Auch wenn die Inflation sinkt, bleiben die Supermarkt-Preise weiterhin hoch. Angesichts unverändert teurer Lebensmittel müssen viele beim wöchentlichen Einkauf sparen. Kein Wunder also, dass vor allem teure Produkte seltener im Einkaufswagen landen.
Besonders Markenartikel streichen Verbraucher:innen offenbar immer häufiger. Die oftmals nicht ganz billigen Produkte versprechen in den Augen vieler Qualität und waren deshalb oft fester Bestandteil diverser Einkaufslisten. Nun geraten die Hersteller aber weiter unter Druck.
Es sind vor allem Marken-Hersteller, die unter der Inflation leiden. Das zeigt ein aktueller Bericht der "Lebensmittel Zeitung". Demnach entschieden sich 2023 immer weniger Supermarkt-Kund:innen für die klassischen Markenprodukte. Stattdessen kauften sie lieber günstigere Eigenmarken.
Die Supermarkt-Riesen Edeka und Rewe konnten mit ihren eigenen Marken wohl um die 1,5 Milliarden Euro Mehrumsatz erwirtschaften. Eine ähnliche Entwicklung beobachtete auch dm-Chef, Christoph Werner. "In den vergangenen Monaten haben wir beobachtet, dass unsere Eigenmarken in der Kundengunst gewinnen", erklärte er. Statt teurer Labels bevorzugen Kund:innen wohl immer häufiger günstigere Alternativen.
Während die reguläre Nachfrage nach teuren Marken-Artikel offenbar gesunken ist, können sich Schnäppchen-Jäger:innen öfter über Angebote freuen. Die verhältnismäßig teureren Lebensmittel landen in den Supermärkten scheinbar häufiger im Aktions-Regal. Rabatte und Vergünstigungen kommen Sparfüchsen zwar zugute. Die Hersteller selbst verdienen daran jedoch weniger.
Vor allem Discounter sind bekannt für ihre günstigen Eigenmarken. Die sind bei Verbraucher:innen auch nach wie vor beliebt. Felix Rottmann, Deutschland-CEO bei Aldi Nord, erklärte zu den Aldi-Eigenmarken: "Sie sind und bleiben im Preis und Qualität das Hauptargument für unsere Kunden". Da können die teuren Labels offenbar nur schwer mithalten.
Grundsätzlich entscheidet wohl hauptsächlich die Nachfrage, welche Produkte am Ende in den Filialen landen. Wenn Kund:innen lieber die günstigen Eigenmarken kaufen, könnten wohl auch angestammte Marken aus dem Sortiment fliegen.
Besonders Edeka und Rewe setzen jedoch noch immer auf eine große Auswahl auch mit vielen Fremd-Marken. Die hätten oftmals eine "große Strahl- und Attraktionskraft". Das erklärte der Rewe-Chef Lionel Souque. Trotzdem fügte er hinzu: "Speziell in Zeiten höherer Preissensibilität sollten wir die Bedeutung dieser Strahlkraft jedoch nicht überschätzen."