
Ein Berliner Kult-Unternehmen gibt es nicht mehr.Bild: dpa / Europcar Mobility Group
Geld & Shopping
15.08.2023, 15:4815.08.2023, 15:48
Es ist das stille Ende einer Ära. Die meisten Menschen, die jemals innerhalb Berlin umziehen mussten, haben dies wahrscheinlich mit Fahrzeugen von Robben & Wientjes getan. Eine "Robbe" zu mieten, war einfach und vergleichsweise preiswert. In die geräumigen Transporter passte das Sofa, die Billy-Regale, die Europaletten und die Monstera. Dann musste nur noch die Person im Freundeskreis ans Steuer, die am wenigsten Angst hatte, sich mit einem Umzugswagen in den Berliner Verkehr zu stürzen.
Nun sind die Autos, Sprinter und Lkws der "Robbe" aus dem Berliner Stadtbild verschwunden. Und kaum jemand hat das Aus des Unternehmens mitbekommen.
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Berliner Kult-Unternehmen jetzt Geschichte
Seit 1978 gab es das Unternehmen mit der blauen Robbe im Logo. Damals wurde die Firma von den beiden Gründern Ulrich Wientjes und Dietmar Robben aus einer Privatwohnung im Stadtteil Neukölln betrieben. Von dort vermieteten sie stundenweise Autos und Transporter. Mit den Jahren bauten sie ihr Unternehmen immer weiter aus und zogen in den Achtzigerjahren mit der Robben-Flotte an ihren späteren Standort in Kreuzberg um.

Seit den Achtzigern konnten Berliner:innen mit den Robben-Transportern umziehen.bild: IMAGO / Schöning
Auch aufgrund der günstigen Preise war das Unternehmen vor allem bei Student:innen und jungen Leuten beliebt. Einen Kleintransporter gab es bereits für 3,50 Euro pro Stunde unter der Woche und für 5,50 Euro am Wochenende. Jahrelang hatten die Fahrzeuge sogar nur 2,50 Euro zum günstigsten Tarif gekostet.
Auch für die großen Transporter mussten Kund:innen nur 6,90 Euro pro Stunde zahlen. Der Kilometerpreis lag bei 29 Cent auf den ersten 100 Kilometern. Zum Vergleich: Beim in Berlin führenden Anbieter Miles werden 1,29 Euro pro Kilometer fällig. Drei Stunden Miete kosten 45 Euro.
Unternehmen schon vor Jahren verkauft
Das Unternehmen selbst wurde schon 2017 an die bayerische Autovermietung Buchbinder verkauft. An der Marke wurde damals allerdings nichts gemacht und auch für die Kund:innen änderte sich nichts. 2019 übernahm dann Europcar Buchbinder und somit auch die "Robbe".

Manche "Robben" wurden zu Campern umgebaut.Bild: dpa / Europcar Mobility Group
2022 versuchte es die Geschäftsführer mit einer neuen Sparte: Berliner:innen konnten von Robben & Wientjes Camper mieten und mit ihnen ins Umland oder auf Festivals fahren.
Trotz allem wurde das Geschäft der Marke Robben &Wientjes zum 1. Juli dieses Jahres eingestellt. Auf der Webseite des Unternehmens steht nun: "Wir haben geschlossen! Danke für eure Treue, nun geht es weiter bei Europcar."
Lange ließen sich Amazon-Bestellungen relativ leicht verbergen – mit der Archivfunktion. Die wird demnächst aber wegfallen, wie ein watson-Test zeigt. Viele Kund:innen haben ordentlich Wut im Bauch.
Amazon ist ein Übel. Leider auch ein sehr praktisches. Bestellungen sind schnell getätigt, die Waren in aller Regel binnen eines Tages da. Ein Kaufsucht-Katalysator. Es dauert nicht lange und die Bestellübersicht verwandelt sich in ein unüberschaubares Monstrum.