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Supermarkt: Lidl ändert Preis für viele beliebte Produkte

Attractive smiling brunette taking meat from a fridge at local supermarket. Side view. Horizontal.
Im Discounter Lidl fällt der Preisvergleich zwischen Fleisch und veganem Ersatzprodukt künftig weg: Der Supermarkt bietet die veganen Alternativen ab sofort deutlich günstiger an.Bild: iStockphoto / Aja Koska
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Discounter Lidl senkt Preise für viele beliebte Produkte

11.10.2023, 17:32
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Ob veganer Fleisch- und Käseersatz oder Milchalternative: Wer sich vegan oder vegetarisch ernährt, muss für die Ersatzprodukte meist tiefer in die Tasche greifen als bei herkömmlichem Fleisch, Käse oder Joghurt.

Das hängt laut Handelsexpert:innen unter anderem damit zusammen, dass es in der Industrie darum geht, möglichst viel zu produzieren, wodurch die Kosten je Stück sinken. Die Folge: Fleisch aus der Massentierhaltung kann deutlich günstiger angeboten werden als vegane Ersatzprodukte. Und das, obwohl sie eigentlich günstiger sein müssten, weil bei ihrer Herstellung diverse Arbeitsschritte wegfallen – etwa die Fütterung, die gesamte Aufzucht und Schlachtung der Tiere.

Discounter Lidl macht vegane Ersatzprodukte bis zu 23 Prozent günstiger

Der Discounter Lidl will das ändern – und die Preise für nahezu das gesamte Sortiment seiner veganen Eigenmarke Vemondo dauerhaft an vergleichbare Produkte tierischen Ursprungs angleichen.

Bislang waren die veganen Alternativprodukte auch hier deutlich teurer als die tierischen Vergleichsprodukte. Geschäftsleiter Christoph Graf, der bei Lidl in Deutschland den Einkauf verantwortet, erklärte gegenüber der "Lebensmittelzeitung":

"Aktuell kostet uns das schon Geld. Aber wir machen damit den ersten Schritt. Mit der Preisanpassung unserer Vemondo-Produkte möchten wir Kunden vermehrt dazu einladen, die pflanzlichen Alternativen auszuprobieren – ohne, dass dabei der Preis das ausschlaggebende Kriterium ist."

Lidl: Preissenkung gut fürs Image

Mit dem Vorhaben reduziert der Supermarkt die Preise für vegane Produkte im Schnitt um 23 Prozent, um auf das Niveau der Produkte tierischen Ursprungs zu kommen. Als Vergleichsprodukte wurden jene Produkte ausgewählt, die zu den Kassenschlagern des Discounters zählen. So wurde etwa das vegane Hack preislich an das günstige gemischte Hackfleisch angepasst und nicht an das deutlich teurere Bio-Produkt.

Begleitet wird die Preissenkung für die veganen Alternativen mit einer "Du hast die Wahl"-Kampagne, mit der Lidl normalerweise den Preisunterschied zwischen Industriemarke und Eigenmarke hervorhebt. Der Unterschied bei der neuen Aktion: Der Preis für die Produkte ist identisch, nicht aber die Herkunft der Proteine.

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Lidl-Manager Graf erläutert das Vorgehen der Discounter-Kette damit, dass sie die Transformation zu einer zukunftsfähigen Ernährung nur dann mitgestalten könnten, wenn die Kund:innen wirklich die Wahl zwischen nachhaltigeren und weniger-nachhaltigen Entscheidungen hätten. Seien die veganen Alternativen deutlich teurer, hätten viele Kund:innen aus finanziellen Gründen nicht unbedingt die freie Wahl.

Dass die Aktion von Lidl nicht nur gut für das Image, sondern auch für die Kassen sein könnte, zeigte eine im September veröffentlichte, repräsentative Umfrage des Bundesverbands des Deutschen Lebensmittelhandels, wie der "Stern" berichtete. Demnach würden sich neun Prozent der Befragten vegetarisch ernähren, drei Prozent vegan – und ganze 41 Prozent flexitarisch. Das meint, dass Leute ihren Fleischkonsum bewusst einschränken und möglichst selten, möglichst wenig Fleisch essen. Durch die Preissenkung erhofft sich der Discounter, diese Gruppe an Kund:innen anzusprechen.

Klimakiller Avocado: Sieben bessere Alternativen zur Superfrucht

Die Avocado ist wohl die umstrittenste Frucht überhaupt. Sie ist ohne Frage sehr gesund, liefert zum Beispiel wertvolle Omega-3-Fettsäuren, Magnesium, Vitamin A und E. Das ist gut für Herz und Kreislauf, senkt den Cholesterinspiegel, hilft bei Stress und Nervosität und unterstützt den Muskelaufbau. Und sie schmeckt in vielen Kombinationen und Varianten sehr gut, trotz und gerade wegen relativ geringem Eigengeschmack.

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