Panorama
Top-News kompakt

News des Tages: Katar bestellt deutschen Botschafter ein wegen Faeser

10.10.2022, Bayern, N
Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser hat die Vergabe der Fußball-WM an Katara kritisiert. Bild: dpa / Daniel Karmann
Top-News kompakt

Katar bestellt deutschen Botschafter ein wegen Faeser ++ Stiko-Chef hält Corona-Pandemie für beendet

Dinge, über die Deutschland jetzt spricht: Jeden Tag findest du bei watson, natürlich laufend aktualisiert, die kompakten Top-News – in wenigen Minuten weißt du, was abgeht.
28.10.2022, 18:51
Mehr «Panorama»

Faeser kritisiert Fußball-WM - Katar bestellt Botschafter ein

WM-Gastgeber Katar hat als Reaktion auf kritische Äußerungen von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) den deutschen Botschafter einbestellt. Katar habe ihm eine Protestnote überreicht, berichtete die katarische Nachrichtenagentur QNA. Darin habe der Golfstaat seine Enttäuschung über Faesers Worte zum Ausdruck gebracht.

Die auch für den Sport zuständige Innenministerin hatte dem ARD-Magazin "Monitor", das am Donnerstagabend ausgestrahlt wurde, gesagt, dass die Vergabe der Weltmeisterschaft an Katar für die Bundesregierung "total schwierig" sei. "Es gibt Kriterien, an die sich gehalten werden muss, und dann wäre es besser, dass das nicht in solche Staaten vergeben wird."

Katar verurteile ihre Äußerungen aufs Schärfste, die vor allem angesichts der "ausgezeichneten Beziehungen" beider Länder gegen diplomatische Normen verstoßen würden.

Inflation steigt im Oktober auf 10,4 Prozent

Hohe Energie- und Lebensmittelpreise haben die Inflation in Deutschland im Oktober über die Marke von 10 Prozent getrieben. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 10,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden anhand vorläufiger Daten mitteilte. Im September war eine Inflationsrate von 10,0 Prozent verzeichnet worden. Es war der höchste Wert seit etwa 70 Jahren. Die Menschen müssen sich nach Einschätzung von Volkswirten vorerst auf weiter hohe Teuerungsraten einstellen.

Hohe Inflationsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern, diese können sich für einen Euro weniger leisten. Das kann den Privatkonsum als wichtige Konjunkturstütze dämpfen. Für Energie mussten Verbraucher im Oktober 43,0 Prozent mehr zahlen als ein Jahr zuvor. Nahrungsmittel verteuerten sich um 20,3 Prozent.

Stiko-Chef Mertens: Corona ist mittlerweile endemisch

Thomas Mertens, Chef der Stiko, hält die Pandemie mittlerweile für beendet. Corona hat sich nach Darstellung des Experten zu einer endemischen Viruserkrankung entwickelt. Dennoch werde die Krankheit über Generation weiter erhalten bleiben, sagte er gegenüber dem "BR". Dennoch: Der Virologe wünscht sich, dass Menschen auch ohne eine Verpflichtung in Risikosituationen, etwa vollen Innenräumen, Maske trügen.

ARCHIV - 06.10.2022, Nordrhein-Westfalen, D
Corona hat sich nach Darstellung Mertens' zu einer endemischen Viruserkrankung entwickelt.Bild: dpa / David Young

Mertens bekräftigte, dass die Auffrischungsimpfungen nur für explizite Risikogruppen notwendig seien. Er glaubt, dass auch in Zukunft in gewissen Abständen, "vielleicht jährlich" geimpft werden müsse, "möglicherweise mit angepassten Impfstoffen".

Die WHO hat die Corona-Pandemie nicht für beendet erklärt. Allerdings sah WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus bereits im September eine Chance auf ein Ende.

Brandanschlag auf Geflüchtetenunterkunft in Sachsen

Wenige Tage vor der Eröffnung einer Flüchtlingsunterkunft im sächsischen Bautzen ist ein Brandanschlag auf das Haus verübt worden. Unbekannte warfen Freitagfrüh mehrere Fensterscheiben am "Spreehotel" ein, wie das Landeskriminalamt Sachsen (LKA) in Dresden mitteilte. Im Inneren des Gebäudes brach ein Feuer aus, das von der Feuerwehr gelöscht wurde. Vier Mitarbeiter der Unterkunft, die sich zum Tatzeitpunkt im Haus aufhielten, blieben unverletzt. Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) geht von einer fremdenfeindlichen Tat aus.

Bundesrat billigt Milliarden-Finanzspritze für Krankenkassen

Angesichts eines Milliardenlochs bei den Krankenkassen bekommen diese im nächsten Jahr zusätzliches Geld vom Bund. Die Versicherten müssen sich zudem auf leicht steigende Beiträge einstellen. Das sieht ein Finanzpaket von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor, das nach dem Bundestag an diesem Freitag auch den Bundesrat passiert hat.

