Mick Schumacher wird Formel-1-Pilot.Bild: imago images / Sam Bloxham
Motorsport
Mit 21 Jahren steigt er in die Königsklasse des Motorsports auf. Fahren wird er für Ferrari-Partner Haas. Erinnern wird er alle an einen: seinen Vater.
02.12.2020, 09:1602.12.2020, 09:32
Die Formel 1 hat wieder einen Schumacher. Gut acht
Jahre nach dem endgültigen Karriereende von Rekordchampion Michael
Schumacher hat dessen Sohn Mick den Aufstieg in die Königsklasse des
Motorsports geschafft. Der 21-Jährige wird im kommenden Jahr für das
amerikanische Haas-Team als Stammpilot an den Start gehen und erhält
einen Vertrag "für mehrere Jahre". Das gab der Rennstall am Mittwoch
bekannt. Hilfreich für Mick Schumacher war dabei die enge
Partnerschaft von Haas mit Ferrari. Er gehört seit Januar 2019 zur
Nachwuchsakademie des italienischen Traditionsteams.
Schon am Freitag kommender Woche wird Schumacher beim Training in Abu
Dhabi seine ersten Kilometer für Haas fahren. Auch beim Test für
Nachwuchsfahrer im Anschluss an das Saisonfinale auf dem Yas Marina
Circuit kommt er zum Einsatz.
Mick Schumacher fährt in diesem Jahr noch in der Formel 2 für das italienische Prema-Team
Sein Aufstieg bis in die höchste Formel-Klasse wurde mit Bedacht
geplant. Er fährt in diesem Jahr noch in der Formel 2 für das
italienische Prema-Team und geht als Gesamtführender in die letzten
beiden Rennen der Saison am Wochenende in Bahrain. Wie schon in der
Formel 3, in der er 2018 den Europameister-Titel geholt hatte,
entfaltete Mick Schumacher auch in der zweithöchsten Kategorie erst
im zweiten Jahr seine Qualitäten.
"Die Aussicht, im kommenden Jahr in der Startaufstellung der Formel 1 zu stehen, macht mich unglaublich glücklich und einfach sprachlos."
Mick Schumacher über seinen Einstieg in die Königsklasse.
In der Formel 1 wird er nun für ein Team antreten, das in diesem Jahr
enttäuschte. Haas belegt mit nur drei Punkten den vorletzten Rang in
der Konstrukteurswertung. Die beiden derzeitigen Stammfahrer Romain
Grosjean und Kevin Magnussen müssen den Rennstall verlassen, der
2016 in die Formel 1 einstieg. Am vergangenen Wochenende hatte der
beängstigende Feuer-Unfall von Grosjean das Team unfreiwillig in die
Schlagzeilen gebracht. Der Franzose überstand den Horror-Crash wie
durch ein Wunder nahezu unbeschadet.
Teamchef Günther Steiner sieht die Neuzugänge als Teil des Neuaufbaus, 2022 will Haas wieder durchstarten
Den künftigen Teamkollegen von Schumacher, den Russen Nikita Mazepin,
hatte Haas bereits am Dienstag vorgestellt. Der 21-Jährige wird von
seinem wohlhabenden Vater Dimitri gefördert und ist ebenfalls ein
Neuling in der Königsklasse.
Da sich weder die Regeln noch die Autos im kommenden Jahr gravierend
verändern werden, dürften die sportlichen Erfolgsaussichten von Mick
Schumacher und Mazepin zunächst gering sein. Teamchef Günther Steiner
sieht die Neuzugänge aber als Teil des Neuaufbaus, 2022 will Haas
wieder durchstarten. "Es wäre eine Ehre für uns, etwas, worauf wir
stolz sein könnten", hatte er vor der Bekanntgabe bereits ein
Engagement von Mick Schumacher kommentiert.
Steckbrief: Mick Schumacher
Geboren am: 22. März 1999 in Vufflens-le-Château (Schweiz)
Privates: Vater Michael Schumacher, Mutter Corinna, Schwester Gina-Maria, lebt in Gland (Schweiz)
Stationen:
2008-2014 Kartsport
2015 Deutsche Formel-4-Meisterschaft (Van Amersfoort Racing)
2016 Deutsche/Italienische Formel-4-Meisterschaft (Prema Powerteam)
2017 Europäische Formel-3-Meisterschaft (Prema Powerteam)
2018 Europäische Formel-3-Meisterschaft (Prema Theodore Racing)
2019 Formel-2-Meisterschaft (Prema Racing) 2020 Formel-2-Meisterschaft (Prema Racing)
ab 2021 Formel-1-Weltmeisterschaft (Haas)
Größte Erfolge: 2018 Formel-3-Europameister
Mick Schumachers Vater Michael holte insgesamt sieben WM-Titel,
gewann 91 Rennen und sorgte für viele unvergessliche Momente. Seit
einem Skiunfall in den französischen Alpen lebt der mittlerweile
51-Jährige aber völlig abgeschirmt von der Öffentlichkeit. Er erholt
sich im Kreise seiner Familie in der Schweizer Wahlheimat am Genfer
See weiter von dem schweren Schädel-Hirn-Trauma, das er bei seinem
Sturz Ende 2013 erlitten hatte.
(as/dpa)
Eintracht Frankfurt hat in dieser Saison mal wieder einen großen personellen Umbruch bewältigen müssen. Mit Randal Kolo Muani, Jesper Lindström und Daichi Kamada haben die Hessen im vergangenen Sommer die drei besten Offensivspieler verloren.