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"Ich bin total enttäuscht": Manuela Schwesig reagiert emotional auf Impf-Debakel

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Ministerpräsidentin Manuela Schwesig äußerte heftige Kritik an der Impfstoff-Beschaffung der Bundesregierung.Bild: screenshot zdf
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"Ich bin total enttäuscht": Manuela Schwesig reagiert emotional auf Impf-Debakel

22.01.2021, 06:5422.01.2021, 09:06
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Nachdem Deutschland ein weiteres Mal in die Lockdown-Verlängerung gegangen ist, lud Moderatorin Maybrit Illner ihre Gäste an diesem Mittwochabend zur Diskussion darüber ein. "Impfen, Masken, Mutationen – droht der Endlos-Shutdown?" lautete das Thema des Abends, über das teils heftig gestritten wurde.

Erneut stand vor allem die Impfstoff-Strategie der Bundesregierung in der Kritik. Kanzleramtsminister Helge Braun bekam die Enttäuschung und Wut an diesem Abend zu spüren. Doch auch die neue Homeoffice-Pflicht kam bei Gast Sascha Lobo nicht gut an.

Das waren die Gäste bei "maybrit illner" am 21. Januar 2021:

  • Helge Braun (CDU), Kanzleramtsminister
  • Christiane Woopen, Vorsitzende des Europäischen Ethikrates
  • Manuela Schwesig (SPD), Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommern
  • Melanie Brinkmann, Virologin
  • Sascha Lobo, Kolumnist, Autor, Digitalisierungs-Experte
  • Diana Zimmermann, Leiterin ZDF-Studio London

Sascha Lobo kritisiert Homeoffice-Pflicht

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Digital-Experte Sascha Lobo versteh die Wut vieler Bürger.Bild: screenshot zdf

Ein verlängerter Lockdown, Homeoffice-Pflicht, eine Regelung für medizinische Masken, Läden und Restaurants bleiben weiter dicht – Maybrit Illner wollte zu Beginn ihrer Talkrunde wissen: "Was macht das mit den Bürgern?". Kolumnist und Autor Sascha Lobo schilderte: "Ich sehe eine große Verunsicherung und inzwischen auch eine große Wut – und zwar vollkommen zu Recht."

Was Lobo damit meinte, erklärte er genauer, als es um die neue Homeoffice-Pflicht ging. Diese bezeichnete der 45-Jährige ironisch als "fantastischen Werbetrick der Bundesregierung". Die Regelung sehe nur auf den ersten Blick verbindlich aus.

"Faktisch ist es fast genauso labberig wie zuvor", schimpfte der Kolumnist.

Der Grund: Arbeitnehmer müssen den verpflichtenden Vorschlag ihres Arbeitgebers, im Homeoffice zu arbeiten, nicht annehmen. Eine solche Inkonsistenz bringe die Menschen zum ausflippen. Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) ließ sich von dem harschen Ton Lobos wie gewohnt nicht aus der Ruhe bringen. Er rechtfertigte mögliche Freiheiten der Homeoffice-Pflicht mit juristischen Einschränkungen.

Corona-Impfung: Helge Braun wird heftig kritisiert

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Helge Braun (CDU) bekam in der Talkrunde stellvertretend für die Bundesregierung und Kanzlerin Angela Merkel Kritik ab.Bild: screenshot zdf

Doch der größte Streitpunkt kam erst noch: die Corona-Impfung. Noch immer geht es damit in Deutschland schleppend voran. Schuld daran ist fehlender Impfstoff. Helge Braun rechtfertigte die Knappheit und wollte den Anschein erwecken, diese sei kalkuliert gewesen. Der CDU-Mann erklärte: "Es war uns von Anfang an klar, dass wir am Anfang noch nicht genug Impfstoff haben werden." In sechs bis acht Wochen gebe es Impfstoff im Überfluss.

Prompt widersprach Sascha Lobo heftig:

"Ich bin es ja gewohnt, dass die Politik sich selbst lobt. Aber in dem Ausmaß finde ich es schon ne Frechheit."

Aus der Sicht des Experten für Digitales habe die EU bei der Beschaffung des Impfstoffs sparen wollen und die Gefährlichkeit des Virus außerdem dramatisch unterschätzt. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig reagierte emotional. Sie gab zu verstehen: „Ich bin total enttäuscht, was da gelaufen ist.“

Manuela Schwesig hält emotionales Plädoyer

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Manuela Schwesig lässt sich nicht von ihrer Kritik bezüglich des Corona-Impfstoffes abbringen.Bild: screenshot zdf

Dass andere Länder viel mehr Impfstoff hätten als wir, das könne man den Menschen nicht erklären. Beide Gäste forderten Helge Braun offen auf, den Fehler der Bundesregierung einzugestehen – ohne Erfolg.

Manuela Schwesig wurde daraufhin noch deutlicher und erklärte: "Dieser Impfstoff ist jetzt der Lichtblick. Und dass man auf diesen Lichtblick als Europäische Union nicht zu hundert Prozent gesetzt hat, sondern abgewartet hat und gezockt hat – ganz ehrlich, ich wäre nicht darauf gekommen, dass die Europäische Union sich so was leistet."

Trotz aller heftiger Kritik blieb Kanzleramtsminister Helge Braun seiner ruhigen Manier und seinem Standpunkt treu. Die lauten Anschuldigungen von mehreren Seiten allerdings werden diese Ruhe übertönen, davon ist auszugehen.

"Wird scheitern": Thomas Gottschalk mit bitterer Prognose für TV-Kollegen

Thomas Gottschalk mag 2023 endgültig als Moderator von "Wetten, dass..?" zurückgetreten sein, zu erzählen hat der 73-Jährige aber immer noch einiges. Im Podcast "Die Supernasen", den er zusammen mit Mike Krüger aufnimmt, plaudert er beispielsweise wöchentlich aus dem Nähkästchen – und nicht selten werden bei der Gelegenheit auch andere Prominente thematisiert.

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