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Mehrwertsteuer-Erhöhung: Restaurant zieht Preise kräftig an – Kunden wütend

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Viele Restaurants müssen die Mehrwertsteuer-Erhöhung an ihre Gäste weitergeben. Bild: E+ / miniseries
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Mehrwertsteuer-Erhöhung: Restaurant zieht Preise kräftig an – Kunden wüten

05.01.2024, 12:1805.01.2024, 12:18

Brunchen mit Freund:innen, ein romantisches Date beim Italiener oder einfach ein schneller Lunch in der Mittagspause – auch wenn es bei vielen zum Alltag dazugehört, war Essengehen schon 2023 häufig nicht gerade günstig. Im neuen Jahr hat sich die Situation jedoch vielerorts nochmal verschärft. Grund ist die Erhöhung der Mehrwertsteuer. Statt wie zu Corona-Zeiten sieben beträgt sie nun wieder 19 Prozent.

Auch ein beliebtes Kölner Restaurant zieht zum Jahreswechsel die Preise an. Kund:innen haben jedoch wenig Verständnis für das Vorgehen. Sie üben harte Kritik an der gesamten Branche.

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Das Brauhaus "Johann Schäfer" ist ein beliebtes Restaurant in der Kölner Südstadt. Wer dort zukünftig im Biergarten speisen, abends ein nettes Dinner genießen oder am Wochenende frühstücken will, muss zukünftig jedoch etwas mehr Geld einplanen. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer geht offenbar auch nicht spurlos an dem Kölner Restaurant vorbei. Auf Facebook kündigt das "Johann Schäfer" eine Preisanpassung nach oben an und bittet um Verständnis.

Restaurant muss Preise erhöhen – Qualität ist teuer

"Die dazu kommenden zwölf Prozent MwSt. würden wir liebend gerne nicht an Sie weiterreichen, weil auch wir wissen, wie die Preise aktuell überall steigen", erklärt das Restaurant in dem Post. Trotzdem sähe man keine andere Möglichkeit.

Zwar gäbe es verschiedene Wege, eine Preiserhöhung doch zu vermeiden. Die würden aber nicht zur Philosophie des Brauhauses passen. Die Betreiber wollen demnach weder die Portionen verkleinern noch die Qualität der Zutaten mindern. Weiter heißt es: "Wir werden weiterhin bei den gleichen regionalen und nachhaltig arbeitenden Lieferanten einkaufen." Daher müssten neue Abgaben an die Gäste weitergeben werden. Im Post steht:

"Unterm Strich bleibt uns also leider nichts anderes übrig, als unsere Speisen um exakt diese 12 Prozent teurer zu machen."

Restaurantgäste üben harte Kritik

Auch wenn die Erklärung zunächst einleuchtend wirkt, haben viele Facebook-User nur wenig Verständnis für die neuen Preise. Eine Hauptkritik gilt der Preisgestaltung der Gastronom:innen nach der Mehrwertsteuer-Senkung 2020. Die Branche wurde besonders hart von den Corona-Maßnahmen getroffen und sollte so entlastet werden. Bei den Kund:innen sei damals jedoch nichts von der Steuersenkung angekommen. Schnitzel, Pizza und Burger wurden nämlich nicht um 12 Prozent billiger. An die Gäste sei damals nichts weitergeben worden. Ein User erklärt dazu: "Es wurde doch trotz der Steuersenkung alles signifikant teurer in der Gastronomie statt günstiger."

Das Brauhaus "Johann Schäfer" will sich diesen Vorwurf jedoch nicht gefallen lassen. Auf Facebook klärt es auf: "Wir haben in den Jahren 2020, 2021 und 2022 unterm Strich trotz staatlichen Hilfen Verluste gemacht, die wir mit hohen Krediten auffangen mussten." Da seien Preissenkung einfach nicht möglich gewesen.

Andere haben offenbar etwas mehr Verständnis für die Lage des Brauhauses. Ein User erklärte: "Völlig nachvollziehbar. Egal, wie schmerzhaft das auch für Gäste sein mag."

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