Discounter Aldi führt Änderung bei Fleisch ein
Vor allem im Angesicht der Klimakrise achten immer mehr Menschen auf die konkreten Auswirkungen ihrer persönlichen Ernährung auf die Umwelt. Während sich in Deutschland mittlerweile fast zehn Millionen Menschen komplett vegetarisch oder vegan ernähren, ist für viele hauptsächlich der bewusste Umgang mit tierischen Lebensmitteln wichtig.
In diesem Zusammenhang versuchen auch immer mehr Händler, mit konkreten Vorgaben für die Produktion auf mehr Tierwohl zu setzen. Bei Aldi findet das nun offenbar so viel Anklang, dass niedrigere Haltungsformen früher aus dem Sortiment verschwinden als geplant.
Aldi Süd erreicht Haltungsziel für Fleisch-Sortiment
Ab Mitte Januar 2026 bietet Aldi Süd in der Eigenmarke kein Fleisch aus der niedrigsten Haltungsform mehr an. Die Neuerung bezieht sich auf Rind, Schwein, Hähnchen und Pute.
Ausgenommen von der Neuerung sind vorerst noch Markenartikel und internationale Spezialitäten.
"Mit dem Verzicht auf Frischfleischprodukte aus Haltungsform 1 setzen wir bei Aldi Süd ein klares Zeichen für mehr Tierwohl. Die Nachfrage nach Artikeln aus höheren Haltungsformen wächst stetig und belegt eindeutig: Diesen Weg zu mehr Tierwohl gehen unsere Kund:innen mit. Die Gesellschaft ist bereit für eine tierwohlgerechtere Nutztierhaltung", erklärt Nachhaltigkeitschefin Julia Adou.
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Schon im Januar kündigte der Discounter an, bei Wurstprodukten auf Haltungsform 1 zu verzichten und organisierte im Mai die Frischfleischkühlung neu, um die Haltungsformen der Produkte hervorzuheben.
Was die verschiedenen Haltungsformen im Fleisch-Regal bedeuten
Konkret stehen die Haltungsklassen 3 und 4 für die Formen "Außenklima" und "Premium". Zwingenden Auslauf im Freien haben die Tiere allerdings nur bei Haltungsform 4, die auch den Vorgaben des EU-Bio-Siegels entspricht.
Bei den Haltungsformen 1 und 2 hingegen werden die Tiere ausschließlich im Stall gehalten. Bei der höheren Klasse ist es unter anderem verboten, die Rinder oder Kühe festzubinden. Formen, die unter den entsprechenden Standards der Klasse 1 liegen, gelten in Deutschland als illegal.
Tierschutzorganisationen kritisieren an dem Konzept der Haltungsformen zudem, dass verarbeitete Fleischprodukte von der Kennzeichnung ausgenommen sind. Tierhaltung unter fragwürdigen Bedingungen wäre hierfür entsprechend weiterhin möglich.
Bereits jetzt stammen 50 Prozent des Frischfleischs und mehr als ein Drittel der gekühlten Fleisch- und Wurstwaren bei Aldi Süd laut Unternehmensangaben aus den Haltungsformen 3, 4 und 5.