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EU einigt sich auf Verbot klima- und gesundheitsschädlicher F-Gase

Klimaschädliche F-Gase sind beispielsweise auch in Klimaanlagen enthalten.
Klimaschädliche F-Gase sind beispielsweise auch in Klimaanlagen enthalten.Bild: iStockphoto / M-Production
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EU einigt sich auf Verbot von klima- und gesundheitsschädlichen Gasen

06.10.2023, 14:58
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Die EU hat ein neues Gesetz für den Klimaschutz beschlossen. Am Donnerstag einigten sich Unterhändler:innen der EU-Länder und des Europäischen Parlaments in Brüssel auf ein neues Verbot: Ab 2050 sollen keine klimaschädlichen fluorierten Gase mehr ausgestoßen werden.

Die Produktion dieser sogenannten F-Gase, die etwa in Kühlschränken, Wärmepumpen oder Klimaanlagen verwendet werden, soll ab 2036 auf ein Minimum reduziert werden, hieß es in einer Mitteilung der EU-Länder. Sowohl die Produktion als auch der Verbrauch sollen bis 2050 schrittweise heruntergefahren werden.

Das Ziel ist es, bis zum Jahr 2050 keinerlei F-Gase mehr zu produzieren. Die Kommission begrüßte die Einigung: Die neue Regelung verhindere weitere Emissionen in Höhe von fast 500 Millionen Tonnen bis 2050 und sei ein wichtiger Schritt, um die Klimaziele zu erreichen.

Was sind F-Gase?
F-Gase sind fluorierte Treibhausgase. Ihre Wirkung auf den Treibhauseffekt ist jedoch bis zu 25.000 Mal stärker als die von Kohlendioxid. Sie gelten zudem als besonders schädlich für die Ozonschicht. Die Gase setzen sogenannte ewige Chemikalien in der Atmosphäre frei. Während die andere Treibhausgase wie CO₂ oder Methan meist als unerwünschte ⁠Nebenprodukte ⁠entstehen, werden fluorierte Treibhausgase zum überwiegenden Teil gezielt produziert und eingesetzt.

Europäisches F-Gas-Verbot beinhaltet eine wichtige Ausnahme

Neue Haushaltskühlschränke dürfen der Einigung zufolge bereits ab 2026 keine F-Gase mehr verwenden. Klimaanlagen und einige Wärmepumpen mit F-Gasen dürfen ab 2027 nicht mehr verkauft werden. Für Wärmepumpen sind aber Ausnahmen möglich, um die europäische Energiewende sicherzustellen.

Der parlamentarische Berichterstatter für das neue Gesetz, Bas Eickhout, sagte, die EU schaffe klare Bedingungen für Hersteller, die F-Gase in ihren Geräten künftig ersetzen müssen. "Europäische Unternehmen sind bereits Vorreiter in der Entwicklung sauberer Alternativen für F-Gase", fügte der niederländische Grüne hinzu.

Das Verbot muss nach der nun erfolgten Einigung noch von den Ländern und dem Parlament gebilligt werden. Erst danach kann es im Amtsblatt der EU veröffentlicht werden und in Kraft treten.

Fluorierte Gase sind vom Menschen erzeugt und machen der Mitteilung zufolge etwa 2,5 Prozent der Treibhausgasemissionen der EU aus. Eine zusätzliche Verringerung der F-Gas-Emissionen sei erforderlich, um einen Beitrag zu den Klimazielen der EU zu leisten.

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Umweltorganisation lobt Paradigmenwechsel

Die Organisation Europäisches Umweltbüro sprach von einem Paradigmenwechsel in der Klimapolitik der EU durch die Einigung. Das schrittweise Verbot sei ein Sieg für das Klima, die Gesundheit und für die europäische Industrie, die grüne Alternativen zu F-Gasen entwickle.

Denn die F-Gase gehören zu den sogenannten "ewigen Chemikalien". Diese sind in der Natur extrem langlebig und könnten gesundheitliche Auswirkungen haben. Die EU-Kommission arbeitet bereits an einem Verbot von rund 10.000 dieser ewigen Chemikalien.

(mit Material der dpa)

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