Julian Nagelsmann ist derzeit vereinslos – nachdem er beim FC Bayern mitten in der laufenden Saison herausgeschmissen und durch Thomas Tuchel ersetzt wurde, ist die berufliche Zukunft des 35-Jährigen ungewiss. Am Sonntag sickerte dann die Meldung durch, dass Nagelsmann als möglicher Nachfolger für PSG-Trainer Christophe Galtier im Gespräch ist.
Es gilt als wahrscheinlich, dass der 56-jährige Trainer Christophe Galtier den Pariser Verein verlassen wird, da er in diesem Jahr lediglich französischer Meister wurde. In der Champions League scheiterten die Paris erneut im Achtelfinale am FC Bayern.
Doch in diesen Partien soll Nagelsmann Eindruck bei den PSG-Bossen hinterlassen haben. Die französische Zeitung "L'Équipe" und das Portal "Foot Mercato" berichteten übereinstimmend, dass die Gespräche zwischen Paris Saint-Germain und Julian Nagelsmann bereits weit fortgeschritten seien – eine Einigung könnte angeblich kurz bevorstehen.
Laut "L'Équipe" soll der Ex-Bayern-Coach am Mittwoch für weitere Verhandlungen in Paris sein. Zudem hätte es bereits erste Gespräche zwischen ihm und Ex-Stürmer Thierry Henry gegeben, der sein Co-Trainer in Paris werden könnte. Diese Option werde aber noch geprüft.
Doch in Frankreich reagieren viele mit Skepsis auf diese Nachricht. Eine Klublegende von Paris Saint-Germain hat besonders harte Worte für den Ex-Bayern-Trainer.
Jimmy Algérino verteidigte zwischen 1996 und 2001 bei Paris Saint-Germain und ist von der Idee überhaupt nicht begeistert. Algérino prophezeit, dass Julian Nagelsmann es bei PSG von Anfang an nicht einfach haben werde: "Sollte Nagelsmann tatsächlich in Paris anheuern, müsste er als erste Hürde meistern, sich den Respekt seiner Spieler zu verschaffen, was sicherlich nicht einfach sein wird."
Algérino fügt hinzu:
Der 51-jährige Ex-Fußballprofi schätzt die Spieler des PSG als willensstark ein: "Egal, wer in Paris der Trainer ist, die Spieler machen, was sie wollen, sie haben die Macht." Jimmy Algérino denkt jedoch auch laut darüber nach, dass Nagelsmann aufgrund seines vergleichsweise jungen Alters von 35 Jahren Vorteile bei der Kommunikation mit den Spielern haben könnte:
Algérino hält es zwar grundsätzlich für möglich, dass Nagelsmann mit PSG Erfolge verzeichnen kann, "aber wenn ich ehrlich bin, kann man daran gewisse Zweifel haben".
Auch die französische Trainerlegende Guy Roux äußerte sich skeptisch zu Nagelsmann. Es besteht aber die Möglichkeit, dass der ehemalige Profistürmer Thierry Henry dem Trainerstab um Nagelsmann angehören könnte. Das würde Roux "voll begrüßen", wie er gegenüber "Sport1" mitteilte.
"Allerdings nicht mit Julian Nagelsmann als Nummer eins, der meiner Meinung nach zu jung ist für eine solche Aufgabe", sagte Roux. Der Verein brauche eher einen Coach, der bereits mehr Erfahrungen sammeln konnte.