Leben
Supermarkt

Supermarkt: Neue Apfel-Sorten sollen Kunden mit Allergien helfen

ARCHIV - 26.10.2017, Nordrhein-Westfalen, Kaarst: Ein Mann legt in einem Supermarkt einen Apfel in ein Mehrweg-Frischenetz.
Bei Äpfeln ist die Auswahl im Supermarkt groß, doch nicht alle können bedenkenlos zugreifen.Bild: dpa / Marcel Kusch
Supermarkt

Supermarkt: Neue Apfel-Sorten kommen – gute Nachricht für Allergiker

29.03.2024, 13:38
Mehr «Leben»

Im Süßigkeitenregal oder in der Kühlwarenabteilung ist es üblich, dass dort plötzlich neue Produktkreationen auftauchen. Bei dem ein oder anderen löst das direkt einen Kaufimpuls aus. Wenn die Lieblingsmarke einen neuen veganen Schokopudding an den Start bringt, will man sich den schließlich nicht entgehen lassen.

An anderen Stellen im Supermarkt erwartet man solche Produktneuheiten hingegen weniger. Neue Kartoffeln oder neue Bananen kommen den Kund:innen wohl eher nicht so oft unter – und wenn, dann ändert sich meist nur die Marke. Ähnlich ist es bei den Äpfeln.

Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden? Hier findest du unseren Broadcast-Channel.

Nun aber steht eine kleine Apfel-Revolution bevor. Zwei ganz neue Sorten sind entwickelt worden und sollen nicht nur das Sortiment erweitern, sondern auch Allergiker:innen das Leben leichter machen.

Allergenarme Apfel-Sorten gezüchtet

ZIN 168 und ZIN 186 heißen die beiden Apfelsorten, die das Ergebnis eines Forschungsprojektes sind. Im Alten Land südlich von Hamburg, wo sich das größte Obstbaumgebiet Nordeuropas befindet, sind bereits rund 200.000 Bäume mit den neuen Sorten gepflanzt worden. Im Herbst sollen sie geerntet werden.

08.11.2023, Sachsen-Anhalt, Ohrsleben: Laub- und Obstbäume stehen auf einer Länge von drei Kilometern am Grünen Band in Ohrsleben. Umweltminister Willingmann und Infrastrukturministerin Hüskens, haben ...
Neue Apfelsorten könnten den Markt für Allergiker:innen öffnen (Symbolbild).Bild: dpa / Matthias Bein

Das Forschungsprojekt der Züchtungsinitiative Niederelbe (ZIN), der Hochschule Osnabrück und der TU München ist in Kooperation mit dem Allergie-Centrum-Charité und der Europäischen Stiftung für Allergieforschung durchgeführt worden. Es soll den geschätzt vier bis 7,5 Millionen Apfelallergiker:innen in Deutschland helfen, die das Obst bislang meiden müssen.

Was die Äpfel besonders macht: Sie haben einen geringen Gehalt von "Mal d 1" dem Hauptallergen, das beim Apfelverzehr bei manchen für allergische Reaktionen sorgt. ZIN 168 ist eine Kreuzung aus den Sorten Elstar und Kanzi, ZIN 186 eine Honeycrisp-Braeburn-Kreuzung.

Supermarkt: Interesse an neuen Apfel-Sorten soll groß sein

Bis die Äpfel im Supermarkt zu kaufen sein werden, wird allerdings noch etwas Zeit vergehen. "Für ein generelles Ja sind wir noch zu früh, denn die Ergebnisse im Anbau außerhalb des Alten Landes sind noch sehr jung, aber grundsätzlich besteht großes Interesse", zitiert die "Lebensmittel-Zeitung" den ZIN-Mitgründer Matthias Schmoldt.

"Es ist ja nicht wie in der Süßwarenindustrie, dass wir mal schnell ein neues Produkt einführen können", sagt in dem Bericht auch Janina Bembenek, Marketingleiterin bei der Vertriebsgesellschaft Obst vom Bodensee, die mit den neuen Sorten bereits Testpflanzungen vorgenommen hat. "Die Natur gibt das Tempo vor."

Bis zur Markteinführung soll auch noch ein knackiger Markenname her. Den will sich ein Anbau- und Vermarktungsclub ausdenken, der sich aktuell in der Gründung befindet. Beteiligen wollen sich unter anderem Mitglieder der Erzeugergenossenschaft Marktgemeinschaft Altes Land wie Gustav Wegener und Faby Fruchtgroßhandel.

Der Pro-Kopf-Konsum von Äpfeln liegt in Deutschland aktuell bei rund 22 Kilogramm pro Jahr, ist aber seit Jahren rückläufig. Insgesamt werden hierzulande jährlich rund 1,7 Millionen Tonnen Äpfel verbraucht, circa 940.000 Tonnen kamen im vergangenen Jahr aus deutschem Anbau.

"Schmatz mir nicht ins Ohr": Rebecca bekommt von Sprachnachrichten beim Essen schlechte Laune

Bei Sprachnachrichten gibt es nur zwei Meinungen: Man liebt sie oder man hasst sie. Die einen kommunizieren fast nur so via Whatsapp und sparen sich Telefonate ohnehin, die anderen bekommen die Krise, wenn wieder irgendjemand zu faul war, um eine Nachricht zu schreiben.

Zur Story