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Corona: Virologe erklärt, wieso er gerade kein gezapftes Bier bestellt

Gezapftes Bier? Vielleicht gerade keine so gute Idee.
Gezapftes Bier? Vielleicht gerade keine so gute Idee.Bild: imago stock&people
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Coronavirus: Virologe erklärt, warum er kein gezapftes Bier mehr bestellt

16.03.2020, 06:38
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Im täglichen NDR-Podcast über das Coronavirus rät der Virologe an der Berliner Charité, Christian Drosten, von Hamsterkäufen ab und ermuntert die Bevölkerung, spazieren zu gehen.

Außerdem empfiehlt Drosten, den Bar- oder Clubbesuch an diesem Wochenende lieber sein zu lassen. "Man sollte sich überlegen, ob man sich mit Freunden lieber zuhause trifft, statt in der Kneipe."

Coronavirus: Virologe empfiehlt nur Bier aus der Flasche

In Lokalen würden sich Kontakte mit Menschen schnell häufen und auch schlecht gespülte Gläser den Virus weitertragen. Drosten sagte: "Wenn ich in eine Kneipe gehe, bestelle ich seit vielen Jahren immer Bier aus der Flasche. Denn die Biergläser werden – das wissen wir alle – mal durchs Wasser gezogen, aber wie viel Spülmittel da noch drin ist, das möchte man gar nicht so genau hinterfragen. Über diesen Weg wird mit Sicherheit das Virus übertragen."

Sein Rat daher: "Kein gezapftes Bier" – lieber aus der Flasche. Treffen mit Freunden im privaten Kreis seien hingegen unbedenklich.

Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité informiert jeden Tag über den aktuellen Stand der Forschungen zum Coronavirus
Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité informiert jeden Tag über den aktuellen Stand der Forschungen zum CoronavirusBild: Sean Gallup/Getty Images

Virologe rät von Hamsterkäufen ab

Außerdem versucht Drosten zu beruhigen: Einkaufen wäre auch weiterhin möglich und besser, als sich Lebensmittel liefern zu lassen und damit durch die großen LKWs die Straßen zu verstopfen. Auch hält Drosten Hamsterkäufe für "kompletten Unsinn". Die Lager seien voll und es wäre nicht absehbar, dass Lebensmittel ausgingen.

"Wir müssen uns nicht von heute auf morgen zuhause einschließen. Wir werden in den kommenden Wochen ausprobieren, wo wir unsere eigenen Verhaltensweisen ändern und aber auch, wo wir das nicht wollen. Es muss ein normales Leben stattfinden."
Christian Drosten im NDR Podcast

Drosten empfiehlt außerdem, ins Freie zu gehen. Da das Virus sich durch die Luft verteilt, wären geschlossene Räume mit vielen Menschen eher gefährlich. Im Gegensatz dazu sei ein Ausflug ins Freie, wenn man die gebotenen Vorsichtsmaßnahmen beachtet und Abstand zu Menschen hält, unbedenklich und förderlich für die Gesundheit.

Herz-Kreislauf-Patienten besonders gefährdet

Zur Frage, welche Risikogruppen besonders durch das Coronavirus gefährdet seien, nennt Drosten vor allem Menschen mit Herz-Kreislauf-Vorerkrankungen. Menschen, die keine gute Kondition hätten und bereits nach wenigen Treppenstufen schwer atmen müssten, wären besonders gefährdet, ebenso Asthmatiker und Menschen mit Lungenvorerkrankungen.

Außerdem wirft Drosten im NDR-Podcast Teilen der Medien vor, Panikmache zu betreiben und damit auch Druck auf die Politik auszuüben. Sein Ziel mit dem Podcast sei es, zu informieren und Ängste zu nehmen. Leider würden seine Äußerungen aber immer wieder aus dem Kontext gerissen und falsch zitiert.

"Es wäre schön, wenn politische Journalisten in diesem Fall mehr mit Hintergrund arbeiten würden und mehr mit Ruhe"
Christian Drosten im NDR-Podcast

(lw)

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