Leben
Gesundheit & Psyche

Corona-Symptome: Husten und Fieber treten nicht so häufig auf wie gedacht

Fieber messen galt bislang als wichtiges Mittel im Kampf gegen Corona. Doch neuere Erkenntnisse zeigen, dass das hinfällig sein könnte.
Fieber messen galt bislang als wichtiges Mittel im Kampf gegen Corona. Doch neuere Erkenntnisse zeigen, dass das hinfällig sein könnte.Bild: dpa / Florencia Martin
Gesundheit & Psyche

Corona-Symptome: Husten und Fieber treten nicht so häufig auf wie gedacht

04.04.2020, 19:20
Mehr «Leben»

Bisher schien die Sache klar: Wer sich mit dem Coronavirus angesteckt hat, zeigt in den allermeisten Fällen Symptome, die denen einer Erkältung oder einer Grippe ähneln. Husten, Fieber, Schnupfen – das galt bislang als ziemlich eindeutiges Indiz.

Doch möglicherweise müssen wir da wieder umdenken. Schließlich ist das Virus, das derzeit unser Leben weitgehend beherrscht, immer noch neu. Das bedeutet, dass alle Erkenntnisse erstmal nur vorläufig gelten. So auch im Falle der Symptome.

Denn zwei Ärzte vom Universitätsspital Basel schreiben im Fachmagazin "Swiss Medical Weekly", dass Infizierte häufiger als zunächst angenommen an untypischen Symptomen litten. Das gelte vor allem in der Risikogruppe der älteren Menschen.

  • Lothar Wieler vom Robert-Koch-Institut hatte kürzlich bereits erklärt, Husten und Fieber träten nur bei 40 bis 50 Prozent der Erkrankten auf
  • Die Schweizer Ärzte erklären nun, dass viele Symptome bei Covid-19-Erkrankten unspezifisch seien
  • Es gibt außerdem Hinweise darauf, dass ein relativ großer Anteil der Infizierten überhaupt keine Symptome aufweist

Krankheitsbild von Covid-19 ist ein Chamäleon

Die beiden Autoren des Artikels berichten unter anderem von einem 83-jährigen Patienten, der wegen eines Sturzes eingeliefert worden sei. Er habe über Schmerzen im Brustkorb geklagt. Eine Untersuchung habe ergeben, dass er mit dem Coronavirus infiziert sei. Symptome wie Fieber oder Husten habe er nicht gehabt. Weiter berichten sie, sie würden derzeit drei schwere klinische Fälle behandeln, die keinerlei Symptome aufgewiesen hätten, als sie in die Klinik gekommen seien.

Daraus folgt für die Ärzte:

"Wir brauchen neue Definitionen für diese Gruppe von Patienten, die älter sind und dazu neigen, unspezifische Symptome wie Schwäche und Müdigkeit zu zeigen."

Sie sprechen davon, dass das Krankheitsbild von Covid-19 ein Chamäleon sei. Sprich, die Symptome können sehr unterschiedlich ausfallen und auch in sehr verschiedener jeweiliger Ausprägung. Die Bekämpfung des Virus macht das sicherlich nicht einfacher.

(om)

Tag der Arbeit: watson-Redakteurin erzählt von ihren schrägsten Jobs
Zum Tag der Arbeit befasst sich Deutschland wieder mit fairer Bezahlung, Fachkräftemangel und Weiterbildung, während andere ohne Gewerkschaft und Plan im Rücken von Job zu Job taumeln, um ihre Miete zu bezahlen. So wie unsere Autorin, die schon Ballon-Verkäuferin, Maskottchen und Sprechstundenhilfe war.

Egal wie zielstrebig uns das Umfeld oft vorkommt, die meisten Menschen starten genau wie wir mit unterbezahlten, anstrengenden oder bekloppten Nebenjobs ins Erwachsenenleben.

Zur Story