Ein kulinarisches Battle unter Spitzenköchen, ungewöhnliche Gerichte – und eine Menge sprachlicher Ausfälle. Die neue Staffel "Kitchen Impossible" mit Tim Mälzer begann ebenso kampfeslustig und derbe im Ton wie man es von dem Hamburger Koch gewohnt ist.
Corona-bedingt handelt es sich bei dieser sechsten Ausgabe der TV-Show um eine Deutschland-Staffel. Dies bedeutet aber längst nicht, dass die Köche nur deutsche Klassiker der Küche in ihrer schwarzen Box wiederfinden, wie bereits die erste Folge bewies.
Mit dem bayerischen Koch Lucki Maurer holte Tim Mälzer sich gleich in der ersten Folge nicht nur einen Kollegen als Herausforderer in die Sendung, sondern auch einen sehr engen Freund – vermeintlich, denn spätestens als die erste schwarze Box auf dem Tisch stand, stand auch die Freundschaft der beiden Köche massiv auf der Probe.
Die sechste Staffel "Kitchen Impossible" begann inmitten eines bayerischen Dorfidylls. Als "kulinarischen Spa" bezeichnete Tim Mälzer den Hof in Rattenberg in Niederbayern von Freund und Koch-Kollege Lucki Maurer.
Wovon der Hamburger zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung hatte: Das eben beschriebene Idyll lag nur eine schwarze Box weit entfernt von seiner persönlichen Koch-Hölle. Denn Lucki Maurer verfolgte den Plan, Tim Mälzer in seiner eigenen Küche herauszufordern.
Während Maurer sich sichtlich über die geglückte Überraschung freute, sah Mälzer in der glorreichen Idee nicht weniger als böse Heimtücke.
Nahezu pausenlos erging Tim Mälzer sich anschließend in Beleidigungen gegen seinen guten Freund, bis diesem offensichtlich getroffen von den harten Worten die Verletzung ins Gesicht geschrieben schien. "Du bist ja schlimmer im Niveau als ich es jemals werden kann", verkündete Mälzer und nannte seinen Freund wenig später einen "elenden, dreckigen Hund".
Als Zuschauer konnte man sich nur wundern: Zwei Stücke Fleisch, ein Ragout, eine Art Mayonnaise und Böhmische Knödel, das kann so schwer für einen Spitzenkoch doch wohl nicht sein. Schlimm wie nie war es jedoch offenbar für Tim Mälzer, der verkündete:
Neben einigen Kraftausdrücken brachte Tim Mälzer letztlich steinharte Knödel und ansonsten eine solide Leistung auf die Teller. Seinen neuen Feind Lucki Maurer ließ er mit der Drohung auf seinem bayerischen Hof zurück, er werde die Revanche schon noch zu spüren bekommen.
Dass Tim Mälzer bei "Kitchen Impossible" gerne mal den Mund zu voll nimmt, ist den treuen Zuschauern der Vox-Sendung nach fünf Staffeln bereits mehr als bekannt. Auch wenn die angekündigte Revanche aussah, als würde sie sich bald in reiner Selbstüberschätzung auflösen, glückte sie schließlich doch noch und dann auch noch wortwörtlich.
Denn für die letzte Challenge schickte Tim Mälzer seinen Kollegen Lucki Maurer in die "Highway to Kitchen Hell". Zwar kam die Rache diesmal weniger bitterböse um die Ecke, dafür aber umso schärfer. Lucki Maurer wurde für die letzte Challenge nicht nur vom Land in die Großstadt Frankfurt am Main versetzt, sondern musste dort auch noch Koreanisch kochen.
Zwar kannte sich der Bayer offenbar auch mit asiatischer Küche ganz gut aus. Mit dieser Art von "Vernichtungs-Plan" hatte er allerdings offenbar nicht gerechnet. "Mir brennt die Fresse", hörte man ihn immer wieder jammern und auch die Röte in seinem Gesicht sprach Bände.
Das scharfe koreanische Essen machte aus dem bulligen Koch mit einem Faible für Heavy Metal kurzerhand einen ziemlich verletzlichen Kerl. Oder wie Maurer selbst es formulierte:
Doch am Ende konnte ihm offenbar selbst die schärfste Schärfe nichts anhaben. Lucki Maurer übertraf die Erwartungen und ging aus der Sendung als glücklicher Sieger hervor. Und Tim Mälzer? Der war selbst nach seiner Komplett-Niederlage offenbar doch weniger gebrochen als er es anfangs hatte verlauten lassen und verkündete wohlwollend: "Freunde fürs Leben!" Am Ende ist wohl doch alles nur (eine) Show.