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Tiktok: Influencerin attackiert Café – Besitzerin reagiert und geht viral

A variety of fresh pastries in the bakery window. almond croissant is fresh and hot in a cafe next to other types of pastries. The interior of an Italian restaurant. High quality photo xkwx assortment ...
Solche Törtchen sollten eigentlich nur positive Gefühle auslösen.Bild: imago images / xMalkovKostax
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Café-Besitzerin rechnet mit dreister Influencerin ab: "Lügen und Mobbing"

Social Media spielt für Gastronom:innen heutzutage eine entscheidende Rolle, um neue Kund:innen zu erreichen. Einige Cafés und Restaurants erwägen deshalb, Kooperationen mit Influencer:innen einzugehen. Doch das verläuft nicht immer reibungslos.
12.10.2025, 13:5912.10.2025, 13:59

Ein virales Tiktok-Video und schon stehen in der kommenden Woche Hunderte Menschen Schlange – das ist wohl der Traum vieler Café- und Restaurant-Besitzer:innen. Und tatsächlich gelingt es manchen Gastronom:innen durch Social Media, ihre Bekanntheit zu steigern und dadurch die Umsätze kräftig anzukurbeln.

Doch aus eigener Kraft gelingt das nicht allen. Deswegen gehen manche Kooperationen mit Influencer:innen ein. Die bekommen meist kostenlos eine Auswahl an Speisen und drehen dafür ein Video, in dem sie von dem Essen und dem Service schwärmen. Mmmmm, lecker!

Zum Teil gehen die Influencer:innen aber auch selbst auf vielversprechende Food-Spots zu. Von einem viralen Video profitieren am Ende schließlich nicht nur die Gastronom:innen, sondern auch der jeweilige Account.

Food-Influencerin fällt vernichtendes Urteil über Café

Das dachte sich offenbar auch eine Influencerin aus den USA, die sich online Glamorama nennt und der auf Tiktok rund 14.000 Menschen folgen. Kürzlich fragte sie ein Café im US-Bundesstaat Arizona an, ob sie an einer Zusammenarbeit interessiert seien. Doch die Patisserie, die nach eigenen Angaben auf hochwertige, französische Backwaren spezialisiert ist, lehnte ab. Aktuell habe man dafür kein Budget. So weit, so harmlos.

Doch am nächsten Tag tauchte die Influencerin offenbar trotzdem auf und drehte ein Video, in dem sie einige der Backwaren testete. Und von den meisten war sie alles andere als begeistert.

Der originale Clip ist online zwar nicht mehr zu finden, doch auf Tiktok schwirren einige Screenshots und Schnipsel herum, aus denen ersichtlich wird, wie vernichtend das Urteil der Influencerin ausfiel. Der Pistazien Cruffin und das Pistazien-Schoko-Croissant hätten einen "super künstlichen Pistazien-Geschmack" gehabt.

"Die Pistazien-Farbe ist so natürlich wie meine Brüste, mein Po und meine Taille", stichelte die Influencerin in ihrer Video-Rezension. Der Kaffee sei sauer gewesen und die Quiche habe eine hauchdünne Kruste gehabt. "Wenn ich so viele Eier hätte essen wollen, dann hätte ich ein Omelett bestellt", spottete die Frau weiter. Einzig das Pumpkin Pie Croissant bekommt von ihr lobende Worte.

Doch auch das ändert nichts an ihrem harten Urteil: "Ich hab kein Problem damit, 10 Dollar für Backwaren auszugeben, aber dann darf man keine fake Zutaten verwenden". Warum sie so sicher war, dass es sich um minderwertige Zutaten handelte, ließ die Foodfluencerin anscheinend offen.

Patisserie wehrt sich gegen haltlose Vorwürfe

Diesen krassen Vorwurf wollte die Patisserie jedenfalls nicht auf sich sitzen lassen und postete ein Video, dass innerhalb kürzester Zeit viral ging.

Darin erklärt eine Frau mit französischem Akzent, wie der Kontakt mit der Influencerin zustande kam und dass man sie freundlich empfangen habe, obwohl man eine Zusammenarbeit zuvor aus finanziellen Gründen abgelehnt habe. Die Mitarbeitenden hätten ihr sogar "extra Drinks" angeboten.

"Wir respektieren eine schlechte Bewertung, aber was wir nicht mögen, sind Lügen und Mobbing", betont die Frau, die das Café offenbar betreibt. Im Anschluss geht sie auf die Vorwürfe der Influencerin ein – und widerlegt einen nach dem anderen.

Im Lager zeigt sie die Pistaziencreme, die zu 100 Prozent aus italienischen Pistazien hergestellt sei. Weitere Zutaten wie das Mehl würden ebenfalls aus Europa stammen. Doch noch wichtiger als die Zutaten sei die Zeit, die sie in ihre Backwaren investieren würden, erklärt die Patissière; alles sei handgemacht.

"Aber hier geht es nicht um mich", erklärt die Frau schließlich. Die Influencerin habe nämlich schon mehrfach Restaurants besucht und die Besitzer:innen gemobbt. "Das Problem ist, wenn die nächste Generation von ihr beeinflusst wird und glaubt, dass Mobbing ok ist", macht sie deutlich.

Anschließend bedankt sie sich bei ihren Kund:innen. Nur durch sie könne sie ihren Traum weiter leben, eine eigene Bäckerei zu betreiben.

Die Influencerin scheint zwischenzeitlich mit einem weiteren Video auf die Antwort des Cafés reagiert zu haben. Mittlerweile ist ihr Instagram-Kanal aber auf privat gestellt und auf ihrem Tiktok-Account findet sich nur noch ein einziger Post: Darin entschuldigt sie sich für die haltlosen Behauptungen und versucht klarzustellen, dass das Video nicht als Rache dafür gedacht war, dass keine Zusammenarbeit zustande gekommen war.

"Am Ende des Tages sind wir alle menschlich. Manchmal machen wir öffentlich Fehler und alles, was wir tun können, ist, Verantwortung zu übernehmen, zu lernen und zu wachsen", zeigt sich die Foodfluencerin reuevoll.

Auch wenn die "Rezension" am Anfang wohl ein Schlag ins Gesicht war, profitiert die Patisserie nun davon. Das Tiktok-Video, in dem die Besitzerin die Vorwürfe der Influencerin widerlegt, hat mittlerweile mehr als fünf Millionen Likes und wurde über 40 Millionen Mal abgerufen. Wenn nur ein Bruchteil dieser Leute in ihren Laden kommt, hat sie wahrscheinlich mehr gewonnen als je durch eine Kooperation zustande gekommen wäre.

USA: Aldi bietet neuen Vorteil, den sich nicht alle Kunden leisten können
In Deutschland stellt Aldi seit Jahrzehnten eine feste Größe unter den Lebensmittelhändlern dar. Doch auch in den USA macht sich der Discounter immer mehr einen Namen. Durch eine neue Kooperation will Aldi noch mehr Kund:innen anlocken, doch nicht alle profitieren.
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