er sich bei ihr – und musste weinen.

Die Ungarin Szepesi wurde mit 12 Jahren aus dem Vernichtungslager befreit. Ihr Bruder und ihre Mutter waren in Auschwitz gestorben.

Atze Schröder beginnt gegen Ende der Sendung damit, von seiner Kindheit zu erzählen. Schon, als das Gespräch auf seinen Vater kommt, wird er emotional. Der sei wie "sein bester Kumpel" für ihn gewesen, hätte alle Witze gekannt und ihn bei seiner Karriere stets begleitet. Mit 87 sei sein Vater vom Sessel aufgesprungen, habe ihm in die Augen geschaut und die Hand gegeben – anschließend sei er gestorben. Die Trauer darüber habe er erst drei Jahre später nachgeholt.

Schröder zitiert seinen Vater:

"Alles Unterdrückte steht eines Tages vor deiner Tür und haut dir zur Begrüßung in die Fresse."

Dann wird er richtig ernst

Neben den positiven Erinnerungen geht Atze Schröder aber auch dahin, wo es wehtut. In der Trauerzeit habe er sich intensiv mit der Familiengeschichte beschäftigt. Jetzt kommen dem Komiker die Tränen hinter seiner blau-getönten Sonnenbrille.

In Richtung der Holocaust-Überlebenden sagt er:

"Ich hätte jetzt fast gesagt, mein Vater stand auf der anderen Seite."

Der Hintergrund: Sein Vater ist 1924 geboren worden. Mit diesem Geburtsjahr wurde der Vater genau in "der Zeit" groß, erzählt der Komiker. Damit meint er die Nazizeit. Als Jugendlicher sei sein Vater zum Arbeitsdienst und dann als Soldat eingezogen worden. "Ist mit 17 aus dem Haus gegangen und kam mit 30 wieder."

Nach seiner Rückkehr habe sich sein Vater dazu entschieden, "diese Tür erstmal zu schließen", ein gutes Leben zu führen.

Aber Atze Schröder erzählt:

"Er hat die schlimmsten Sachen gemacht als Soldat."

Seine Großmutter und zwei seiner Onkel hatten deswegen Selbstmord begangen. "Wenn er hier sitzen würde, würde er sich entschuldigen", sagt Atze im Namen seines Vaters. Dann steht Atze weinend auf und reicht Eva Szepesi die Hand. "Es tut mir leid", sagt er zweimal, sichtlich ergriffen.

Eva lächelt, sie versteht
Eva lächelt, sie verstehtBild: screenshot zdf

Eva Szepesi lächelt verständnisvoll und nimmt die Entschuldigung. Der Komiker betont ernst: "Wir dürfen das nie vergessen." Dann ist die Sendung zuende.

(joey)

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