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Deutschland gegen Argentinien: Warum Fans wegen dieser Götze-Choreo sauer waren

Mario Götze schoss Deutschland zum Titel gegen Argetinien 2014 – ihm soll gehuldigt werden.
Mario Götze schoss Deutschland zum Titel gegen Argetinien 2014 – ihm soll gehuldigt werden.Bild: imago/Eibner
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Deutschland gegen Argentinien: Warum Fans wegen einer Götze-Choreo sauer waren

10.10.2019, 04:4810.10.2019, 14:34
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Deutschland und Argentinien, das ist seit jeher ein Spitzenspiel. Am Mittwochabend trafen die beiden Teams in Dortmund (Endstand 2:2) zum 23. Mal in einem Länderspiel aufeinander.

  • Weil vor allem das WM-Finale 2014 der zwei Nationen noch in Köpfen der meisten Deutschen verankert ist, hat sich der DFB eine besondere Choreo auf der Dortmunder Südtribüne ausgedacht.
  • Das legendäre Tor von Mario Götze, das er in der 113. Minute im WM-Finale in Rio de Janeiro schoss, war auf der Dortmunder Fantribüne zu sehen.

So sah das am Mittwochabend in Dortmund aus:

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Bild: nordphoto/imago

Neben Götze war der viel zitierte "vierte Stern" für den vierten Weltmeistertitel auf der Tribüne zu sehen. Das wohl größte Tor des aktuellen BVB-Spielers Götze in Dortmund auf der Südtribüne beim Spiel gegen den Final-Gegner von 2014 – das passt, dachte offenbar der DFB.

Schon im Vorfeld des Spiels waren die Choreo-Pläne bekanntgeworden – es folgte heftige Kritik.

Götze-Choreo kommt nicht gut an – wegen eines Sterns

So gab es Vorwürfe, dass die Choreo nicht sonderlich glücklich ausgewählt worden sei: "Bin ich eigentlich der Einzige, der einen überdimensionalen gelben Stern in der Nazihochburg Dortmund kritisch sieht?", schrieb ein User auf Twitter, dem einige andere zustimmten.

Ein anderer User erklärte hingegen: "Lasst uns – auch als Gen Snowflake – die Kirche im Dorf lassen. Es ist eindeutig der Stern des Titels, was aus dem Gesamtbild der Choreo unmissverständlich zum Ausdruck gebracht wird. Ob man ihn braucht oder nicht, sei dahingestellt. Der Davidstern sieht jedoch komplett anders aus."

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Das Tor als Vorbild: Götze schießt Deutschland zum WM-Titel.Bild: imago/Richard Wareham

Nicht der erste Choreo-Aufschrei

Auch, weil die Choreo vom "Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola" organisiert wurde, gab es in den sozialen Netzwerken von einigen Fans schon jede Menge Spott. Einerseits, weil sonst die BVB-Fans auf der altehrwürdigen Südtribüne ehrenamtlich Choreografien basteln, die weltweit bekannt sind. Andererseits, weil zuletzt die ein oder andere Choreografie des Fanclubs schiefging.

Schon Anfang September hatte eine Choreo-Notlösung vor dem Qualifikationsspiel gegen die Niederlande Schlagzeilen gesorgt. Das eigentliche Motto der Choreo lautete nämlich: "Vollgas" – das stieß jedoch auf große Kritik. Denn viele fanden den Begriff "Vollgas" im Zusammenhang eines Duells gegen die Niederlande aus historischen Gründen nicht angebracht und unsensibel. Die Judenvernichtung der Nationalsozialisten im Dritten Reich kostete unter anderem auch drei Viertel der niederländischen Juden das Leben. Der DFB-Fanclub reagierte kurz vor Anpfiff – und improvisierte mit einer Notlösung. So wurden offenbar die letzten drei Buchstaben "Gas" zu "ey!" geändert – aus "Vollgas" wurde so "Volley!". Die Fans reagierten mit Spott.

Der DFB scheint es den Menschen wohl einfach nicht recht zu machen und schlittert nun ins nächste "Choreo-Gate". Es gibt abermals eine Diskussion irgendwo zwischen Spott und Rassismus-Kritik für eine DFB-Choreo. Dass Mario Götze, der Torschütze von 2014, zwar als aktueller BVB-Spieler in Dortmund ist, aber nicht mehr bei der Nationalmannschaft weilt, kommt da noch obendrauf.

Doch nicht nur Götze fehlte bei dem Topspiel: Joachim Löw plagen derzeit massive Verletzungssorgen und Leistungsträger wie Kroos, Gündogan oder Sané sind nicht dabei. Bei den Argentiniern sah das ähnlich aus: Die Topstars Sergio Agüero, Angel Di Maria und der gesperrte Lionel Messi liefen in Dortmund nicht auf. Mit Spielern wie Nicolas Otamendi von Manchester City oder Paulo Dybala von Juventus Turin hatten die Albiceleste dennoch einige Hochkaräter im Kader.

(bn)

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Xabi Alonso ist eine schillernde Persönlichkeit des Fußballs. Auf Vereins- und Verbands-Ebene hat er alle wichtigen Titel gewonnen: Weltmeister 2010, Europameister 2008 und 2012. Dazu kommen die Siege in der Champions League mit Liverpool 2005 und Real Madrid 2014. Etliche nationale Pokal- und Meistertitel sind da noch gar nicht berücksichtigt.

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