Schwere Unfälle und Straftaten mit Feuerwerkskörpern haben die Rückkehr des großen Silvesterböllerns in Deutschland überschattet. Ein 17-Jähriger in Leipzig verletzte sich beim Einsatz von Pyrotechnik so schwer, dass er im Krankenhaus starb, wie die Polizei an Neujahr mitteilte. In Sachsen-Anhalt wurde ein Mann beim Böllern auf der Straße von einem Auto erfasst und getötet. Auch in Österreich und den Niederlanden starben junge Männer.
In Thüringen zogen sich zwei Männer während der Silvesternacht durch Feuerwerkskörper schwere Verletzungen zu. Ein 42-Jähriger wurde bei Gotha beim Hantieren mit online bestellten Böllern so schwer verletzt, dass ihm beide Unterarme amputiert werden mussten, wie die Polizei sagte. In Schleiz verlor ein 21-Jähriger bei einem Unfall mit einem Sprengkörper eine Hand. Die illegale Kugelbombe sei direkt beim Entzünden explodiert. Deutschlandweit gab es weitere teils schwer verletzte Menschen aufgrund von Böllern und Feuerwerkskörpern.
In Berlin wurden Polizisten und Feuerwehrleute beim Löschen eines brennenden Autos "massiv mit Böllern angegriffen", wie die Polizei twitterte. Im Stadtteil Lichtenrade versuchten laut Polizei 60 bis 80 Menschen, ein Fahrzeug mit Feuerwerk anzuzünden. Ebenfalls in Berlin wurden die Scheiben eines Ladens "weggeböllert". Kollegen seien "sprichwörtlich unter Beschuss genommen" worden, twitterte die Polizei, ein Beamter habe Verletzungen erlitten.
Die Feuerwehr in der Hauptstadt meldete insgesamt mehr als 1700 Einsätze, fast 700 mehr als vor einem Jahr während der Corona-Beschränkungen. Von Knallern und Raketen wurden demnach 22 Menschen verletzt. In 38 Fällen seien Einsatzkräfte angegriffen worden, einer der verletzten Retter musste ins Krankenhaus. "Dieses Verhalten ist durch nichts zu rechtfertigen, und ich kann es nur auf das Schärfste verurteilen", sagte Landesbranddirektor Karsten Homrighausen. "Selbst erfahrene Einsatzkräfte waren über die Aggressivität und Gewaltbereitschaft durch zum Teil vermummte Gruppen geschockt", twitterte die Feuerwehr. "Allen 15 verletzten Einsatzkräften Gute Besserung."
Als Reaktion auf die Angriffe mit Böllern und Raketen auf Polizisten und Feuerwehrleute verlangt die Gewerkschaft der Polizei Berlin, mit einem weitgehenden Böllerverbot Ernst zu machen. "Wir haben deutschlandweit gesehen, dass Pyrotechnik ganz gezielt als Waffe gegen Menschen eingesetzt wird", kritisierte GdP-Landeschef Stephan Weh am Neujahrsmorgen. Das müsse ein Ende haben.
Ein Verbot sei aber nur realistisch, wenn nicht erst im Dezember wieder darüber diskutiert werde. Es brauche ein Verkaufsverbot für alle, die nicht beruflich mit Pyrotechnik hantierten. "Viele Baumärkte haben in diesem Jahr bereits klar Stellung bezogen, und auch die Bevölkerung ist dahingehend viel weiter, als man denkt."
Der Norweger Halvor Egner Granerud hat auch den zweiten Wettbewerb bei der Vierschanzentournee gewonnen und nimmt Kurs auf seinen ersten Gesamtsieg. Beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen flog Granerud am Sonntag 140 und 142 Meter und gewann damit vor dem Slowenen Anze Lanisek und dem polnischen Gesamtweltcup-Führenden Dawid Kubacki. Granerud hatte bereits in Oberstdorf gewonnen .
