Olivenöl gilt als lecker, gesund und ist in Deutschland sehr beliebt. Dem Statistischen Bundesamt zufolge werden pro Jahr mehr als 80.000 Tonnen Olivenöl nach Deutschland importiert.
Meist stammen die Produkte aus dem Mittelmeerraum, aus Ländern wie Griechenland, Spanien, Italien oder auch der Türkei, wo die Oliven an Bäumen in großen Olivenhainen wachsen.
Im Vergleich zu anderen Pflanzenölen war Olivenöl schon immer etwas teurer, Preise bis zu zehn Euro pro Flasche sind nicht unüblich. Mittlerweile sind diese jedoch noch weiter gestiegen. Laut Stiftung Warentest kostet ein Liter Olivenöl im Supermarkt aktuell doppelt so viel wie noch vor einem Jahr.
Woran liegt das?
Schaut man sich im Supermarkt um, sind die Regale dort, wo sonst das Olivenöl steht, aktuell oft leer. Grund dafür sind schlechte Ernten. Viele Herkunftsländer litten zuletzt unter extremer Hitze, Dürren und Wasserknappheit.
Die Olivenbäume kämpfen unter diesen schlechten Bedingungen und können nicht ausreichend Früchte produzieren. Die entstehenden Früchte sind laut Stiftung Warentest oft von schlechterer Qualität als in den Jahren zuvor.
So schnitten im aktuellen Test nur vier von 23 Ölen gut ab, die meisten konnten die Tester:innen nicht weiterempfehlen. In einigen Produkten wurden sogar krebserregende Schadstoffe festgestellt.
Wenn im Handel nur geringe Mengen verfügbar sind, greift das übliche Prinzip von Angebot und Nachfrage. Das wenige Olivenöl, das in den Markt kommt, wird dann zu oft horrenden Preisen angeboten.
Laut Stiftung Warentest liegt der Durchschnittspreis für einen Liter natives Olivenöl derzeit bei 15,70 Euro. Zum Vergleich: 2022 zahlten Verbraucher:innen an der Supermarktkasse noch durchschnittlich 10,30 Euro.
Wer diese Preise aktuell nicht zahlen möchte, findet eine große Auswahl alternativer Pflanzenöle im Supermarkt. Welche die richtigen sind, kommt ganz auf das Gericht und die Zubereitung an.
Die Ernährungsberaterin Anna Dandekar gibt gegenüber dem SWR Tipps: "Wenn ich einfach nur irgendetwas anbrate, zum Beispiel Zwiebeln, hat Olivenöl wenig Eigengeschmack. Da kann man dann gut Rapsöl oder ein Bratöl nehmen. Das ist meistens regional, günstig und sehr gesund."
Salate hingegen würden sich ideal eignen, um auch mal zu einem außergewöhnlicheren Öl zu greifen. Dandekar empfiehlt intensive Varianten wie Avocadoöl oder Walnussöl. Da diese kaltgepresst und nicht hitzebeständig sind, eignen sie sich jedoch nicht zum Anbraten.
Wer Wert auf gesunde Speisen legt, solle einmal Traubenkernöl, Leinöl oder Rapsöl ausprobieren. Olivenöl sei besonders wegen der hohen Menge an enthaltenen Polyphenolen gesund. Diese fänden sich auch in Trauben. In Leinöl oder Rapsöl seien hingegen gesunde Omega-3-Fettsäuren enthalten.