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Weltfußballer-Wahl: Kuriose Szenen bei Award-Übergabe und Ärger um Lionel Messi

ARCHIV - 04.09.2023, USA, Los Angeles: Fußball: MLS Profiliga, Inter Miami - Los Angeles FC. Lionel Messi, Stürmer von Inter Miami, winkt den Zuschauern während der Halbzeit. Messi absolviert mit Miam ...
Lionel Messi wurde am Montagabend zum Weltfußballer gekürt.Bild: AP / Ryan Sun
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Weltfußballer-Wahl: Kuriose Szenen bei Award-Übergabe und Ärger um Lionel Messi

16.01.2024, 11:51
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Am Montagabend versammelte sich die Fußballwelt in London, die Fifa hatte eingeladen. Bei "The Best" zeichnete der Weltverband diverse Profis aus – sowohl Männer als auch Frauen. Den Höhepunkt stellte dabei die Wahl des Weltfußballers sowie die Wahl der Weltfußballerin dar.

Bei den Frauen setzte sich Aitana Bonmatí erstmals durch, bei den Männern sicherte sich Lionel Messi seine achte Auszeichnung. Während der Triumph der Spanierin erwartet wurde, sorgte der Rekordsieger aus Argentinien für eine kleine Überraschung. Viele hatten eher Triple-Sieger Erling Haaland vorne gesehen.

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Tatsächlich war es ein denkbar knappes Kopf-an-Kopf-Rennen, wenn nicht gar ein Nase-an-Nase-Rennen. Die beiden Superstars erhielten in dem vielschichtigen Bewertungssystem jeweils 48 Punkte, waren also gleichauf. So musste ein exakter Blick ins Reglement her. Was in der Bundesliga-Tabelle die Tordifferenz ist, sind bei "The Best" die Erststimmen der Kapitäne der Nationalmannschaften.

Obwohl Messi als Kapitän der argentinischen Nationalmannschaft selbst für Haaland gestimmt hat, erhielt er international doch mehr Punkte. So setzten Topspieler wie Harry Kane, Robert Lewandowski, Kylian Mbappé, Luka Modrić oder Romelu Lukaku den Rekordsieger auf den ersten Platz.

Die Entscheidung selbst sorgte für Erstaunen, die Übergabe des Awards dann ebenso. Denn Messi war, wie der zweitplatzierte Haaland und der drittplatzierte Mbappé, gar nicht anwesend. Auf den Applaus nach der Titelverkündung folgte so am Montagabend kurz ein eigenartiger Moment der Stille, in dem niemand so recht zu wissen schien, was nun passiert.

Thierry Henry sorgt bei Weltfußballer-Wahl für großes Gelächter

Thierry Henry, der gemeinsam mit der britischen Journalistin Reshmin Chowdhury als Moderator durch den Abend führte, durchbrach das Schweigen schließlich auf seine gewohnt humorvolle Art und Weise. Der Franzose erklärte den Anwesenden zunächst, dass Messi leider nicht anwesend sei.

The Best FIFA Football Awards 2023 - Eventim Apollo Thierry Henry and Reshmin Chowdhury on stage after collecting The Best FIFA Men s Player award on behalf of Lionel Messi during The Best FIFA Footba ...
Thierry Henry (l.) und Reshmin Chowdhury führten in London durch den Abend.Bild: IMAGO images / PA Images

Anschließend schlich er nach kurzer Rücksprache mit Chowdhury vorsichtig Richtung Trophäe, die in der Mitte der Bühne platziert war. "Ich habe zwei Gründe, den Award zu nehmen", wandte er sich ans Publikum und ergänzte nach einer überlegt gesetzten Pause: "Ich habe ihn nie gewonnen." Die Stille war endgültig gebrochen, die Zuschauenden reagierten mit lautem Gelächter.

Dieses wurde noch lauter, als Henry sich an seine Co-Moderatorin wandte und dabei seinen zweiten Grund nannte. "Du bist doch Tottenham-Fan, oder? Du kriegst eine Trophäe üblicherweise ja nicht in die Hände." Chowdhury schüttelte mit dem Kopf, das Publikum hingegen tobte vor Belustigung.

Henry spielte einst jahrelang für Arsenal, den großen Rivalen Tottenhams. Die Gunners trägt er offenbar noch immer im Herzen.

Weltfußballer-Wahl: Lothar Matthäus schimpft über Messis Auszeichnung

Im Nachgang der Zeremonie dominierte indes weniger die vom Franzosen ausgelöste Erheiterung, als vielmehr das Unverständnis über den Wahlausgang. "Wenn man die Weltmeisterschaft nicht einbezieht, die Messi zum Gewinner des Ballon d'Or gemacht hat, darf Messi dieses Mal nicht der Sieger sein", äußerte sich Lothar Matthäus bei Sky verärgert.

Der Argentinier sei zwar "der beste Fußballer der letzten 20 Jahre, aber er hat mit Paris und Miami, wo er jetzt für einen Hype sorgt, keine großen Titel gewonnen". Stattdessen hätte Haaland den Titel einheimsen sollen: "Wenn man nach den großen Erfolgen geht, führt kein Weg an Manchester City und – bei der Wahl des besten Spielers – an Erling Haaland vorbei. Er hat mit Man City die wichtigsten Titel geholt, seine Trefferquote war beeindruckend."

Warum der Norweger indes bei der Zeremonie in London nicht anwesend war, ist unbekannt. Messi hingegen hat aufgrund der aktuell laufenden Pre-Season mit Inter Miami darauf verzichtet, einmal quer über den Atlantik zu fliegen. Eine solche Reise hätte ihn bis zu vier Tage der Saisonvorbereitung gekostet.

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