Mit dem "Gesetz zur finanziellen Stabilisierung der gesetzlichen Krankenversicherung" soll ein für 2023 erwartetes Defizit in Höhe von 17 Milliarden Euro ausgeglichen werden. Die Deckungslücke habe ein historisches Ausmaß, sagte Lauterbach im Bundesrat. Er begründete die Entwicklung mit der Pandemie, dem demografischen Wandel und mit dem medizinischen Fortschritt.

28.10.2022, Berlin: Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister f�r Gesundheit, spricht in der Bundesratssitzung. Das L�nderparlament befasst sich in der Sitzung u.a. mit der Finanzreform der gesetzlichen K ...
Angesichts eines Milliardenlochs bei den Krankenkassen bekommen diese im nächsten Jahr zusätzliches Geld vom Bund.Bild: dpa / Christophe Gateau

Sein Gesetz sieht unter anderem einen Abbau von Finanzreserven bei den Kassen vor und eine Aufstockung des üblichen Zuschusses des Bundes von 14,5 Milliarden Euro an die Kassen. Mit höheren Abschlägen herangezogen werden sollen auch Arzneimittelhersteller und Apotheken. Für die Versicherten werden die Krankenkassenbeiträge – momentan im Schnitt bei 15,9 Prozent – um voraussichtlich 0,3 Punkte auf im Schnitt 16,2 Prozent angehoben.

Musk übernimmt Twitter und feuert Führungsriege

Jetzt ist es offiziell: Tesla-Gründer Elon Musk hat den rund 44 Milliarden Dollar (44,2 Mrd Euro) teuren Kauf des Kurznachrichtendienstes Twitter abgeschlossen. ER selbst kommentierte die Vorgänge auf gewohnte Weise und setzte einen Tweet ab. "Der Vogel ist befreit", teilte er kryptisch und ohne weitere Einordnung mit.

Laut übereinstimmenden US-Medienberichten feuerte Musk bereits am Donnerstag ranghohe Führungskräfte, darunter der bisherige Firmenchef Parag Agrawal und Finanzchef Ned Segal. Angeblich wolle Musk den Spitzenposten zunächst selbst übernehmen.

Laut Bloomberg will Musk auch seine Ankündigung umsetzen, lebenslange Sperren für Nutzer bei Twitter abzuschaffen. Von einer solchen – nach bisherigen Angaben unumkehrbaren Verbannung – ist unter anderem der amerikanische Ex-Präsident Donald Trump betroffen. Ob die Abschaffung der lebenslangen Sperren auch die Position von Trump verändern würde, sei noch unklar, hieß es bei Bloomberg.

ARCHIV - 09.03.2020, USA, Washington: Der Vorstandsvorsitzende von Tesla und SpaceX, Elon Musk, spricht auf der SATELLITE-Konferenz und -Ausstellung. Foto: Susan Walsh/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Elon Musk hat Twitter offiziell gekauft.Bild: AP / Susan Walsh

Deutsche Wirtschaft im dritten Quartal gewachsen

Die deutsche Wirtschaft ist trotz der Energiekrise im dritten Quartal gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im Vergleich zum Vorquartal um 0,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in einer ersten Schätzung mitteilte. Analysten hatten einen Rückgang erwartet.

EU-Einigung: Ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen

Künftig sollen in der EU nur noch Neuwagen verkauft werden, die im Betrieb keine Treibhausgase ausstoßen. Die Regelung soll 2035 in Kraft treten. Darauf haben sich Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments am Donnerstagabend geeinigt, wie die tschechische Ratspräsidentschaft mitteilte. Im Jahr 2026 soll die Entscheidung erneut überprüft werden können.

Zudem ist im Kompromiss eine Bitte an die EU-Kommission festgehalten, zu überprüfen, ob der Einsatz von sogenannten E-Fuels für Autos künftig in Frage kommen könnte. Darauf hatte in der Bundesregierung vor allem die FDP gedrängt.

(Mit Material von dpa/AFP)

Israels Armee zieht Soldaten aus Süden Gazas ab
Dinge, über die Deutschland jetzt spricht: Jeden Tag findest du bei watson, natürlich laufend aktualisiert, die kompakten Top-News – in wenigen Minuten weißt du, was abgeht.

Israel hat am Sonntag alle Soldaten aus dem südlichen Gazastreifen abgezogen. Die 98. Kommandodivision der israelischen Armee habe "am 7. April ihren Einsatz in Chan Yunis beendet" und den Gazastreifen "verlassen, um sich zu erholen und sich auf zukünftige Operationen vorzubereiten", sagte ein Armeevertreter der Nachrichtenagentur AFP. Auf die Frage, ob dies bedeute, dass alle Soldaten den südlichen Gazastreifen verlassen hätten, antwortete er: "Ja."

Zur Story