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Mehrwertsteuer erhöht: Bäckerei blamiert sich mit neuem Preis

02.11.2023, Mecklenburg-Vorpommern, Stralsund: Backwaren liegen in den Auslagen einer Bäckerei. Foto: Stefan Sauer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Einer Bäckerei ist bei der Berechnung der Mehrwertsteuer ein Fehler unterlaufen.Bild: dpa / Stefan Sauer
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Mehrwertsteuer-Erhöhung: Bäckerei blamiert sich mit neuem Preis

09.01.2024, 15:55
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Ob in der Mittagspause mit Kolleg:innen beim Essen im Restaurant, mit Freund:innen im Lieblings-Lokal – oder auch beim Brötchen, das direkt vor Ort beim Bäcker gegessen wird: Mit dem Jahreswechsel sind Restaurant-Besuche und Co. wieder teurer geworden. Der Grund ist die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent, nachdem sie vorübergehend auf sieben Prozent gesenkt worden war. Eine Änderung, die viele Betriebe ebenso wie ihre Gäste in die Verzweiflung treibt.

Eine Bäckerei-Kette aus Nordrhein-Westfalen wollte für ihre Kundschaft nun transparent aufzeigen, wie viel tiefer diese nun in die Tasche greifen muss. Dabei ist ihr jedoch ein peinlicher Fehler unterlaufen.

Bäckerei-Kette unterläuft Rechenfehler

Die Bäckerei-Kette Moss stellte in ihren Filialen Schilder auf, auf denen sie zeigen wollte, wie die Mehrwertsteuer-Erhöhung an die Verbraucher:innen weitergeben werden müsse, berichtet die "Aachener Zeitung". Dazu wollte Moss am Beispiel eines Backei-Brötchens mit Bacon zeigen, wie sich die Mehrwertsteuer-Erhöhung auf den konkreten Preis auswirkt.

Auf dem Schild steht, dass das Brötchen unter Berücksichtigung der Mehrwertsteuer-Erhöhung von 19 Prozent – falls es vor Ort verspeist wird – nun 3,14 Euro kosten soll. Demgegenüber soll das außer Haus verzehrte Brötchen, das mit sieben Prozent besteuert ist, 2,80 Euro kosten. Der Bäckereikette ist jedoch ein Fehler unterlaufen.

01.01.2024, Niedersachsen, Hannover: Eine Rechnung mit Mehrwertsteuer von einem gastronomischen Betrieb liegt auf einem Tisch (gestellte Szene). Zum Jahresbeginn greift wieder der reguläre Mehrwertste ...
Zum Jahresbeginn greift in der Gastronomie wieder der Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent.Bild: dpa / Michael Matthey

Die 19 Prozent wurden nicht auf den Warenpreis vor Erhöhung der Mehrwertsteuer angerechnet, der laut Bericht bei 2,62 Euro liegt. Stattdessen hat Moss die seit Jahresbeginn fälligen zusätzlichen 12 Prozent offenbar auf den Betrag von 2,80 Euro, der bereits mit den sieben Prozent besteuert ist, addiert. So kam der Betrieb zu einem zu hohen Preis von 3,14 Euro. Werden die 19 Prozent aber auf die 2,62 Euro aufgeschlagen, landet man bei rund 3,12 Euro, entlarvt die Zeitung.

Auf Nachfrage soll sich Moss daraufhin ehrlich erschrocken gezeigt haben, heißt es in der "Aachener Zeitung". Es sei niemals die Absicht gewesen, mit der Mehrwertsteuer-Erhöhung Gewinne zu machen. Das Unternehmen erklärt, es handle sich um einen sich eingeschlichenen "menschlichen Fehlerteufel". Er habe sich nicht auf alle Preise ausgewirkt. Und wenn, nur marginal. Es gehe um einen bis sieben Cent. "Wir bitten um Nachsicht", erklärt Moss.

Bäckerei Moss will Fehler schnellstens korrigieren

Die Bäckereikette Moss will ihren Fehler jetzt so schnell wie möglich korrigieren. Dazu müssen die Preise neu ausgezeichnet werden. Seit Donnerstag sollten sie im Kassensystem richtig hinterlegt sein. Die Kund:innen zahlen demnach dann auch nicht mehr, als das Unternehmen an Mehrwertsteuer zahlen müsse.

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Die Corona-Pandemie hatte Restaurants, Gaststätten und die gesamte Branche vor große Herausforderungen gestellt: Viele Angestellte konnten nicht weiter beschäftigt werden oder gingen in Kurzarbeit, die hohe Inflation trieb Energie- und Einkaufspreise in die Höhe. Um die Branche zu entlasten, wurde deshalb die Mehrwertsteuer vorübergehend gesenkt: auf sieben Prozent.

Doch diese Regelung ist mit dem Beginn des neuen Jahres abgelaufen. Nun sind es wieder 19 Prozent Mehrwertsteuer. Doch die inflationären Entwicklungen bei Preisen bleiben. Bei Essen zum Mitnehmen bleibt es weiterhin bei einer Mehrwertsteuer von sieben Prozent.

Ex-Stripperin packt aus: "Bei Junggesellenabschieden sind so viele Sachen passiert"

Nora* ist 34 Jahre alt und führt ein eigenes Poledance-Studio. Seit rund zehn Jahren tanzt sie. Heute bringt sie es in Sportkursen anderen bei, früher ist sie regelmäßig in Stripclubs in Hamburg und Berlin aufgetreten.

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