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Urlaub: Ticketsteuer-Erhöhung für Flüge – Lufthansa-Boss mit bitterer Prognose

08.10.2023, Airport München, Flugbetrieb am Airport München Fanz Josef Strauss, Startbahn Süd, Eine Passagiermaschine der Lufthansa hebt ab vor dem Tower an der Startbahn. D-AIWH, Airbus A320 NEO Gumm ...
Die Airlines sorgen sich um die Folgen der geplanten Anhebung der Ticketsteuer.Bild: imago mages / imago images IMAGO/MiS
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Urlaub: Ticketsteuer-Erhöhung für Flüge – Lufthansa-Boss mit bitterer Prognose

02.01.2024, 18:03
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Die Zeiten von Billig-Flügen in Deutschland sind vorbei, das hatte bereits Ryanair-Chef Eddie Wilson prophezeit. Wer zukünftig mit dem Flugzeug von Deutschland aus in den Urlaub verreisen will, muss sich wohl auf noch höhere Ticketpreise einstellen. Grund ist die geplante Anhebung der Ticketsteuer. Die Ampel-Regierung will dazu nach der Winterpause einen Kabinettsentwurf vorlegen.

Diese Aussichten besorgen viele Airlines. Nun äußert sich auch Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister. Er zeigt auf, wie sich die Steuererhöhung für Passagiere auswirken könnte – und diese Aussicht ist alles andere als positiv.

Der Lufthansa-Chef sieht die Erhöhung der Ticketsteuer kritisch. Denn bei steigenden Preisen könnten sich Passagiere auch einfach gegen den Flug mit der teureren Airline entscheiden und sich bei der günstigeren Konkurrenz umsehen. Das Problem ist nur, dass auch Billig-Airlines ihre Preise wohl anheben werden.

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Im Interview mit "Welt" betont der Lufthansa-Boss, dass viele eine falsche Vorstellung davon hätten, wie viel die Airline mit einem Flug verdienen würden. "Im Mittel sind das pro Passagier etwa 15 Euro", erklärte der Lufthansa-Vorstand. Mit der Ticketsteuer könnte das nochmal weniger werden.

Urlaub: Bestimmte Verbindungen nicht sicher vor Streichungen

Die erhöhte Abgabe einfach nur auf den Preis, den die Passagiere am Ende bezahlen müssen, aufzurechnen, könnte ebenfalls fatale Folgen haben. Zwar sei die Nachfrage nach Flügen noch immer hoch. Gäste würden sich bei zu unverschämten Preisen aber trotzdem einfach billigere Alternativen suchen. Hohmeister betonte jedoch, dass bei einer gesunkenen Auslastung "manche Verbindungen nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben sind". Dazu mahnte er:

"Wenn wir von kleineren Flughäfen nur noch mit halb vollen Maschinen fliegen, müssen wir uns überlegen, ob wir bestimmte Flüge noch anbieten können."

Bisher müssen Passagiere, die von Deutschland aus fliegen, mit einer Steuer zwischen 12,73 und 58,06 Euro pro Ticket rechnen. Wenn es nach der Ampel-Koalition geht, soll die Anhebung der Abgabe für jährliche Mehreinnahmen von 580 Millionen Euro sorgen.

ARCHIV - 07.09.2012, Hamburg: Ein Ticket der Lufthansa liegt am Flughafen. (zu dpa "H�here Ticketpreise verringern Lufthansa-Verlust zum Jahresstart") Foto: Malte Christians/dpa +++ dpa-Bild ...
Bei einer Anhebung der Ticketsteuer könnten die Preise für die Passagiere steigen.Bild: dpa / Malte Christians

Bundesregierung plant wohl keine Kerosin-Steuer

Die Alternative zur Ticketsteuer-Erhöhung wäre bei den Fluggesellschaften auf noch weniger Zuspruch gestoßen. Zunächst war nämlich über eine Kerosin-Steuer diskutiert worden. Eine gesonderte Abgabe auf den Kraftstoff wird nun laut Medienberichten jedoch nicht kommen.

Das ist offenbar auch im Sinn des Lufthansa-Vorstands Harry Hohmeister. Er betonte: "In unseren Augen ist die Luftverkehrssteuer fairer, weil sie alle Airlines, die in Deutschland starten, zahlen müssen." Bei der Kerosin-Steuer verhielte es sich anders.

Trotzdem hätten deutsche Airlines schon jetzt viele Nachteile. Vor allem die Gebühren und Steuern seien höher als in anderen europäischen Länder, sagt Hohmeister. Auf dem Papier geht es den Fluggesellschaften aktuell jedenfalls noch recht gut. Immerhin stehen laut dem Bericht Gewinne in Millionen-Höhe an.

Mallorca-Regierung plant Lockerung der Benimmregeln am Ballermann

Seit Jahren kämpft Mallorca gegen den exzessiven Sauftourismus. Um auch den Alltag der Bewohner:innen zu erleichtern, hatte die linke Balearen-Regierung im Januar 2020 ein Anti-Exzess-Dekret erlassen, das aufgrund der Corona-Pandemie aber erst verzögert in den vergangenen zwei Jahren seine Wirkung entfaltete.

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