Das deutsche Team um Karl Geiger und Andreas Wellinger musste zum Start ins Jahr 2023 einen Dämpfer hinnehmen. Olympiasieger Wellinger belegte den achten Rang, der als Mitfavorit gehandelte Geiger kam nicht über Platz elf hinaus. Noch schlechter lief es für Markus Eisenbichler, der wie in Oberstdorf im ersten Durchgang ausschied.
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) ist dafür, sämtliche Corona-Eindämmungmaßnahmen zügig abzuschaffen. "Es ist Zeit, dass alle Corona-Maßnahmen enden", sagte er der "Bild am Sonntag". Bei diesem Thema seien "überwiegend die Länder am Zug", der Bund solle aber "bei nächster Gelegenheit die Maskenpflicht im Fernverkehr der Bahn beenden", fügte Lindner hinzu. "Freiwillig kann dann jeder weiter Maske tragen."
Zuvor hatten bereits mehrere prominente FDP-Politiker ein Ende der Corona-Eindämmungsmaßnahmen gefordert. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und auch Politikerinnen und Politiker der Grünen mahnten hingegen zur Vorsicht. Auslöser der Debatte sind Äußerungen mehrerer Experten, wonach die Corona-Pandemie in eine endemische Lage übergehe.
Nach dem Tod von Benedikt XVI. gedenkt die katholische Kirche des früheren deutschen Papstes mit Messen, Gebeten und anderen Gesten. Papst Franziskus würdigte den am Vortag verstorbenen "geliebten emeritierten Papst" in seiner Neujahrsmesse im Petersdom. In Deutschland wurden das Auslegen von Kondolenzbüchern und ein Requiem im Münchner Liebfrauendom angekündigt. Der Leichnam des 95-jährigen früheren Papstes wurde am Sonntag in seiner Residenz im Vatikan aufgebahrt.
Papst Franziskus betete im Petersdom mit Blick auf das an Neujahr begangene Hochfest der Gottesmutter dafür, dass die Heilige Maria Benedikt XVI. "von dieser Welt zu Gott begleitet". Später, als er sein Angelus-Gebet vor tausenden Menschen auf dem Petersplatz sprach, verneigte sich Franziskus in einer Schweigeminute zum Gedenken an den verstorbenen Pontifex. "Wir alle schließen uns einmütig mit einem Herz und einer Seele zusammen, um Gott für das Geschenk dieses treuen Dieners des Evangeliums und der Kirche Dank zu sagen", sagte er.
Benedikt war am Samstag im Alter von 95 Jahren gestorben. Gekleidet in ein rot-goldenes Gewand und mit goldumrandeter Mitra auf dem Kopf wurde er am Sonntag zunächst in der Hauskapelle seiner Residenz im Vatikan, dem Kloster Mater Ecclesiae, aufgebahrt. Der Heilige Stuhl hat erste Fotos von dessen Leichnam veröffentlicht.
undestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) hält eine Reform des Bildungswesens in Deutschland für nötig. "Die Kommunen sind für Gebäude zuständig, die Länder für Personal und Finanzen, und der Bund allenfalls behelfsmäßig wie beim Digitalpakt. Kompetenzgerangel und fehlendes Geld; es klappt vorne und hinten nicht", sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
"Von Bildungsgerechtigkeit sind wir leider noch weit entfernt", meinte Bas. "Wie gut ein Kind unterrichtet, gefördert und ermutigt wird, hängt immer noch entscheidend davon ab, wo es zur Schule geht." Finanzschwache Kommunen hätten kein Geld für angemessene Gebäude und Ausstattung, geschweige denn für eine besondere Förderung. "Dabei bräuchten wir gerade in sozialen Brennpunkten die besten Schulen. In der Folge verlieren wir zu viele Kinder, die keinen Abschluss machen – und das bei wachsendem Fachkräftemangel."
Eine Kommission könnte die Zuständigkeiten zwischen Kommunen, Ländern und Bund neu ordnen, meinte die Bundestagspräsidentin. "Wir brauchen eine Reform unseres Bildungssystems, die für echte Chancengleichheit unabhängig von Herkunft, Wohnort oder dem Geldbeutel der Eltern sorgt."
(Mit Material von dpa)