Pizza Hut schließt 68 Filialen in Großbritannien – über 1200 Jobs weg
Die Restaurantkette Pizza Hut muss in Großbritannien zig Filialen dichtmachen: 68 Restaurants und 11 Lieferstandorte werden geschlossen, mehr als 1200 Mitarbeitende verlieren ihren Job.
Grund ist die Insolvenz des Betreibers DC London Pie, der am Montag in die Verwaltung ging, weniger als ein Jahr, nachdem das Unternehmen die britischen Filialen übernommen hatte.
Der Mutterkonzern Yum! Brands (unter anderem KFC, Taco Bell) hat die verbliebenen 64 Standorte in einem sogenannten Pre-Pack-Deal übernommen. Damit bleiben rund 1276 Arbeitsplätze erhalten.
Insolvenz nur ein Jahr nach Rettung
Nicolas Burquier, Geschäftsführer von Pizza Hut Europa und Kanada, bezeichnete die Vereinbarung vom Montag als eine "gezielte Übernahme", die darauf hinausläuft, "das Gästeerlebnis zu sichern und Arbeitsplätze dort zu schützen, wo es möglich ist". Das berichtet "Sky News".
"Unsere unmittelbare Priorität liegt auf der Aufrechterhaltung des Betriebs in den übernommenen Standorten und der Unterstützung unserer Kolleginnen und Kollegen während des Übergangs", sagte Burquier.
Die Insolvenz kam nicht völlig überraschend: Bereits vor rund sechs Wochen hatte eine Yum!-Tochter einen Antrag auf Zwangsauflösung gegen DC London Pie gestellt.
Die Betreibergesellschaft war erst Anfang des Jahres gegründet worden, nachdem Directional Capital, ein Franchise-Betreiber aus Schweden und Dänemark, 139 britische Pizza-Hut-Restaurants vom früheren Franchisegeber Heart with Smart Limited übernommen hatte.
Pizza Hut: Folgen für deutsche Filialen
In Deutschland ist Pizza Hut Teil eines Franchise-Systems, das unabhängig von der britischen Struktur funktioniert. Die Marke gehört zwar weltweit zu Yum! Brands (dem US-Konzern hinter Pizza Hut, KFC und Taco Bell), aber die einzelnen Länder werden meist von lokalen Lizenznehmern betrieben. Diese führen die Restaurants auf eigenes Risiko und mit eigenen Bilanzen.
Die britische Pleite betrifft nicht automatisch die deutschen Filialen. Trotzdem ist die Situation ein Alarmsignal für das gesamte Fast-Food-Geschäft in Europa. Denn auch hierzulande kämpfen Pizza-Ketten mit ähnlichen Problemen wie in Großbritannien.
Der Mutterkonzern Yum! Brands versucht derzeit, sein Europageschäft zu stabilisieren. Die "gezielte Übernahme" der britischen Filialen ist ein Versuch, Kontrolle zurückzugewinnen und ähnliche Krisen in anderen Märkten zu vermeiden.