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"Stern TV": Gast fordert Fleischverbot – Zuschauer reagieren mit Häme

Dieter Könnes und Steffen Hallaschka moderieren am Sonntag im Wechsel.
Steffen Hallaschka und Dieter Könnes, die Moderatoren von "Stern TV".Bild: RTL / Guido Engels
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"Stern TV": Aktivist fordert gesetzliches Fleischverbot – Zuschauer spotten über Versprecher

10.05.2022, 18:28
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Am Sonntagabend gab es wieder eine Ausgabe von "Stern TV", seit Ende April zeigt RTL die Erfolgssendung nicht mehr nur mittwochs, sondern auch am Wochenende. Neu dabei ist Dieter Könnes, der sich als Moderator mit Steffen Hallaschka abwechselt. Diesen Sonntag begrüßte er unter anderem den Aktivisten Jacob Heinze, der mit einer radikalen Forderung auf dem "heißen Stuhl" Platz nahm: Er spricht sich für den kompletten Verzicht auf Fleisch in Deutschland aus – in Form eines gesetzlichen Verbots.

Viel Zuspruch erntete der 27-Jährige dafür nicht, in der Show zeigte sich unter anderem "Let's Dance"-Juror Joachim Llambi skeptisch. Bei Social Media gab es schließlich auch massig Spott für Heinze.

"Stern TV": Diskussion um Fleischverbot

Im Kampf für mehr Klimaschutz-Maßnahmen trat der Aktivist 2021 in den Hungerstreik, bis er ohnmächtig wurde und ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Aktionen wie diese, auf die schon der Einspieler bei "Stern TV" hinweist, zeigen, wie Ernst es Heinze mit seinen Forderungen ist. Ein Anliegen von ihm ist es auch, dass Menschen ihre Ernährung umstellen, er selbst ernährt sich seit 2013 vegan – "weil ich die schrecklichen Bilder aus den Schlachthöfen nicht mehr ertragen konnte".

Jacob Heinze auf dem "heißen Stuhl".
Jacob Heinze auf dem "heißen Stuhl".Bild: rtl screenshot

"Der übermäßige Fleischkonsum kurbelt die Klimakatastrophe weiter an", zeichnet er in der Show ein größeres Bild. Daher reicht ihm Aufklärung allein nicht mehr. Mit den Worten "Ich fordere ein gesetzlich verankertes Fleischverbot für alle" stellt er sich den übrigen "Stern TV"-Gästen, zu denen am Sonntag auch der für seine klaren Ansagen bekannte "Let's Dance"-Juror Joachim Llambi zählt.

Zunächst fragt Könnes bei Koch Dirk Müller nach, der zugibt, nach Heinzes Ausführungen schon "ein bisschen" erhöhten Puls zu haben, obwohl er zumindest die Motivation des "Fridays for Future"-Anhängers nachvollziehen könne. "Die Geschichte hat uns gelehrt, Verbote und Zwänge haben noch nie irgendwas bewirkt", entgegnet er. Vielmehr müsse man "über das Bewusstsein der Leute gehen". Ganz ähnlich sieht das Joachim Llambi:

"Verbote werden am Ende immer zu Wegen führen, die nicht kontrollierbar sind."

Daneben bringt er noch einen zweiten Punkt an und meint: "Wir leben in einer freien Gesellschaft. Ich möchte selbst entscheiden, ob ich bereit bin – unter bestimmten Bedingungen – Fleisch zu essen." Der 57-Jährige findet zwar, dass die Rahmen-Bedingungen in der Produktion, auch für die Tiere, noch besser werden müssen. Dennoch bleibt er dabei: "Ich möchte mir nicht verbieten lassen, was ich gerne essen möchte. Da wäre genau so, als wenn wir sagen, an Weihnachten gibt es kein Spekulatius mehr. Ihre extreme Forderung ist so extrem, dass sie nicht durchsetzbar sein wird."

Joachim Llambi war bei "Stern TV" schon mehrmals zu Gast.
Joachim Llambi war bei "Stern TV" schon mehrmals zu Gast.Bild: rtl

51 Prozent der Treibhausgas kämen durch die Tier-Industrie, führt Heinze aus, um seinem Standpunkt noch mehr Druck zu verleihen. Dann jedoch lässt der Moderator eine Statistik des Bundesumweltamts von 2020 einblenden, die besagt, dass die Landwirtschaft "nur" 70 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen verursacht und damit weit hinter der Energiewirtschaft (280 Millionen Tonnen) oder dem Verkehr (150 Millionen Tonnen) liegt. "Diese Statistik ist mir nicht bekannt", muss der Aktivist an der Stelle einräumen. Die von ihm zitierte Statistik würde die Emissionen weltweit berücksichtigen. "Sie fordern ja das Verbot in Deutschland, daher ist es legitim, dass wir die Zahlen aus Deutschland heranziehen", hält ihm Könnes dann entgegen.

"Stern TV"-Gast erntet Shitstorm bei Twitter

Bei Twitter zeichnet sich ähnlich wie im Studio ein recht klares Bild ab. Die meisten User scheinen hier auf der Seite von Müller und Llambi zu stehen, formulieren ihre Meinung aber noch drastischer. Ein User beispielsweise nennt Heinzes Forderung als "völlig verstrahlt".

Für Belustigung sorgt obendrein noch folgender Satz, mit dem der Aktivist – wenn auch mutmaßlich nur versehentlich – Tiere und Menschen gleichsetzt: "In Deutschland sterben täglich zwei Millionen Menschen. Nicht einfach so durch Krankheit oder Altersschwäche, sondern, weil sie geschlachtet werden."

(ju)

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