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Griechenland-Unwetter: Bürgermeister von Volos rastet auf offener Straße aus

Griechenland - Pilion, die griechische Polizei befahl am Dienstag, Fahrzeuge von den Straßen der Innenstadt von Volos und der nahegelegenen Bergregion Pilion fernzuhalten, als ein schwerer Sturm das G ...
Die Menschen in der Region Thessalien haben mit den Folgen des Unwetters stark zu kämpfen. Bild: imago images / Anastasia Karekla
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Griechenland-Unwetter: Bürgermeister rastet wegen Einwohnern auf offener Straße aus

07.09.2023, 16:46
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Es sind Bilder, die auch aus einem Katastrophenfilm stammen könnten: Wassermassen, die einen U-Bahn-Eingang herabstürzen, schreiende Menschen und umgekippte Autos auf zerstörten Straßen. Leider stammen die Aufnahmen allerdings aus dem Süden Europas und stellen für Bewohner:innen und Tourist:innen mittlerweile eine echte Bedrohung dar.

Vor allem die griechische Region Thessalien trifft es aktuell heftig, seit Tagen warnen lokale und internationale Behörden vor Gewittern und anhaltenden Niederschlägen. Genau diese Warnungen haben letztlich auch dazu geführt, dass der Bürgermeister der Hafenstadt Volos für einen kurzen Moment die Fassung verlor.

Straßen in griechischer Hafenstadt überschwemmt

"Könnt ihr nicht hören, wohin fahrt ihr denn alle?", schreit Achilleas Beos entnervt, während er in schnellem Schritt auf die Straße rennt, wo Dutzende Autos in den Wassermassen stehen. Bis zu den Schienbeinen steht schließlich auch der Bürgermeister im stetig ansteigenden Wasser und redet wütend auf die Autofahrenden ein.

Man habe von offizieller Seite bereits vor Tagen Warnungen ausgesprochen und dringend davon abgeraten, das Haus zu verlassen. "Es ist verrückt, was hier passiert. Wir haben es hundertmal gesagt", kommentiert Beos in seinem Facebook-Video, das mittlerweile auch auf X verbreitet wird.

Lokal wurden in der Region rund um Volos in den vergangenen Tagen 600 Millimeter Regen innerhalb von 24 Stunden gemessen. Zum Vergleich: In Berlin fallen pro Jahr im Schnitt zwischen 400 und 600 Millimeter Regen.

Wetterdienst vergleicht Lage mit Sturmflut im Ahrtal

Grund für die aktuellen Unwetter ist das Tief Daniel, das sich mittlerweile bis in die Türkei ausgebreitet hat. Meteorologen sagen auch für die kommenden Tage starke Regenfälle und heftige Windböen voraus, allerdings wird selbst eine Prognose aufgrund der Intensität zunehmend schwierig.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte die Lage zunächst mit der Flut im Ahrtal im Jahr 2021 verglichen. Mittlerweile wird allerdings davon ausgegangen, dass die Regenmengen etwa sechsmal so hoch ausfallen werden wie damals durch das Sturmtief Bernd.

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Der griechische Zivilschutz verschickte indes eine SMS mit einem Fahrverbot für mehrere Regionen. "Geht nach Hause", unterstrich auch Volos' Bürgermeister in seinem Video.

Unwetter fordert erste Todesopfer in Griechenland und der Türlkei

In der Hafenstadt wurde bereits ein Mann tot aus den Fluten geborgen, auch weitere griechische Regionen melden erste Todesopfer. In der türkischen Hauptstadt Istanbul spitzt sich die Lage ebenfalls zu, mindestens zwei Menschen kamen hier in Folge der Unwetter ums Leben.

Rettungskräfte und Zivilschutz raten eindringlich davon ab, das Haus zu verlassen. Für mögliche Stromausfälle, die bereits in mehreren Orten Realität geworden sind, sollten Taschenlampen und Batterien im Haus sein.

Neben der Region Thessalien ist auch die griechische Urlaubsinsel Korfu von den Unwettern betroffen, am Flughafen kam es ebenfalls zu einem Stromausfall. Expert:innen rechnen mit einer Entspannung der Lage erst zum kommenden Wochenende.

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