Nachhaltigkeit
Good News

Wegen Klimaschutz: Flughafen Schiphol begrenzt Flugverkehr

Der Flughafen Schiphol ist der drittgrößte Europas und bald der erste der den Klimaschutz zur Priorität macht.
Der Flughafen Schiphol ist der drittgrößte Europas und bald der erste der den Klimaschutz zur Priorität macht.Bild: dpa / Evert Elzinga
Good News

Klimaschutz priorisiert: Europas drittgrößter Flughafen Schiphol begrenzt den Flugverkehr

21.07.2022, 11:3021.07.2022, 11:57

Der Flughafen Schiphol in Amsterdam ist der Erste, der die Anzahl der täglich landenden Flieger begrenzt, um Emissionen zu verringern. Dies hat die niederländische Regierung jetzt bekannt gegeben.

Drittgrößter Flughafen Europas als Vorreiter

Der Amsterdamer Flughafen ist nach London Heathrow und Charles de Gaulle in Paris der drittgrößte in Europa. Mit der Begrenzung werden im kommenden Jahr 2023 elf Prozent weniger Flieger in Schiphol landen als vor der Pandemie 2020. Das bedeutet, dass 440.000 Flüge weniger in Amsterdam landen dürfen. Erstmals wird in so großem Stil das Klima vor dem wirtschaftlichen Wachstum priorisiert.

Durch die Begrenzung der Flüge werden die Stickoxidbelastung und auch der Lärm gesenkt. Um dem 1,5-Grad-Ziel gerecht zu werden, sollten bis 2030 die Treibhausgasemissionen um 45 Prozent gesenkt werden. Die niederländische Regierung unternimmt also einen wichtigen Schritt, um der Erreichung des Klimaziels nachzukommen.

Die Luftfahrtbranche kritisiert das Vorhaben

Doch es gibt auch Kritik: Sowohl Vertreter der Branche als auch der europäische Luftfahrtverband "ACI Europe" kritisierten das Vorhaben der Niederlande. Obwohl sie sich ihren Klimazielen verpflichtet fühlten, wäre die Reduzierung der Flüge nachteilig für die regionale Wirtschaft.

Auch die internationale Luftverkehrs-Vereinigung (International Air Transport Association IATA) spricht sich dagegen aus. Sie meint, die Rolle des Schiphol Flughafens sei zu wichtig, als dass dieser seine Flüge verringern könnte. Es würde lediglich Arbeitsplätze und Wohlstand kosten. Die IATA sei zwar für den Kohlenstoffausgleich, die Klimaneutralität bis 2050 und die Entwicklung von nachhaltigem Flugbenzin, aber gegen die zeitnahe Reduzierung des Flugverkehrs in Schiphol.

Greenpeace freut's

Umweltschützer und die Umweltorganisation Greenpeace begrüßen das Vorhaben der niederländischen Regierung. Greenpeace hatte sich schon seit Jahren für genau diese Reduzierung eingesetzt.

(sp)

Sensationsfund in Argentinien: Bedrohte Delfin-Art häufiger gesichtet als angenommen
Eine erfreuliche Neuigkeit für den Artenschutz: Forschungsergebnisse zeigen, dass Lahille-Delfine an der argentinischen Atlantikküste häufiger vorkommen als bislang vermutet.
Die seltenen Lahille-Delfine sind an der argentinischen Küste häufiger unterwegs, als bisher angenommen. Das zeigt das Forschungsprojekt, das von der Meeresschutzorganisation Whale and Dolphin Conservation (WDC) unterstützt wird.
Zur Story